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Gaming

„Werewolf: the Apocalypse – Earthblood“: Das neue Action-Abenteuer im Test | PS5

„Werewolf: the Apocalypse – Earthblood“ basiert auf der Pen&Paper-Welt „World of Darkness“. Doch macht das Spiel auch für Nicht-Eingeweihte Spaß?

„Werewolf: the Apocalypse – Earthblood“: Das neue Action-Abenteuer im Test | PS5
In "Earthblood" schlüpft ihr in die Rolle eines Werwolfes Foto: Cyanide Studios

Getestet von: Matthias Holm

Eigentlich sind Werwölfe und Vampire in der Popkultur eher Antagonisten. Doch in dem Pen&Paper-Rollenspiel „World of Darkness“ kann man die Rollen die berühmten Monster übernehmen und Abenteuer erleben. Dass sich dies auch gut auf Videospiele überträgt, bewiesen bereits die „Vampire: the Masquerade“-Spiele, deren neuester Titel 2021 erscheinen soll.

Doch vorher dürfen sich Spieler auf einen Ausflug mit den felligen Gesellen freuen. Denn mit „Werewolf: the Apocalypse – Earthblood“ präsentiert Entwickler Cyanide Studios nach „Call of Cthulhu“ erneut ein mehr als solides B-Game, welches sicherlich eine kleine Fan-Gemeinde um sich scharen wird.

Der Spieler schlüpft in die Rolle von Cahal, einem Menschen mit einer wilden Seite. Das Spiel beginnt mit einer Schleich-Mission, in der ihr eure Frau aus einer Industrie-Anlage der Firma Endron retten müsst. Doch als etwas schief geht, verwandelt ihr euch in einen typischen Werwolf, hier genannt Crinos. Das hilft jedoch nicht und Cahal begibt sich ins selbst auferlegte Exil. Fünf Jahre kehrt er zu seinem Rudel zurück, um Endron ein für allemal das Handwerk zu legen.

Ihr müsst die Firma Endron aufhalten, die Natur zu zerstören Bild: Cyanide Studios

Der größte Pluspunkt für „Earhtblood“ ist seine Atmosphäre. Die Abwechslung von schöner Natur voller angenehmer Klänge und den monotonen und unpersönlichen Räumen der Endron-Anlagen lässt einem gelegentlich einen Schauer über den Rücken jagen. Und das ist gewollt, da die Zerstörung der Natur der zentrale Konflikt in dem Spiel ist. Cyanide haben gut daran getan, direkt am Anfang aufzudecken, dass Endron kein Konzern ist, der das Wohle der Menschen im Sinn hat. Denn „Earthblood“ ist kein komplexes Spiel, sondern steht für kurzweilige Unterhaltung, da hätten moralische Grauzonen weniger zu gepasst.

Das Spiel lässt sich gut in drei Bereiche aufteilen. Zu Erst ist da der menschliche Part. Als Cahal könnt ihr mit anderen Menschen interagieren und so mehr über die Welt erfahren. Wer den NPCs fleißig zuhört, bekommt sogar den einen oder anderen Bonus.

Wenn ihr euch dann im feindlichen Territorium befindet, seid ihr meistens am Schleichen. Dafür benutzt man am besten seine Lupus-Form, ein normaler Wolf, in den Cahal sich auf Knopfdruck verwandeln kann. Und auch wenn die KI anfangs eher dümmlich wirkt, lässt sie sich nicht so leicht überrumpeln wie gedacht. Nur gibt es einige essenzielle Funktionen, wie das Verstecken von besiegten Gegnern, die hier komischerweise fehlen.

Ihr müsst euch auch an Kampf-Mechs vorbei schleichen Bild: Cyanide Studios

Das macht aber nichts, denn sollten eure Gegner euch entdecken, wechselt ihr in den Crinos-Modus, um eure Gegner zu zerfleischen – wortwörtlich, denn auch wenn man es den Körpern nicht ansieht, stapft man nach den Kämpfen meist durch eine ganze Menge Blut. Gerade auf der PS5 ist die Wucht der Schläge durch die Vibration des DualSense-Controllers hervorragend spürbar. Passend dazu läuft während der Konfrontationen meist Heavy Metal im Hintergrund. Subtil ist das alles nicht, aber spaßig.

Wie schon in „Call of Cthulhu“ gibt es aber starke Abzüge in der B-Note für das Cyanide-Spiel. Die Gesichtsanimationen der Figuren sind quasi nicht vorhanden. Das passt zu der leider recht emotionslosen Vertonung auf englisch, für deutschsprachige Spieler gibt es nur Untertitel. Auch die Missionen an sich sind wenig Abwechslungsreich: Geht hierhin, legt einen Schalter um, geht dorthin, drückt einen Knopf. Versucht unentdeckt zu bleiben.

Gerade im Kampfgeschehen könnt ihr euch eher selten auf die Kamera verlassen, da die eher hektisch hin und her schwenkt. Doch hier ist das größte Problem eher das Gegner-Verhalten. Denn auch wenn ihr merkbar mächtiger seid als die Forscher oder gepanzerten Wachen, kann es gerne vorkommen, dass euch andere Gegner-Typen über die Hälfte der Lebensenergie mit einer kleinen Combo abziehen. Das liegt daran, dass das Ausweichmanöver des Crinos sehr ungenau ist und die Zeitfenster, wann man einer Attacke ausweichen kann oder wann es zu früh ist, auch nach mehreren Spielstunden nicht intuitiv ist.

Wenn Cahal als Werwolf aufräumt bleiben wenig Überlebende übrig Bild: Cyanide Studios

Der Grund, warum man trotzdem weiter spielt, hat am ehesten mit der Vorlage zu tun. Denn die Welt von „Werewolf: the Apocalypse“ ist enorm spannend. Am Anfang ist der uneingeweihte Spieler mit unzähligen Begriffen sicherlich überfordert, aber nach und nach versteht man die Mythologie hinter allem. Und es gibt sie, diese Momente, in denen das Spiel zum Staunen anregt, wenn plötzlich ein riesiger Baumgeist vor Cahal steht.

Zusammen mit der Atmosphäre und einem simplen Fähigkeits-System hält „Werewolf: the Apocalypse – Earthblood“ so die Spieler lange genug am Ball, um alle Missionen durchzuspielen. Es ist kein ganz großer Wurf geworden, aber macht sehr viel Lust auf mehr Stoff aus der „World auf Darkness“. Und sollte „Vampire: the Masquerade – Bloodlines 2“ doch nicht dieses Jahr erscheinen, kann man sich vielleicht mit Freunden online zu einer Pen&Paper-Runde verabreden, um erneut als Wolf durch die Gegend zu streifen.

Werewolf: the Apocalypse – Earthblood erscheint am 04. Februar 2021 für PS5, PS4, Xbox Series X, Xbox One und den PC

 


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