„Ángela“: Ende erklärt – existiert Edu wirklich? Wird es eine zweite Staffel geben?
Gibt es eine 2. Staffel von „Ángela“? Muss Gonzalo endgültig für seine Taten büßen? Alle Infos zur möglichen Fortsetzung der Netflix-Serie.

Hinter der Fassade eines perfekten Lebens verbirgt sich ein Albtraum: In dem Drama „Ángela“, das hierzulande beinah an der Spitze der Netflix Top Ten thront, wird die namensgebende Protagonistin von ihrem Ehemann Gonzalo misshandelt – psychisch und körperlich. Als plötzlich der geheimnisvolle Edu in ihr Leben tritt, fühlt sie sich sofort zu ihm hingezogen. In ihm sieht sie eine mögliche Rettung, einen Ausweg. Doch was, wenn auch Edu nicht der ist, der er zu sein scheint? Und was, wenn sein dunkles Geheimnis alles nur noch schlimmer macht?
Hat Ángela sich Edu nur eingebildet?
Triggerwarnung: In diesem Artikel geht es um häusliche Gewalt. Bei manchen Menschen kann dieses Thema negative Reaktionen auslösen. Bitte sei achtsam, wenn das bei dir der Fall ist!
Die Entscheidung, ihren eigenen Ehemann töten zu lassen, fällt Angela alles andere als leicht. Doch in jenem Moment sieht sie keinen anderen Ausweg. Edu verspricht, sich um Gonzalo „zu kümmern“. Angela müsse lediglich mitspielen und tun, was er ihr sage. Er bittet sie, mit ihren Töchtern zu einem Haus zu fahren, das einem seiner Freunde gehört, und dort auf ihn zu warten. Gleichzeitig solle sie Gonzalo eine Nachricht schicken und ihn an einen bestimmten Ort locken, wo Edu den Plan in die Tat umsetzen will.
Doch nichts läuft wie geplant. Irgendwie hat Gonzalo herausgefunden, wo sich Angela mit den Kindern versteckt. Kurz darauf entdeckt Angela Edus leblosen Körper im Garten des Hauses – offensichtlich hatte Gonzalo ihn zuvor getötet. Als Gonzalo plötzlich auftaucht, verliert Angela die Kontrolle. Aus Angst, er könne ihr oder ihren Töchtern etwas antun, holt sie einen Harpunenwerfer aus dem Kofferraum ihres Autos und zielt auf ihn. Bevor jedoch etwas passieren kann, trifft die Polizei ein – und nimmt Angela fest.
Sie wird in eine psychiatrische Klinik eingewiesen. Angela versteht die Welt nicht mehr: Warum wird sie festgehalten, während der wahre Täter, ihr Ehemann, auf freiem Fuß ist? In der Klinik sagen die Ärzte ihr, dass Edu nie existiere. Alles, was sie erlebt zu haben glaubt, sei bloß eine Wahnvorstellung – beeinflusst von einem fiktiven Roman eines gewissen Eduardo Silva.
Angela wehrt sich gegen diese Diagnose, doch schnell wird ihr klar, dass Widerstand zwecklos ist. Niemand glaubt ihr. Selbst sie beginnt, an ihrem Verstand zu zweifeln – obwohl tief in ihr das Gefühl bleibt, dass nicht alles Einbildung sein kann.
Zum Glück ist ihre Freundin Esther an ihrer Seite. Sie glaubt Angela – oder zumindest genug, um Nachforschungen anzustellen. Esther rät ihr, sich vorerst den Ärzten zu fügen, wenn sie aus der Klinik entlassen werden will. Denn Gonzalo hat es geschafft, Angela als psychisch instabil darzustellen – nicht schwer, da auch ihre Mutter an Schizophrenie leidet.
Am Ende geben die Ärzte Angela einen positiven Befund: Sie ist bei klarem Verstand, die Ereignisse seien eine einmalige Belastungsreaktion.
Angela wird entlassen. Doch währenddessen erwirkt Gonzalo eine einstweilige Verfügung gegen sie. Er behauptet weiterhin, sie sei gefährlich für die Kinder. Esther bittet sie um Geduld – Schritt für Schritt, sagt sie, würden sie einen Weg finden, diese Lüge zu entlarven.
Als Angela dann eine Narbe an ihrem Bein entdeckt, trifft sie die Erinnerung wie ein Blitz: Sie hat sich einst am Auspuff von Edus Motorrad verbrannt. Und wenn diese Narbe echt ist – dann muss auch Edu real gewesen sein.
Gemeinsam mit Esther beginnt sie erneut zu recherchieren – und sie finden Edus Social-Media-Profil. In Wirklichkeit heißt er Roberto Irigoyen und betreibt eine Bar namens Red Fish. Angela erinnert sich: Edu hat ihr gesagt, er habe sich bereit erklärt, Gonzalo zu töten – gegen eine Zahlung von 230.000 Euro. Angeblich braucht er das Geld für die Behandlung seiner todkranken Schwester Rosa. Doch Angela und Esther finden heraus, dass Rosa in Wahrheit seine Lebensgefährtin ist.
Sie suchen Rosa auf und erfahren, dass Red Fish ausgerechnet an dem Tag wiedereröffnet wird, an dem Angela in die Klinik eingewiesen wird. Ein Zufall? Kaum. Als sie Roberto alias Edu schließlich zur Rede stellen, tut er so, als würde er die beiden nicht kennen. Noch am selben Abend informiert er Gonzalo – der beginnt sofort, Spuren zu beseitigen.
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Doch nun wissen Angela und Esther: Edu existiert. Was ihnen noch fehlt, ist der Beweis für seine Verbindung zu Gonzalo. Über Finanzdaten gelingt ihnen der Durchbruch: Eine Überweisung über 34.500 Euro von Gonzalo an eine Firma namens Soul Landscape taucht auf – angeblich für Gartenarbeiten. Doch der Eigentümer der Firma ist mit Gorka Santos verheiratet, dem Leiter des städtischen Bauamts.
Angela erkennt das Muster: Gonzalo bestecht Santos, um Roberto die Lizenz für die Wiedereröffnung seiner Bar zu sichern. Dann kommt der endgültige Beweis: CCTV-Aufnahmen vom Hafen zeigen Gonzalo und Roberto zusammen auf einem Boot.
Für Esther ist der Fall klar: Gonzalo hat Angela nicht nur körperlich und psychisch misshandelt, sondern auch aktiv versucht, sie als verrückt erscheinen zu lassen – indem er Roberto Irigoyen anheuert, um sie zu manipulieren und zu zerstören.
Konnte Ángela sich letztendlich von Gonzalo befreien?
Angela setzt all ihre Hoffnung auf das Gericht. Sie glaubt fest daran, dass die Wahrheit ans Licht kommt und Gerechtigkeit siegt. Doch obwohl zahlreiche Beweise vorgelegt werden, gelingt es der Klägerseite nicht, Gonzalos direkte Beteiligung zweifelsfrei zu belegen. Selbst Maribels Aussage über die Misshandlungen hilft nicht weiter. Die Beweislage ist lückenhaft – und was vielleicht offensichtlich erscheint, reicht juristisch nicht aus. Die Richter können keine Entscheidung auf bloßen Verdacht stützen, und Gonzalos Anwalt weiß jede Schwäche im Narrativ der Klägerseite auszunutzen.
Angela ist am Boden zerstört. Es scheint, als hätte sie alles verloren. Doch dann erinnert sie sich an etwas: Ihre Mutter – selbst an Schizophrenie erkrankt – erzählt ihr vor einiger Zeit, dass Gonzalo unangekündigt bei ihr aufgetaucht ist und im Geräteschuppen nach etwas sucht. Angela hatte das damals nicht ernst genommen. Doch nach dem Prozess wird ihr klar, wonach er gesucht haben könnte: ihre alten Tagebücher. Sie hat früher regelmäßig geschrieben – Dinge, die nicht einmal Gonzalo wissen konnte, die Roberto aber kannte.
Angela fährt zum Haus ihrer Mutter – und tatsächlich: Die Tagebücher sind weg. Für Angela steht fest: Gonzalo hat sie gestohlen. Sie fasst einen gewagten Plan – eine Falle. Sie will nicht nur ihre Kinder zurück, sondern auch die Wahrheit ans Licht bringen.
Sie stellt Roberto zur Rede und droht ihm: Wenn er nicht mitspielt, wird sie dafür sorgen, dass seine Betriebsgenehmigung entzogen wird – denn sie weiß inzwischen, dass er gegen die Brandschutzauflagen verstoßen hat. Roberto knickt ein. Er ruft Gonzalo an und behauptet, jemand sei in seine Bar eingebrochen. Auf seinem Rechner, so sagt er, befinden sich digitale Kopien von Angelas Tagebüchern. Er habe Angst, dass sie entdeckt werden könnten. Gonzalo ist außer sich – er hatte Roberto schließlich gesagt, er solle alles vernichten.
Er fährt zur Bar – nicht ahnend, dass alles eine Falle ist. Angela ist bereits dort. Sie hat ihren Laptop geöffnet und sich in das digitale Eltern-Lehrer-Gespräch der Schule ihrer Töchter eingeloggt – mit eingeschalteter Kamera. Als Gonzalo eintritt und sie körperlich angreift, sehen alle Teilnehmer der Videokonferenz live zu. Lehrer, Eltern – alle werden Zeugen seines gewalttätigen Ausbruchs. Kurz darauf trifft die Polizei ein und nimmt ihn fest. Gonzalo ist sprachlos. Er hat keine Ahnung, dass seine Frau ihn so überlisten würde.
Angela ist über Jahre manipuliert, geschlagen und mundtot gemacht worden. Sie hat sich nicht schuldig gemacht – und doch in ständiger Angst gelebt. Erst als sie beginnt, sich selbst zu glauben und für sich einzustehen, ändert sich ihr Schicksal. Am Ende der Geschichte setzt sie Robertos Bar in Brand – ein symbolischer Akt. Vergeben kann sie ihm nicht. Und anzeigen kann er sie auch nicht – schließlich hat er gegen sämtliche Sicherheitsvorgaben verstoßen.
Gonzalo kommt ins Gefängnis, sie bekommt das Sorgerecht für ihre Töchter – und endlich ihr Leben zurück. Sie hört auf, sich selbst die Schuld zu geben, und erkennt, wie viele Menschen in ihrem Umfeld ihr nie wirklich zugehört haben. Nur eine bleibt an ihrer Seite: Esther – ihre Freundin, ihre Verbündete, ihr rettender Anker in einer Welt voller Lügen.
Hinweis der Redaktion: Wenn du von häuslicher Gewalt betroffen bist, findest du unter der kostenlosen Hotline 08000 116 016 Hilfe und Beratung.
„Ángela“ Staffel 2: Wann kommen die neuen Folgen?
Aktuell ist unklar, ob und wie es mit „Ángela“ weitergeht. Die Serie wurde als Miniserie angekündigt und endet mit einem sehr abgeschlossenen Finale – deshalb ist es sehr wahrscheinlich, dass es eine zweite Staffel geben wird.
Allerdings gab es in der Vergangenheit immer wieder Ausnahmen: Netflix hat bereits mehrfach Miniserien aufgrund ihres großen Erfolgs doch noch verlängert. Sollte „Ángela“ also besonders gut beim Publikum ankommen, wäre eine Fortsetzung nicht völlig ausgeschlossen.