Gaming

Neues Jahr, neues EA Sports FC: Ist das noch Fairplay?

Alle 12 Monate wartet eine weitere Fußballsimulation von EA Sports auf uns. Dass es sich bei den Updates in der Vergangenheit längst nicht mehr um Quantensprünge handelte, hat die globale Community zunehmend verärgert.

Der virtuelle Jamal Musiala vom FC Bayern München wird beim Dribbling von zwei Spielern von Manchester City bedrängt.
EA Sports FC 26 kommt am 26. September und zieht garantiert wieder Millionen Menschen vor den Monitor Foto: EA/PR

Fußball verbindet Menschen – und das nicht nur im Stadion, sondern auch vor dem Bildschirm. Wenn EA Sports FC die nächste Saison des virtuellen Kickens einläutet, sitzen weltweit Millionen Fans wie versteinert vor der Spielekonsole oder dem Gaming PC. Die Gier nach dem Videospiel, dass im allgemeinen Volksmund fälschlicherweise noch häufig „FIFA“ genannt wird, ist auch 2025 ungebrochen: Laut Game Sales Daten aus diesem August war EA Sports FC 25 der europaweit meistverkaufte Titel im Zocker-Kosmos.

Doch, bei all der Vorfreude auf die nächste Runde von täuschend echtem Arena-Feeling, lässt mich in den letzten Jahren ein Gedanke nicht mehr los: Ist der Preis überhaupt noch gerechtfertigt oder alles eine riesige Augenwischerei?

Das Spiel, das alles veränderte

Als 1993 das erste FIFA über den Sega Mega Drive auf dem Röhrenmonitor flackerte, hätte sich womöglich niemand zu träumen gewagt, dass hier der Grundstein für ein Milliardengeschäft gelegt wurde. Auch wenn die 2D-Animationen wenig mit der ultra-realistischen Engine der 2020er-Jahre gemein hatten, erschienen fortan (vornehmlich im Herbst) neue Versionen. Und obwohl das Gameplay im Laufe der Zeit – weit, bevor ich mein erstes Exemplar mit dem Taschengeld meiner Eltern für die Playstation kaufen konnte – an Mehrdimensionalität hinzugewann und aus den grauenhaft aussehenden Kastenfiguren schicke Rasenhelden mit Wiedererkennungswert wurden, dauerte es bis FIFA 07, ehe ich Electronics Arts endgültig meine Treue schwor.

Vor diesem richtungsweisenden Spiel waren sowohl ich als auch meine Freunde klar im Team „Pro Evolution Soccer“. Dies lag in erster Linie daran, dass die von Konami entwickelte Alternative schlichtweg realistischer war. Ballannahmen, Pässe, Paraden, Standardsituationen, Schüsse und Elfmeter – alles fühlte sich bei der japanischen Konkurrenz besser an.

Das Videospiel FIFA 94.
Kaum zu glauben, aber so sah FIFA im Jahr 1993 aus Foto: YouTube

Doch, wie bereits erwähnt, änderte ich meine Meinung mit Release der 14. Auflage von FIFA. Mit dem völlig überarbeiteten Motor, der erstmals auf der Xbox 360 zum Einsatz kam, holte mich EA umgehend ab. Ich konnte die Bewegungen meines Kindheitsidols Ronaldinho plötzlich in einer zuvor nie dagewesenen Authentizität virtuell nachahmen. Zudem versackte ich aufgrund des grafischen Sprungs von jahrelangem Zocken mit der Playstation 2 zu gestochen scharfem High Definition auf der Xbox 360 teils minutenlang in den Sofort-Wiederholungen, um mir jedes Detail auf dem Spielfeld anzusehen.

Weder ich noch meine Freunde konnten ahnen, dass nur zwei Jahre später ein bis dato unvergleichbares Feature darauf wartete, uns so stark aufzuwühlen, dass jegliche Gameplay-Anpassungen dagegen wie eine lästige Begleiterscheinung wirken sollten.

Bock auf Nostalgie? Dann sieh dir die ultimative FIFA/EA FC-Chronologie an:

Ultimate Team: Ein Spiel mit Suchtpotenzial?

Ich erwähnte im letzten Abschnitt, dass FIFA 07 mein Eintrittsticket zurück in die Welt von Electronic Arts war, woran es auch nichts zu rütteln gibt.

Als in FIFA 09 dann schließlich der Bereich Online-Gaming mit Einführung von Ultimate Team gänzlich umgekrempelt wurde, sollte dies allerdings einen Impact von nicht messbarer Tragweite auf die gesamte Szene haben. Das Motto: Baue dir ein unbesiegbares Team aus Spielern sämtlicher Mannschaften zusammen und ziehe in die Schlacht, um Gegner aus aller Welt zu besiegen. Nach einigen Tagen des Einfuchsens hatte mich der Wettbewerb schon mit Haut und Haaren verschlungen. Ich zockte, fluchte und jubelte – selbstverständlich stundenlang. War die Konsole ausgeschaltet und der Puls wieder auf Normal-Niveau, verspürte ich wenig später erneut die unbezwingbare Lust, zum Controller zu greifen.

Das mag sich alles gewöhnlich anhören, doch Ultimate Team lockt bis zum heutigen Tag mit einer nicht zu unterschätzenden Option: dem entgeltlichen Kauf von Packs. Nach dem Kiosk-Prinzip können im In-Game-Store gegen Bares digitale Tütchen aufgerissen werden – immer in der Hoffnung, den nächsten Top-Kicker zu erwischen.

Klar, dieser Geschäftsidee bedienen sich zig andere Spielehersteller, doch ging das Ganze bei EA Sports erst im vergangenen Oktober so weit, dass das Wiener Oberlandesgericht sich wegen diverser Klagen gezwungen sah, den Modus Ultimate Team mit Glücksspiel zu vergleichen. Am Ende durfte der Milliarden-Konzern über den Freispruch jubeln, einen bitteren Beigeschmack dürften die Schlagzeilen in der Presse dennoch bei Eltern und Jugendschützern hinterlassen haben.

Ich bin enttäuscht: Meine Kritik an EA Sports FC

Und so plätschert das Spiel, getragen von einem einzigen Spielmodus, seit fast zwei Dekaden gemütlich vor sich hin. Eine Klarstellung: Es wäre ziemlich unqualifiziert von mir zu behaupten, es hätte sich seit 17 Jahren rein gar nichts mehr getan. Innovative Bewegungsabläufe, Skill-Moves und Taktiken, dazu die Grafikleistung von in der Zwischenzeit zwei releasten Konsolen-Generationen von Playstation und Xbox, sorgen zweifelsohne für ein noch echteres Feeling auf dem Rasen.

Nichtsdestotrotz frage ich mich immer wieder aufs Neue: Könnten die Anpassungen nicht jährlich per Update auf eine Grund-Version transferiert werden, die dann 29 Euro, statt 79 Euro, kostet?

Mein stärkstes Argument für diese Forderung wird von meinem Gefühl gestützt, dass es sich bei den angesprochenen Anpassungen nur noch um Fine-Tuning handelt. Und natürlich hat EA die finanziellen Mittel, dieses Fine-Tuning per Marketing so aufzublasen, als hätte man das Rad neu erfunden.

EA FC 26: Selbstreflexion und das große Umdenken?

Als im Juli der Trailer zu EA Sports FC 26 enthüllt wurde, war ich wieder einer der Ersten, die wild mit der Maus nach dem Abspiel-Knopf suchten. Was ich dann serviert bekam, erwischte mich durchaus auf dem falschen Fuß – jedoch im positiven Sinne.

EA scheint tatsächlich auf das Feedback der treudoofen Kundschaft eingegangen zu sein – ein absolutes Novum. Ein Spiel-Erlebnis, das Besserung gelobt, indem alte Bugs durch Anregungen aus der Community bereinigt wurden, konnte zumindest kurzzeitig meine Aufmerksamkeit gewinnen.

Ein Split-Screen zeigt zwei virtuelle Spielfiguren in EA FC 25 und EA FC 26, in der Mitte befinden sich zwei Textfelder.
Im Trailer zu EA FC 26 wird deutlich, dass sich der Spiele-Gigant scheinbar intensiv mit der Kritik aus dem eigenen Lager auseinandergesetzt hat Foto: YouTube

Obwohl es unter dem Strich ein wenig paradox klingen mag: Ich werde mir am 26. September wieder die neueste Edition zulegen. Dem Drang, bei schlechtem Wetter in der temperierten Wohnung vor der PS5 zu hocken, um wie jedes Jahr in den für mich verlockendsten Online-Modus überhaupt einzusteigen, kann ich einfach nicht widerstehen.

Und trotzdem meine ich das, was jetzt kommt, wirklich todernst: Für mich ist weiterhin nur Ultimate Team von Relevanz, alle anderen Aspekte des Spiels fasse ich unter „unnötiger Datenmüll“ zusammen.

Ich bin der festen Überzeugung, dass EA Sports FC ohne „FUT“ nicht überlebensfähig wäre. Deswegen sehe ich auch künftig wenig bis keine Gründe, sich dieses Videospiel wegen des Offline-Angebots zu kaufen. Wird EA meine Meinung, die womöglich ein Großteil der Gamerschaft teilt, stören? Vermutlich nicht, solange die Kasse weiter fröhlich klingelt.

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