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Gaming

Fairy Tail: JRPG-Fast Food für PS4, Nintendo Switch und PC

Die beliebte Anime-Reihe „Fairy Tail“ wurde zum Rollenspiel verwertet. Doch was taugt das JRPG?

Fairy Tail: JRPG-Fast Food für PS4, Nintendo Switch und PC
Die Magier der "Fairy Tail"-Gilde bekommen ihr eigenes Videospiel Foto: Koch Media

Dragonball, One Piece, Naruto und jüngst My Hero Academia – das sind die Vorzeige-Manga und -Anime des Shounen-Genres. Doch wie so oft muss es auch hier einiges an B-Ware geben. Dazu gehört „Fairy Tail“. Die Serie war durchaus sehr beliebt, lief sie doch schließlich über zehn Jahre. Aber der ganz große Sprung war dem Werk von Hiro Mashima nie gegönnt.

Nun erscheint ein Rollenspiel, welches die Abenteuer der namensgebenden Zauberer-Gilde zur Vorlage hat. Fans werden die Geschichte sicherlich kennen, ein Großteil des Spiels nimmt das große Zauberer-Turnier und der Kampf gegen die Dämonen aus dem Buch von Zeref ein. Wer jetzt bereits Fragezeichen im Gesicht hat, der sei gewarnt: Es wird nicht besser.

Denn das Spiel wirft einen direkt ins Geschehen. Uneingeweihte wissen nicht, wer die Spielfiguren sind, warum man gerade auf ein Luftschiff rennt und was das hier überhaupt alles soll. Nach einem ersten Mini-Tutorial wird zwar eine Enzyklopädie mit diversen Erklärungen frei geschaltet. Aber auch hier ist es eher schwer, dem wilden Mix aus erfundenen Begriffen, Parallel-Welten und Magie-Bezeichnungen zu verstehen.

Während der Einstieg enorm holprig verläuft, funktioniert die Geschichte im Spielverlauf zwar besser, bietet aber absolut nichts Neues – weder für Fans noch für diejenigen, die einen der bereits erwähnten Manga gelesen haben. Selbst die zahlreichen Nebenmissionen sind uninspiriert und erzählen nichts spannendes, sondern stützen sich mehr auf eine Sache, die in westlichen Gefilden meist Unverständnis aufkommen lässt.

„Fairy Tail“ bietet eine ganze Menge an Fan-Service. Damit ist gemeint, dass die diversen weiblichen Figuren meist knapp bekleidet durch die Gegend rennen und ihre Körperproportionen ziemlich ungewöhnlich sind. Wenn dann noch in den Dialogen darüber geredet wird, dass Wendy, die jüngste im Bunde, Angst hat, keine großen Brüste zu bekommen wenn sie erwachsen wird, sucht man schneller als üblich den „Skip“-Knopf.

Aber: Glücklicherweise gibt es den. Sämtliche Zwischensequenzen und Dialog-Szenen können übersprungen werden. Gerade bei letzteren nutzt man diese Funktion doch häufiger. Denn entweder kennt man die Geschichte bereits oder ist genervt von fehlenden Charackter-Modellen – man sieht nämlich nur diejenigen, die entweder als Spielfigur oder bekämpfbarer Gegner auftauchen. Und selbst die Figuren, die da sind, haben maximal zwei oder drei Gesichtsausdrücke.

Eine Sache hingegen rettet das Spiel. Das Kampfsystem macht nämlich durchaus Spaß. Mit verschiedenen magischen Attacken müsst ihr euren Feinde zu Leibe rücken, könnt sie mit verschiedenen Debuffs belegen oder eure Kämpfer stärken. Dabei stehen die Gegner in einem 3 mal 3 Raster-System und nicht jede Attacke erwischt jedes Feld. Das könnte so spannenden, taktischen Kämpfen führen. Jedoch werden sehr schnell neue Skills freigeschaltet, sodass man das Kampfgeschehen immer gut kontrollieren kann, ohne groß nachzudenken.

Generell wollten die Entwickler mit „Fairy Tail“ wohl ein schnelles Spiel bereitstellen. Die Kämpfe sind flott vorbei, es gibt eine Auto-Kampffunktion und lange Animationen kann man bequem per Knopfdruck abstellen. So ist das gefürchtete Grinden nach Leveln plötzlich nur noch halb so schlimm. Das hat zur Folge, dass im gesamten Spieldurchlauf es nie dazu kommt, dass die Gegner der Hauptstory besonders schwer sind.

Nebenbei baut ihr eure Gilde aus, knüpft Freundschaften und erledigt Aufträge. Das ist alles nicht neu oder gar innovativ, hält einen aber über die Laufzeit von knapp 30 Stunden gut bei der Stange. „Fairy Tail“ ist letzten Endes wie Fast Food: Schnell konsumiert und spaßig währenddessen – aber lange wird es nicht haften bleiben.

"Fairy Tail" ist seit dem 30. Juli 2020 für die PS4, Nintendo Switch und dem PC verfügbar.

Getestet von: Matthias Holm

 


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