Geflasht

Tatort heute: Batic und Leitmayr in „Flash“ – Wiederholung aus München beendet die Sommerpause und sorgt für Diskussionen

Ab nächster Woche geht es mit neuen Fällen auf der ARD weiter, doch diese Woche muss beim „Tatort“ die letzte Wiederholung der Sommerpause herhalten: „Flash“ ist ein Fall aus München – und der hat es in sich …

Man sieht Batic und Leitmayr (beide links), die mit zwei Doktoren (rechts) stehen. Im Hintergrund sieht man die Replika eines Tanzclubs der Vergangenheit.
Detailverliebt und inhaltlich grandios: In diesen „Tatort“ ist a „Whole Lotta Love“ geflossen. Foto: BR/Tellux Film GmbH/Hendrik Heiden

Ivo Batic und Franz Leitmayr sind die Urgesteine des „Tatort“. In ihrem 90. Fall „Flash“ muss sich das Duo sowohl der Zukunft als auch der Vergangenheit stellen. Doch ist dieser Mischmasch aus Erinnerungen und dem Jenseits ein Fall, der selbst Demenz hervorruft oder haben wir es hier mit einem modernen „Tatort“-Klassiker zu tun?

„Flash“: Wovon handelt der Münchener „Tatort“?

Batic (Miroslav Nemec) und Leitmayr (Udo Wachtveitl) suchen nach Alois Meininger (Martin Leutgeb), der 1987 eine Frau ermordet hat. Nach seiner 30-jährigen Haftstrafe fängt er wieder an zu morden und sorgt dafür, dass Batic und Leitmayr eine interessante Ermittlungsrichtung einschlagen: Die einzige Person, die helfen kann, Meininger zu finden, ist der Psychologe Dr. Norbert Prinz (Peter Franke).

Es gibt nur ein Problem – Dr. Prinz leidet an Demenz. Dementsprechend schleusen Batic und Leitmayr Dr. Prinz bei einer sogenannten „Reminiszenztherapie“ ein. Eine vorgegaukelte Reise in die Vergangenheit soll Dr. Prinz helfen, seine Erinnerungen zu ordnen. Ob das klappt? Das fragen sich auch Batic und Leitmayr.

„Flash“: Verboten gut, kriminell unterschätzt

Es ist schon fast symbolisch: Tatort“-Urgesteine Batic und Leitmayr treten hier auf den Plan, als würden sie nach all ihrer Spielzeit sagen wollen „Die modernen Tatorte sind meist erzieherischer Quatsch? Zeit allen zu zeigen, dass wir es immer noch draufhaben“. Und damit hätten sie recht, denn „Flash“ ist für „Tatort“-Verhältnisse schon ein kleines Meisterwerk.

Das fängt mit der Regie an: Regisseur Andreas Kleinert erinnert sich ungleich vieler seiner Kollegen und Kolleginnen daran, dass eine Kamera einen dreidimensionalen Raum einfangen kann. Das Ergebnis: Wir haben hier Aufnahmen aus der Egoperspektive, lange Kamerafahrten, Voice-Over, Gegenschnitte, Spiegelaufnahmen und, und … und Einstellungen, die sich während Dialogen zwischen den Darstellenden um ebenjene umherdrehen.

Das ist so viel immersiver als das kontinuierliche Schuss-Gegenschuss Gewitter, was zum Beispiel beim „heiligen“ Faber in Dortmund stattfindet.

„Flash“: Kreativität und davon nicht zu wenig

Ich persönlich liebe es ja, wenn meine „Tatorte“ mit kreativen Ideen aufwarten. Statt dem simplen „Person (meist Mann) bringt eine andere Person (meist Frau) um“, bekommt man hier, wie in „Rapunzel“ aus der Schweiz einen Fall serviert, der eine seltsame Idee hat, aber damit losfährt und schaut, wie weit man damit kommen kann.

Das mag ein seltsamer Vergleich sein, aber „Flash“ erinnert stellenweise mehr an Thriller aus den 90ern, wie „Zwielicht“ (1996). Und statt sich über die Prämisse der Reminiszenztherapie lustig zu machen, nehmen Batic und Leitmayr das Konzept kontinuierlich ernst und bauen lieber auf ihre Chemie, um Situationskomik zu erzeugen. Apropos, Batic und Leitmayr …

„Flash“: Whole Lotta Love

Batic und Leitmayr sind ein mehr als eingespieltes Duo – alles andere wäre nach knapp 100 Fällen auch mehr als seltsam. Es bringt so viel Spaß, diesen beiden in die Jahre gekommenen Kommissaren zuzusehen, dass man schon fast etwas reumütig in die Zukunft blickt, in dem Wissen, dass Bayerns Brummbären demnächst ihre Dienstmarke abgeben.

Schon fast bezeichnend, dass der eine Lizenzsong, der für diesen „Tatort“ eingekauft wurde, „Whole Lotta Love“ von Led Zeppelin, auch Batic und Leitmayr gelten könnte. Inhaltlich gesehen gilt der Song aber eher dem Anfang und dem Ende. Denn nachdem man am Anfang die Leiche zu Gesicht bekommen hat, wird der Titel eingeblendet und man sieht einer großen Menge an Darstellern und Darstellerinnen im titelgebenden Club „Flash“ zu, wie sie zu „Whole Lotta Love“ tanzen.

Ohne zu viel zu verraten, wird dieser Song gegen Ende nochmal zurückkehren und beinahe zu einem Zirkelschluss führen – wenn es den Epilog nicht geben würde. Dennoch wird Batic und Leitmayr durch diesen Needledrop so viel Gravitas gegeben, dass ich Gänsehaut anlässlich ihrer Herrschaft über das Geschehen bekommen habe … und das in einem „Tatort“!

„Flash“: Die Dunkelheit zwischen den Blitzen

Generell gibt es in „Flash“ wenige Probleme. Gelegentlich ziehen sich manche Verhörszenen zwischen Leitmayr und Dr. Prinz beziehungsweise wollen einfach nicht aufhören.

Das ist aber nicht ansatzweise so schlimm wie die Brigade an halbnackten bis vollends nackten alten Männern, die man in diesem „Tatort“ serviert bekommt. Und wenn wir ganz genau sein wollen: Dr. Prinz ist ein die Jahre gekommener Arzt, der nun an Demenz leidet.

Das ist alles mehr als glaubhaft, wenn es nicht nur ein Problem geben würde: Batic und Leitmayr sehen nicht unbedingt jünger als Prinz aus. Aber wie bereits angedeutet … das ist alles nur Meckern auf hohem Niveau.

„Flash“ mich nochmal

Und damit rundet Bayern die „Tatort“-Sommerpause ab. Und was für eine Sommerpause das war: Fünf der insgesamt acht Fälle waren deutlich besser als das, was womit die Hauptsaison aufwartet, während die restlichen drei Fälle mittelmäßig bis richtig schlecht („Love is pain“) waren.

Nach dem Wiederhohlungswahn der letzten zwei Monate gilt es nun die Augen nach vorn zu richten, denn die neue Saison wartet mit allerlei neuen Fällen auf: So wird die Saison beispielsweise mit dem Fall „Ich sehe dich“ aus Franken eröffnet – also in unmittelbarer Nähe von Batic und Leitmayr.

Apropos, Batic und Leitmayr: Mit „Flash“ belegen sie den zweiten Platz der Wiederholungen dieser Sommerpause – inhaltlich und visuell war „Weil sie böse sind“ von 2010 (zu finden in der ARD Mediathek) leider trotzdem stärker. Vielleicht klappt’s ja in der nächsten Sommerpause, Jungs …

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