„Foundation“ Interview: Jared Harris über Hari Seldon und die Zukunft der Menschheit
„Foundation“ ist zurück auf Apple TV+. Im Interview mit Jared Harris verrät uns der „Chernobyl“-Star, warum ein Blick in die Zukunft vielleicht gar nicht so erstrebenswert wäre.

In Staffel 3 von „Foundation“ steht vieles auf dem Spiel: Ein mysteriöser Fremder namens „Das Maultier“ bringt das fein austarierte Gleichgewicht aus Wissenschaft, Macht und Vorsehung ins Wanken – und Hari Seldon, einst die Stimme der Vernunft, muss sich neu orientieren.
Im Interview mit TVMovie spricht Schauspieler Jared Harris über seinen komplexen Charakter, philosophische Fragen und die cleversten Entscheidungen der Serienmacher.
Hari gegen das Chaos

Hari Seldon ist kein Mann großer Gefühlsausbrüche. Seine Entscheidungen basieren auf Logik, nicht auf Intuition – doch selbst Logik hat Grenzen, wenn sich jemand wie das Maultier einmischt. „Zuerst muss man verstehen, womit man es überhaupt zu tun hat“, sagt Jared Harris.
„Und sobald man das erkannt hat, geht es darum, einen Weg zu finden, es zu besiegen – oder es sich zunutze zu machen.“ Die größte Herausforderung sei es, die Bedrohung einzuordnen – gerade für die Version von Hari, die mittlerweile im mysteriösen Vault weiterexistiert.
„Die Psychohistorik ist eine Waffe“

Spannend wird es, wenn Harris über die Psychohistorik selbst spricht, das zentrale Konzept der Serie. Sie ist nicht nur ein Vorhersagesystem, sondern ein Werkzeug, das aktiv die Zukunft formen kann.
„Wenn man weiß, welche Ereignisse bevorstehen und wie sie ausgehen könnten, kann man Dinge entweder verhindern oder beschleunigen“, so der Schauspieler. „Das ist die wahre Macht – oder Bedrohung – der Psychohistorik.“ Staffel 3 zeige deutlicher denn je, wie dieses Wissen strategisch eingesetzt werde.
„In die Zukunft zu blicken wäre verstörend“

Ob Jared Harris selbst gerne einen Blick in die ferne Zukunft werfen würde? Die Antwort ist eindeutig – aber nicht ohne Vorbehalte. „Ich glaube, es könnte ziemlich verstörend und beunruhigend sein.“
Schon ein Blick hundert Jahre in die Vergangenheit zeige, wie rasant sich die Welt verändere – ein Sprung in die Zukunft würde vermutlich alles übersteigen, was man sich vorstellen könne. „Aber ja – grundsätzlich wäre ich interessiert.“
Lieblingsänderungen an Asimovs Vorlage

Als Schauspieler, der aus einer Familie großer Theaterschaffender stammt, hat Harris ein Gespür für gute Adaptionen. Besonders lobt er die Entscheidung, die Cleon-Dynastie mithilfe von Klonen über viele Staffeln hinweg zu erzählen: „Das war eine sehr clevere Entscheidung.“
Auch das sogenannte Gender-Swapping vieler Rollen hebt er positiv hervor. Und: „Demerzel ist eine fantastische Figur.“ Für einen Mann wie Hari Seldon wäre sie, sagt Harris, „wie eine lebendige Bibliothek – eine unfassbare Ressource.“ Eine Meinung, die seine Co-Stars Laura Birn und Lee Pace teilen.
„Foundation“ bleibt laut Harris auch in Staffel 3 ein „festliches Buffet“ für Sci-Fi-Fans – voller komplexer Figuren, neuer Fragen und kluger Drehbuchideen. Und auch wenn Hari Seldon vieles vorhersehen kann – was die Zukunft der Serie bringt, bleibt weiter spannend.