Der Cameo-Marathon beginnt: Wer „Superman 2“ sehen will, kommt an „Peacemaker“ nicht mehr vorbei
James Gunn hält sein Wort: „Peacemaker“ ist nicht nur optionale DC-Unterhaltung, sondern wirklich wichtig für alle „Superman“-Fans.

Jahre, bevor das MCU offiziell durch Disney+-Serien wie „WandaVision“ erweitert wurde, gab es bereits „Agents of S.H.I.E.L.D.“ und die Marvel-Netflix-Produktionen wie „Daredevil“ und „Jessica Jones“.
Diese spielten zwar selbst im Marvel Cinematic Universe, doch während die Serien nie um Anspielungen auf die Filme verlegen waren, wurden die Abenteuer von S.H.I.E.L.D. und den kleineren Helden New Yorks auf der großen Leinwand totgeschwiegen.
Der Neustart des DC-Universums macht diesen Fehler nicht: Filme und Serien sind von Beginn an eng verknüpft, was es leichter macht, in Windeseile ein gut gefülltes Superhelden-Universum zu schaffen.
Dabei hilft es natürlich, dass James Gunn, der kreative Kopf hinter dem DC-Reboot, bei allen bisher veröffentlichten DCU-Projekten federführend war.
James Gunn entscheidet, was Kanon ist – und was nicht

Die kaum beachtete (und in Deutschland gar nicht ausgestrahlte) Animationsserie „Creature Commandos“ demonstrierte mal wieder Gunns Liebe zu bizarren Underdogs. „Superman“ brachte das DC-Reboot dann erfolgreich auf die große Leinwand, und „Peacemaker“ Staffel 2 ist nun größtenteils eine Fortsetzung der ersten Staffel, die eigentlich noch zum alten DC-Universum gehört, aber größtenteils noch immer als Kanon gilt.
„Peacemaker“, ein Herzensprojekt von Gunn und eigentlich ein Spin-off zu „The Suicide Squad“, hat in dieser neuen (aber auch nicht so wirklich neuen) Superheldenwelt eine ungewöhnliche Relevanz.
Gunn bewarb Staffel 2 bereits als Quasi-Fortsetzung zu „Superman“ und kündigte vor allem für die letzten drei Episoden entscheidende Entwicklungen für die Zukunft des DCU an.
Ähnliche Versprechungen wurden in der Vergangenheit schon von Marvel geäußert und selten gehalten, doch Gunn hält tatsächlich Wort – und mit Episode 6 dürfte „Peacemaker“ Staffel 2 endgültig alle „Superman“-Fans abholen.
Rick Flagg Sr. auf Rachefeldzug

Die Rahmenhandlung von „Peacemaker“ Staffel 2 hat zwar durchaus großen Unterhaltungswert, dürfte gegen Ende der Staffel aber abgeschlossen und somit zumindest für „Superman: Man of Tomorrow“ unbedeutend sein.
Viel wichtiger ist aber der Nebenhandlungsstrang von Rick Flagg Sr., der sich unbedingt an Peacemaker für den Tod seines Sohnes Rick Flagg Jr. rächen will. Als neuer Chef der Organisation A.R.G.U.S., die in den „Suicide Squad“-Filmen noch von Amanda Waller geleitet wurde, stehen ihm die nötigen Mittel zur Verfügung, um gegen Peacemaker vorzugehen – allerdings nicht offiziell aus Rachegründen, das ließe sich schließlich schwer rechtfertigen.
Glücklicherweise für Flagg Sr. ist Peacemaker in der Lage, durch eine außerirdische Apparatur ein Dimensionsportal zu öffnen – und das ist gefährlich, wie man bereits in „Superman“ sehen durfte.
Nachdem Peacemaker das Portal neu aufstellt und darin verschwindet, um darin ein besseres Leben zu verbringen – ein Vorhaben, das schnell zum Scheitern verurteilt ist – benötigt Flagg Sr. Hilfe, um Peacemaker wiederzufinden.
Dafür wendet er sich an Lex Luthor, der nach den Ereignissen in „Superman“ im Gefängnis Belle Reve eine lange Haftstrafe absitzt. Doch Luthor ist brillant und Flagg Sr. verzweifelt, weshalb er sich auf eine Allianz mit dem smarten Superschurken einlässt.
Luthor wird ein Gerät erfinden, mit dem sich Peacemakers neuestes Dimensionsportal aufspüren lässt, dafür wird Luthor in das weniger sichere – und nicht von Metahumans bewohnte – Van-Kull-Gefängnis verlegt.
Lex, Drugs & Rock’n‘Roll
Gelingt ihm hier der Ausbruch oder wird Luthor sogar ganz offiziell begnadigt? In zwei „Peacemaker“-Episoden kann noch viel passieren, und es scheint sicher, dass die unausweichliche Zusammenarbeit zwischen Superman und Luthor in „Superman: Man of Tomorrow“ in diesen letzten Folgen ihren Ursprung finden wird.
Da Gunn „Peacemaker“ Staffel 2 teilweise zeitgleich mit „Superman“ gedreht hat, sind auch weitere Gastauftritte sehr wahrscheinlich.
Nur ein Aspekt verwundert: „Superman“ war ein sehr familienfreundlicher Film, „Peacemaker“ richtet sich mit viel Gewalt, Drogenkonsum und der gelegentlichen Orgie hingegen an ein deutlich älteres Publikum.
Jüngere Fans befinden sich vor „Superman: Man of Tomorrow“ also im Nachteil, wenn „Peacemaker“ plötzlich zum Pflichtprogramm wird.