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„Alles steht Kopf 2“: Ist die Pubertäts-Fortsetzung so gut wie Teil 1? | Kritik

Nach neun Jahren kommt mit „Alles steht Kopf 2“ die Fortsetzung des Pixar-Films über Emotionen. Doch kann das Sequel mit dem Original mithalten?

„Alles steht Kopf 2“: Ist die Pubertäts-Fortsetzung so gut wie Teil 1? | Kritik
Wie gut ist „Alles steht Kopf 2“ geworden? Foto: Disney / Pixar

2015 überraschte „Alles steht Kopf“ viele Kino-Gänger:innen. Zwar war der Film vom Animationsstudio Pixar gewohnt kindgerecht, doch komplexere Prozesse wie abstrahierendes Denken wurden ebenfalls auf lustige Art und Weise eingebaut. Nun erscheint mit dem zweiten Teil (Original-Titel: „Inside Out 2“) nach neun Jahren eine Fortsetzung, in welcher die Anfänge der Pubertät porträtiert werden und was das im Kopf der Hauptfigur Riley auslöst.

„Alles steht Kopf 2“: Darum geht es im Film | Story

Es ist etwas Zeit vergangen, nachdem die Zuschauer:innen Riley dabei begleitet haben, wie sie den Umzug aus Minnesota nach San Francisco verarbeitete. Inzwischen hat sie sich in ihrer neuen Heimat eingelebt, Freunde gefunden und ist mit ihrem Eishockey-Team ziemlich erfolgreich. Bei einem Trainingscamp für eine angesehene Highschool will sich der Teenager beweisen. Doch neue Emotionen in ihrem Kopf sorgen für ein ordentliches Chaos, sodass Freude, Wut, Kummer, Angst und Ekel wieder alle Hände voll zu tun haben, um Riley zu retten.

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Video: Disney / Pixar

„Alles steht Kopf 2“: Achtung, ein Brainstorm!

Dabei werden wir auf eine Reise durch den Kopf eines pubertierenden Teenagers geschickt. Wie bereits im ersten Teil werden dabei Ausdrücke aus dem Englischen durchaus wörtlich genommen. Wie genau Dinge wie der „Stream of Thought“ oder das Wortspiel „Sar-chasm“ übersetzt werden, können wir noch nicht sagen, da die Pressevorführung auf Englisch war. Doch der Humor ist wieder perfekt gewählt, auch wenn viele Gags eher für die älteren Personen im Publikum gedacht zu sein scheinen. Was bei den Übersetzer:innen vermutlich ebenfalls für einige Probleme gesorgt hat, ist die Figur Anxiety – ein englischer Begriff, der im Deutschen nicht wirklich eine eins-zu-eins Entsprechung hat.

Diese neue Emotion, die mit „Zweifel“ übersetzt wurde, sorgt für Rileys Gefühlschaos und Unsicherheiten. Zusammen mit Neid, Ennui (Langeweile) und Peinlich wird das Leben für die Hauptfigur viel komplexer und schwieriger zu bewerkstelligen. Während die Moral im ersten Teil war, dass es im Leben eben nicht nur glückliche oder traurige Momente gibt, sondern alles eine Mischung darstellt, wird dieses Konzept in der Fortsetzung vertieft: Wer bin ich, was macht mich überhaupt aus? Und wie vielfältig kann eine Persönlichkeit sein? Dass die Antwort auf diese Frage in den Erinnerungen steckt, die man im Laufe eines Lebens macht, führt zu einer der emotionalsten Szenen des bisherigen Kinojahres.

„Alles steht Kopf 2“: Ist der Film für die ganze Familie?

Wie sehr Kinder hier mitfühlen können, ist eine schwer zu beantwortende Frage. Immerhin geht es viel mehr um die Pubertät und deren Probleme. Zwar können einige wunderschön animierte Sequenzen mitreißen, aber im Kern es ist eine Coming-of-Age-Geschichte, die vielleicht nicht alle ansprechen wird. Das Genre hat schon viele tolle Vertreter hervorgebracht, auch im Animations-Bereich, ist aber an eine etwas ältere Zielgruppe gerichtet. Diese wird auch mit „Alles steht Kopf 2“ seinen Spaß haben, denn das Drehbuch ist mindestens genauso gut wie im ersten Teil. Dieser hatte sich vielen auch erst nach mehrmaligen Gucken ganz erschlossen. Und da die Fortsetzung sich wieder genau so anfühlt, ist die Chance gut, dass auch hier einem bei jeder Sichtung mehr Dinge auffallen, die man zu lieben lernen wird. So ist „Alles steht Kopf 2“ weniger ein Film für die ganze Familie geworden – aber trotzdem ein absolutes Highlight im Kinojahr 2024.

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