„Nintendo Switch 2“ im Test: Meine ehrliche Meinung nach einer Woche!
Die Nintendo Switch 2 ist endlich da. Nach knapp einer Woche mit Spiele-Sessions & Technik-Checks verrate ich euch ehrlich, ob ihr zuschlagen solltet.
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Es kommt ehrlicherweise nicht mehr so oft vor, dass wir eine Hardware zeitgleich mit den Käufer:innen zum Testen bekommen. Insofern war es in der ersten Woche nach dem Start der Nintendo Switch 2 natürlich sehr spannend zu sehen, wie die Reaktionen auf die neue Hybrid-Konsole von Nintendo ausfielen. Auf der einen Seite steht die unglaubliche Zahl von 3,5 Millionen verkauften Switch 2-Konsolen innerhalb von vier Tagen – und viele Händler, die bis heute dem Bedarf der Käufer:innen kaum nachkommen können. Auf den sozialen Netzwerken posten Menschen Vergleichsfotos beim Kauf der Switch 1 und Switch 2, zwischen denen ja immerhin über acht Jahre liegen, und führen teilweise auch eine neue Generation an Spieler:innen an die neue Nintendo-Konsole heran.
Gleichzeitig habe ich fast nie erlebt, dass ein Start einer Konsole dermaßen toxisch ausfiel: In vielen Chats wurden Käufer:innen fast schon denunziert, wie sie es wagen könnten, Nintendo mit der angeblich „viel zu teuren“ und „viel zu schwachen“ Hardware zu supporten. Der Screen des Handhelds wurde vielfach kritisiert, die Preispolitik der Spiele sowieso und das angeblich schwache Line-up zum Start der Konsole. Und selbst die gottgleiche, weil extrem erfolgreiche, „Mario Kart“-Franchise, bekam von den Nintendo-Kritikern mächtig Gegenwind.
Zwischen „Hype-Konsole“ und „überteuertem Hype-Schrott“ gab es eigentlich kaum echte Zwischentöne. Doch natürlich liegt die Wahrheit mal wieder irgendwo zwischen diesen beiden Konsolen-Schützengräben begraben. Zumindest kann ich nach einer Woche sagen, dass ich die Nintendo Switch 2 in den chaotischen Knockout-Sessions von „Mario Kart World“ mächtig gefeiert habe und auch die Möglichkeit, ein bisschen „Cyberpunk 2077: Phantom Liberty“ auf einem Handheld kurz vor dem Schlafengehen zocken zu können. Gleichzeitig gibt es auch Schattenseiten – und die sind durchaus auf altbekannte Nintendo-Probleme zurückzuführen. Nach einer Woche mit der Nintendo Switch 2 will ich euch meine ehrlichen Eindrücke mitteilen.
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Display, Größe & Joy-Cons: Ein Blick auf die Markenzeichen der Switch 2

Die Zeiten der großen Revolutionen scheinen vorbei zu sein: Zumindest seit einigen Wochen war mir klar, dass Nintendo mit der Nintendo Switch 2 keinen radikalen Neuanfang wagt, sondern das bestehende Ökosystem, das mit der äußerst erfolgreichen Nintendo Switch etabliert wurde, einfach nur erweitern will. Auch deshalb wirkt die Nintendo Switch 2 nach außen äußerst brav und verströmt keinesfalls ein ähnliches Potenzial, wie es seinerseits die Super Nintendo oder die Nintendo 64 verströmt haben. Und dafür will Nintendo wirklich mindestens 470 Euro haben?
Tatsächlich verstecken sich die Neuerungen der Nintendo Switch 2 im Detail bzw. offenbaren sich vor allem dann, wenn man den Handheld einmal in den eigenen Händen hält. Die Switch 2 ist nämlich sichtbar gewachsen: Der neue LCD-Screen ist 7,9 Zoll groß und damit deutlich größer als die Ursprungsswitch (6,2 Zoll) bzw. das spätere OLED-Modell (7 Zoll). Apropos OLED: Der wohl größte Aufreger ist Nintendos Entscheidung, einen LCD-Screen statt eines OLED-Bildschirms zu verbauen. Als Riesen-OLED-Fan war ich zugegebenermaßen auch enttäuscht, aber muss gleichzeitig auch sagen: Der LCD-Screen macht grundsätzlich einen sehr guten Eindruck und sorgt für eine wirklich gelungene Farbwiedergabe, auch wenn mir die OLED-Schwarzwerte sowie dieses ultimative Knackigkeit der Farben ein wenig fehlt. Dafür punktet der Switch 2-Screen mit VRR, 120 Hertz maximaler Bildwiederholrate sowie einer Full-HD bzw. 1080p-Auflösung. Die Leistung hat allerdings auch ihren Preis: Die Akku-Laufzeit der Nintendo Switch 2 ist eher bescheiden. Nach ca. zwei bis vier Stunden, je nach Spiel, benötigt die Konsole definitiv wieder neuen Strom-Nachschub.
Trotzdem fühlt sich die Switch 2 dank des größeren Screens und der schlichten, aber schicken mattschwarzen Oberfläche einfach deutlich robuster und hochwertiger an. Das liegt tatsächlich auch an der Weiterentwicklung der Joy-Cons: Die lassen sich dank Magneten deutlich besser anstecken und auch wieder ablösen. Die „gewachsene“ Switch 2 kommt größeren Händen einfach deutlich besser entgegen. Vom Design her hat sich zwar nicht sonderlich viel geändert, bis auf den ominösen C-Button für den Game-Chat, aber generell sind die Buttons eben einen Tick größer und besser erreichbar. Sowohl bei „Mario Kart“ als auch in Button-Smashern wie „Street Fighter 6“ habe ich mir deutlich leichter getan. Aber wenn ich ganz ehrlich bin: An die Ergonomie meines Steam Deck OLEDs kommt die Nintendo Switch 2 trotzdem nicht ran. Nach längeren Sessions waren meine Hände nicht immer so begeistert. Abhilfe dürfte da eine Art Grip-Hülle für den Handheld schaffen – und die gibt es natürlich wie Sand am Meer.
Maussteuerung & GameChat: Die Revolution im Kleinen
Eine Mini-Revolution packt Nintendo aber schon ins Design – und ich rede jetzt nicht vom Discor… aka Game-Chat, sondern natürlich von der Mausfunktion. Ihr könnt einen Joy-Con einfach auf den Tisch legen (oder euer Hosenbein – und ja, das funktioniert wirklich!) und wie eine Maus bewegen. In „Fortnite“ und in „Cyberpunk 2077“ hat das richtig Spaß gemacht. Zwar ist das Handling der Joy-Con-Maus nicht wirklich vergleichbar mit einer echten Maus, aber die Option ist wirklich klasse – und ich freue mich als alter PC-Shooter-Veteran schon richtig darauf, Samus in „Metroid Prime 4: Beyond“ aus der Ego-Perspektive per Switch 2-Maussteuerung durch enge Gänge und fantastische Biome lenken zu können.
Ganz zu verachten ist die neue GameChat-Funktion natürlich auch nicht, auch wenn ich immer lachen muss, wenn Nintendo Features als bahnbrechend verkauft, die bspw. auf dem PC schon seit sehr vielen Jahren gang und gäbe sind. Allerdings könnt ihr auch ohne Headset und ohne Mikro einer Game-Chat-Lobby beiwohnen und bspw. per Switch 2- oder USB-C-Kamera los quatschen. Bis zu vier Leute können gleichzeitig in den Videochat, während man zusammenspielt. So etwas hätte ich mir schon vor Jahren gewünscht! Auch die neue Game-Share-Funktion ist Gold wert: So kann man seinem besten Kumpel kurz mal zeigen, wie man bei „Mario Kart World“ wirklich den besten Wall-Jump setzt, um eine richtig coole Abkürzung zu finden. Das funktioniert aktuell nur mit wenigen Titeln, aber soll in Zukunft noch deutlich ausgebaut werden.
Spielspaß Deluxe – oder doch nicht? Meine bisherigen Spiel-Eindrücke

Okay, ich habe viel über die Hardware geredet, doch kommen wir zum Wichtigsten: den Spielen. Wenn man ganz ehrlich ist, dann ist das First-Party-Lineup wirklich überschaubar. Also damit meine ich jene Spiele, die wirklich exklusiv für die Nintendo Switch 2 gelauncht sind. Natürlich ist „Mario Kart World“ das große Highlight und völlig zurecht ein Systemseller: Wir werden uns zum Spiel noch einmal in einem eigenen Test ausführlich äußern, aber vor allem der Knockout-Modus und die cleveren neuen Open-World-Strecken sind wirklich fantastisch. Beim „Freien Erkunden“-Modus bin ich hingegen eher zwiegespalten – der wirkt seltsam unausgereift, und das ist ein Fazit, das ich bei einem Nintendo-Spiel nur selten treffe. Die Nintendo Switch Welcome Tour haben wir schon behandelt und würde ich nur Hardcore-Nintendo-Fans für 10 Euro wirklich empfehlen.
Vor allem, weil es für fünf Euro mehr den absoluten Geheimtipp im Switch 2-Lineup gibt: Fast Fusion. Der Sci-Fi-Racer, der an das kultige „Wipeout“ erinnert, ist der neueste Streich der brillanten Entwickler von Shin’en Multimedia und ein echt spaßiger und cooler Arcade-Racer für einen sehr fairen Preis. Dazu kommen Third-Party-Games wie „Cyberpunk 2077“, das brillante „Split/Fiction“, Yakuza 0, Hogwarts: Legacy, Hitman: World of Assassination u. v. m., die endlich ihren Weg auf eine Nintendo-Konsole gefunden haben. Und zumindest im Docked-Modus laufen einige von ihnen auch in 4K-Auflösung mit bis zu 60 Bildern pro Sekunde – auch wenn die Bildqualität bei Multiplattform-Titeln in der Regel nicht an die PlayStation 5 oder Xbox Series X heranreicht.
Die Abwärtskompatibilität ist ein deutlich stärkeres Argument als gedacht
Zum Release der Switch 2 habe ich mich riesig auf ein Wiedersehen mit Link gefreut: Damit meine ich vor allem „The Legend of Zelda: Tears of the Kingdom“, das in der Switch 2-Edition von einer deutlich besseren Framerate mit 60 Bildern pro Sekunde sowie einer höheren Auflösung profitiert. Und tatsächlich: Das Spiel sieht sowohl im Handheld-Modus als auch auf meinem OLED-TV einfach nur großartig aus. Der Haken: Das Upgrade kostet auch für Besitzer:innen des Switch-Spiels 10 Euro. Oder man braucht eine erweiterte Nintendo-Online-Mitgliedschaft. Tatsächlich ist diese Upgrade-Politik gerade noch sehr undurchsichtig und unklar, welche Titel wirklich ein Update bekommen haben und welche einfach nur von der besseren Hardware der Switch profitieren, wie bspw. „The Legend of Zelda: Echoes of Wisdom“, das jetzt ohne Ruckler daherkommt und deutlich besser spielbar ist.
Generell ist aber natürlich ein großartiges Argument für viele Nintendo Switch 2-Einsteiger:innen, dass die Switch einfach ein fantastisches Line-up über die Jahre angesammelt hat. Dass jetzt immer wieder Titel aus dem Line-up ein richtiges Switch 2-Upgrade spendiert bekommen, wie bspw. unlängst „Splatoon 3“, ist tatsächlich ein größeres Argument für die Konsole, als ich ursprünglich gedacht hatte. Allerdings füllt sich der Platz auf der Nintendo Switch 2 dann doch schneller als erwartet: Da die Titel natürlich mit anderen Auflösungen daherkommen, werden für große Titel wie „Cyberpunk 2077“ eben auch mal über 60 GB fällig. Wer hier nicht auf die Cartridge zurückgreift, bekommt schnell zu spüren, dass 256 GB interner Speicher schnell voll werden können. Die Cartridges sind sowieso ein ziemliches Streitthema: Dass sie teilweise mehr als die digitalen Varianten kosten, ist das eine – dass die Spiele aber teilweise noch komplett heruntergeladen werden müssen, trotz physischer Cartridge, ist wirklich ein schlechter Scherz. Da gebührt bspw. CD Projekt Red mit „Cyberpunk 2077“ ein Extralob, dass das Spiel inkl. DLC und allen Erweiterungen komplett auf der Cartridge enthalten ist.
Nintendo Switch 2: Was bringt die Zukunft?
Eine wichtige Frage, die wir so nicht beantworten können: Was bringt die Zukunft? Das Spiel-Lineup ist bisher trotzdem noch überschaubar, und auf den Präsentationen des Summer Game Fests wurden nur ein Bruchteil der spannenden Spielankündigungen auch für die Switch 2 gemacht. Bekommen wir also doch wieder kein neues „Resident Evil“ auf der Switch 2? Und auch kein neues „Call of Duty“? Es wäre sicherlich sinnvoll, wenn Nintendo eher früher als später einen Einblick gibt, was die Verantwortlichen und alle Third-Party-Entwickler in diesem Jahr noch für die Konsole in petto haben.
Welches Zubehör braucht ihr wirklich: Meine Empfehlungen
Für den Kaufpreis von 509 Euro habt ihr euch zwar die „Nintendo Switch 2“ und „Mario Kart World“ gesichert, doch was braucht ihr sonst? Dazu will ich euch auch eine ganz ehrliche Einschätzung geben. Die jeweiligen Artikel haben wir euch in der Überschrift schon direkt verlinkt.
Um eure „Nintendo Switch 2“ gut transportieren zu können, muss es nicht zwangsläufig die offizielle Tasche sein, die mittlerweile auch teilweise ausverkauft ist. Auch Switch 1-Besitzer:innen müssen hier zwangsläufig nachlegen: Denn durch den deutlich größeren Formfaktor der Nintendo Switch 2 passen alte „Taschen“ in der Regel nicht mehr.
Fazit: Unbedingt kaufen!
Nintendo Switch 2 Pro-Controller
Der Kaufpreis von 89,99 Euro für den neuen Switch 2-Pro-Controller schreckt ehrlicherweise zu Recht erstmal ab. Allerdings muss ich zugeben, dass mich der neue Pro-Controller fast am meisten überrascht hat: Das Design hat sich zwar nicht zwangsläufig verändert, aber die etwas bessere Anordnung, das deutlich verbesserte D-Pad, die coolen Trigger an der Rückseite, die tolle Rumble-Funktion sowie generell die sehr hochwertige Optik machen den Switch 2-Pro-Controller zu einem Muss. Falls ihr allerdings noch einen alten Pro-Controller besitzt, könnt ihr den natürlich bedenkenlos behalten und nutzen.
Fazit: Besser als der Pro 1-Controller – Klare Kaufempfehlung!
Ein kann, aber kein muss-Zubehör. Wer viel mit seinen Freund:innen spielt und die Kamera dabei gerne anhat, der kann natürlich bedenkenlos zugreifen. Es ist auch schon witzig, auf der heimischen Couch-Runde bei „Mario Kart World“ plötzlich die verdutzten Gesichter eurer Freunde zu sehen, wenn ihr sie mit roten Panzern abwerft. Aber die Kamera ist natürlich bisher eher eine nette Spielerei als ein Must-Have-Zubehör und muss ihren Wert noch unter Beweis stellen.
Fazit: Wer Spaß daran hat, kann ruhigen Gewissens zuschlagen!
Nintendo Switch 2: SD-Express Speicherkarte
Früher oder später ein absolutes Muss: Die Switch 2 lässt sich nur mit modernen und schnellen SD-Express-Speicherkarten erweitern. Eure alten SD-Karten sind leider nicht kompatibel. Los geht’s ab 256 GB für ca. 55–60 Euro. Darüber sind nur wenige Exemplare erhältlich oder schweineteuer. Unser Tipp: Eventuell etwas abwarten, bis die ersten Hersteller erschwingliche 512- oder 1-TB-Karten auf den Markt bringen. Ansonsten macht ihr natürlich mit weiteren 256 GB nichts falsch.
Fazit: Entweder jetzt zuschlagen oder abwarten, ob größere Karten erschwinglicher werden!
Mein Testfazit zur Nintendo Switch 2: Lohnt sich die Konsole?
Nach einer Woche im Dauereinsatz sage ich: Ja – aber nicht für alle. Wer die erste Switch besitzt und kein Hardcore-Mario-Kart-Fan ist, kann auf jeden Fall noch warten. Anders sieht es aus für diejenigen, die mit der Switch 2 erstmals Berührungspunkt mit dem Switch-Ökosystem machen: Die fantastische Spielbibliothek sucht dank Abwärtskompatibilität ihresgleichen. Die Nintendo Switch 2 ist auf jeden Fall eine spürbare Verbesserung zum Vorgänger, hat einige tolle neue Features parat und natürlich mit „Mario Kart World“ einen echten Systemseller am Start. Doch neben ein paar Kinderkrankheiten fehlen mir einfach noch weitere Spiele-Kracher, die das System absolut unverzichtbar machen. Ob das möglicherweise „Donkey Kong: Bananza“ wird, wird der Juli wohl zeigen. Doch eine baldige Nintendo Direct mit Infos, was der Hersteller für den Rest des Jahres plant, wäre großartig.
Trotzdem spricht die Switch 2 meinen inneren Nintendo-Junkie an: Wer, wie ich, früher Zelda mit nervigen Rucklern und Ladepausen erlebt hat, wird staunen: Die Switch 2 bringt nicht nur flüssige 60 fps, sondern auch knackscharfe 4K-Grafik im Dock-Modus. Tears of the Kingdom sieht endlich so aus, wie es immer gedacht war – atmosphärisch, beeindruckend und technisch sauber. Doch dieses Upgrade hat seinen Preis: Zwischen Konsole, Zubehör und teuren Speichererweiterungen leidet das Budget schnell. Trotzdem: Wer Wert auf ein rundum verbessertes Spielerlebnis legt, bekommt hier endlich das Switch-Upgrade, auf das wir so lange gewartet haben.