Dass Netflix Abo- bzw. Account-Sharing ein Dorn im Auge ist, ist schon länger bekannt: Auch deshalb soll ab 2023 das Passwort-Teilen bzw. Account-Sharing unterbunden werden - und zwar so!

Bereits 2023 soll das beliebte Account-Sharing bei Netflix zumindest teilweise Geschichte sein: Dann will der Streaming-Anbieter all diejenigen zur Kasse bitten, die in anderen Accounts bisher kostenlos mitschauen bzw. sich gemeinsam Netflix-Accounts teilen und so die Geldbörse schonen. Möglich soll das mit sogenannten Unter-Accounts („extra member“, wie Netflix sagt) werden, die in einem Netflix-Hauptaccount wie Profile integriert sind, doch eine zusätzliche Gebühr verlangen. Aktuell hat Netflix das Verfahren bereits in Südamerika getestet: Dort kostete der Unter-Account 2,99 US-Dollar zusätzlich pro Monat.
Account-Sharing: So viel kostet es bei Netflix und so funktioniert es
Und nach dem ersten Test in Südamerika wird die Zusatzgebühr für Account-Sharing nun auch in weiteren Ländern getestet. Dazu zählen Kanada, Neuseeland, Portugal und auch Spanien. Dabei geht es vor allem darum einen Hauptstandort, als „Haushalt“ zu definieren: Falls ihr unterwegs seid, könnt ihr euch natürlich immer noch mit eurem Account einloggen. Falls jedoch zwei haushaltsfremde Geräte gleichzeitig streamen, wird der Unter-Account spätestens dann zur Kasse gebeten. In den neuen Testländern kosten diese Sharing-Accounts deutlich mehr als in Südamerika: So verlangt Netflix fürs Account-Sharing 5,99 Euro in Spanien, 3,99 Euro in Portugal und 7,99 kanadische Dollar in Kanada. Immerhin: Ein geteilter Account ist damit trotzdem noch deutlich günstiger als ein eigener Account.
Ob Netflix das Feature auch in Deutschland ausrollt und wann, steht derzeit noch nicht fest. Welchen Preis der Streaming-Anbieter in Deutschland aufrufen wird, ist derzeit ebenfalls noch unklar, wobei wir davon ausgehen, dass Deutschland eine ähnlich oder bessere Kaufkraft als in Spanien attestiert wird und demnach 5,99 Euro pro Zusatzaccount realistisch erscheinen. Ziemlich sicher erscheint ebenfalls, dass Netflix die Strategie 2023 auch auf dem deutschen Markt anwenden wird. Denn dem Streaming-Anbieter entgehen wegen Account-Sharing angeblich bis zu 135 Millionen US-Dollar – und zwar monatlich!
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Netflix: Schon in den vergangenen Monaten weitere Neuerungen
Dass Netflix zur Steigerung seiner Abo-Zahlen in den kommenden Monaten Ernst machen möchte, beweist auch ein neues Feature, dass bereits seit dem 30. Oktober 2022 offiziell zum Einsatz kommt: Mit dem Profiltransfer können Kund*innen, die bisher bspw. ein Profil in einem geteilten Account besitzen, ihr bisheriges Profil in einen eigenen, anderen Account übertragen. Damit natürlich auch alle Sehgewohnheiten sowie gespeicherten Profildaten.
Netflix bezeichnet den Profiltransfer offiziell als Komfortfunktion, was er letztendlich auch ist und begründet die Integration folgendermaßen: „Menschen ziehen um, Familien wachsen, Beziehungen verändern sich, das Leben passiert. Und der Profiltransfer kann dabei helfen, einen kleinen Aspekt des Lebens zu vereinfachen.“ Letztendlich ist der Profiltransfer aber auch eine weitere Maßnahme des Streaming-Anbieters, um neue Abos attraktiv zu machen. Lange Zeit war unklar, wie Netflix das Passwort-Teilen technisch unterbinden werden würde. Doch anscheinend hat der Streaming-Anbieter eine Lösung gefunden. In einem Statement von Netflix heißt es dazu:
„Wir haben eine durchdachte Variante gefunden, um das Teilen des Accounts zu monetarisieren, und wir werden beginnen, sie Anfang 2023 weiter auszurollen. Wir werden den Mitnutzern die Möglichkeit des Profiltransfers zu einem eigenen Account bieten, sowie den Inhabern die Möglichkeit, ihre Geräte einfacher zu verwalten und Unteraccounts (“Extra-Mitglied“) zu erstellen, falls sie für Familie und Freunde zahlen wollen.“
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