„Foundation“-Stars im Interview: Darum ist Lee Pace so oft oben ohne zu sehen
Science-Fiction-Fans sind begeistert von „Foundation“, der Asimov-Adaption auf Apple TV+. Lee Pace und Laura Birn sprechen im exklusiven Interview über alles, was die Serie so besonders macht.

Mit der dritten Staffel von „Foundation“ hebt Apple TV+ die Sci-Fi-Saga auf ein neues Niveau – und das nicht nur, was den erzählerischen Umfang betrifft. Die Serie springt erneut durch die Zeit und nimmt die Stärken und Schwächen der Menschheit unter die Lupe.
Mittendrin: Lee Pace als Bruder Tag und Laura Birn als die mysteriöse Androidin Demerzel. Wir haben die beiden zum Interview getroffen – und über nackte Herrscher, manipulative Maschinenwesen und das Ende des Egos gesprochen.
„Der Kaiser hat keine Kleider“

Wer „Foundation“ schaut, wird sich irgendwann fragen: Warum ist der Bruder Tag eigentlich so oft (halb-)nackt? Eine bewusste Entscheidung, wie Lee Pace lachend erklärt:
„Seit Beginn der Serie habe ich – ich geb’s zu – irgendwie Spaß an dem Gedanken: ‚Der Kaiser hat keine Kleider.‘ Jedes Mal, wenn wir eine neue Staffel drehen, denke ich mir, er muss wieder irgendwie herumlaufen, ohne wirklich etwas anzuhaben.“
Heldin oder Marionette? Laura Birn über Demerzel

Demerzel hat sich in den letzten Staffeln zur Schlüsselfigur im Kampf um das Imperium entwickelt. Doch ist sie eine Heldin? Laura Birn verneint das – mit faszinierender Begründung:
„Viele große Figuren in der Serie handeln aus Ego – selbst die ‚Guten‘. Gutes zu tun kann ja auch ein Ego-Boost sein. Aber Demerzel handelt nicht aus Ego. Sie ist auf der Suche nach Sinn. Gleichzeitig ist sie sehr manipulativ und womöglich die einflussreichste Figur der Galaxis.“
Und dennoch sei sie, so Birn, tief in ihrer Rolle gefangen: „Sie handelt aus einem sehr eingeschränkten Raum heraus.“ Dadurch wirke sie einerseits bedrohlich, andererseits „auch sehr liebenswert“ – was Lee Pace mit einem Schmunzeln ergänzt: „Eine richtig kuschelige Roboterin.“
„Alle Figuren sind nur Zahlen“

Ein zentraler Aspekt von „Foundation“ ist das Vergehen von Zeit: Figuren altern, sterben, kehren in neuen Formen zurück. Für Lee Pace bedeutet das vor allem eins – Vielfalt beim Spielen. Besonders Bruder Tag in Staffel 3 hat es ihm angetan:
„Es ist einfach unterhaltsam, einen desillusionierten Kaiser zu verkörpern, der selbst nicht mehr daran glaubt, etwas in der Galaxis zu verändern. Er will einfach nur mit Tieren spielen, sich vielleicht ein bisschen berauschen und das Leben genießen.“
Auch dramaturgisch findet Pace diesen Bruch reizvoll: „Einen eher leichtlebigen Charakter in einem sehr ernsten Kontext zu sehen, finde ich wahnsinnig spannend.“
Am Ende, so Pace, sei „Foundation“ ohnehin „eine große Gleichung“ – und alle Figuren lediglich Variablen: „Keiner ist wirklich ein Held.“