So privat wird „Conjuring 4“: DAS ist für Michael Chaves: „der ultimative Horror“
„Conjuring 4“ schockt anders als erwartet: Im letzten Kapitel trifft übernatürlicher Grusel auf die größte Angst aller Eltern. Regisseur Michael Chaves erklärt im Interview, warum realer Horror diesmal die Hauptrolle spielt.

Mit „The Conjuring 4: Last Rites“ geht eine der gruseligsten Horror-Reihen aller Zeiten in ihr großes Finale – und Regisseur Michael Chaves verspricht Gänsehaut pur. Statt sich nur auf Schockmomente und Dämonen zu verlassen, wollte er diesmal so nah wie möglich an der wahren Vorlage bleiben. Dafür holte er sich sogar die Unterstützung der echten Smurl-Schwestern, die den berüchtigten Spuk selbst erlebt haben.
Doch Chaves geht noch einen Schritt weiter: Zum ersten Mal stehen die Warrens nicht nur als Geisterjäger im Mittelpunkt, sondern auch als Eltern – mit all den Ängsten und Emotionen, die damit verbunden sind. Im exklusiven TVMovie-Interview verrät er, wie ihn seine eigene Vaterrolle zu einer der wohl emotionalsten Eröffnungsszenen der gesamten Reihe inspiriert hat. Zusammen mit Drehbuchautor David Leslie Johnson-McGoldrick bringt er damit eine überraschend intime Seite in das „Conjuring“-Universum – und macht „Last Rites“ zum wohl persönlichsten Teil der Saga.
„Conjuring 4: Das letzte Kapitel“ – wie viel Wahrheit steckt wirklich im Horror-Film?

Auf die Frage, wie viel von den schaurigen Ereignissen der echten Smurl-Geschichte tatsächlich in „Conjuring 4: Das letzte Kapitel“ steckt, denkt Regisseur Michael Chaves kurz nach, lächelt und antwortet: „Weißt du, es ist immer eine Mischung aus beidem.“ Genau dieses Wechselspiel aus Realität und Fiktion ist seit dem ersten „Conjuring“-Film das Erfolgsrezept – und diesmal haben die Filmemacher:innen die echte Vorlage so nah wie noch nie an den Film herangelassen.
Denn die sogenannten „Schwestern“, von denen Chaves spricht, sind keine anonymen Fachberaterinnen, sondern die Töchter von Jack und Janet Smurl. Sie haben den unheimlichen Spuk in ihrem Elternhaus als Kinder selbst miterlebt – und konnten dem Team Jahrzehnte später wertvolle Einblicke geben. „Sie haben uns beraten, während wir die Geschichte entwickelten, während wir in die Produktion gingen und sogar bis hin zu Details am Haus, zu denen sie Anmerkungen machten“, erklärt Chaves.
Für ihn war diese enge Zusammenarbeit entscheidend: „Mir war es wirklich wichtig, sie so stark wie möglich einzubeziehen, damit wir eine sehr authentische Geschichte erzählen konnten.“ Dass genau dieser Bezug zu realen Erinnerungen die „Conjuring“-Reihe so besonders macht, bringt er auf den Punkt: „Ich glaube, das ist die Stärke dieser Geschichten – dass sie auf wahren Begebenheiten basieren. Ich denke, die Fans wissen das zu schätzen, und es macht den Film authentischer.“
Privater als je zuvor: Die Warrens als Eltern – und Chaves’ eigene Vaterrolle

„Ich selbst habe zwei kleine Kinder, und die Erfahrung, Vater zu sein, hat mich verändert, hat meine Sicht auf die Welt verändert.“ Mit diesem Satz macht Regisseur Michael Chaves sofort klar, warum „Conjuring 4“ viel persönlicher wirkt als die Teile zuvor. Denn diesmal erleben wir die Warrens nicht nur als Geisterjäger, sondern auch als Eltern – mit all den Sorgen, die damit verbunden sind. „Ja, die Angst, ein Kind zu verlieren, ist unglaublich groß“, gibt Chaves offen im Interview zu.
Genau deshalb eröffnet der Film mit einem Moment, der sofort unter die Haut geht: der Geburt von Judy Warren. „Diese Eröffnungsszene war in der ersten Drehbuchfassung gar nicht enthalten“, verrät er. Das Drehbuch stammte von David Leslie Johnson-McGoldrick, der seit Jahren für die „Conjuring“-Reihe schreibt. Doch der Einstieg fühlte sich nicht richtig an. „Es war eher wie ein Gag, eine witzige Eröffnung. Und wir alle wussten, dass der Film mit einem Knall beginnen musste.“
Also schlug Chaves vor, Judy in den Mittelpunkt zu stellen – ein Kind, das mitten in die übernatürlichen Ereignisse hineingezogen wird und so die Verletzlichkeit der Familie sichtbar macht. Für den Regisseur war das der perfekte Auftakt: „ein Schlag in die Magengrube“, wie er sagt. So wird schon in den ersten Minuten klar: Hier geht es nicht nur um Geister, sondern um Liebe, Familie – und um den ultimativen Horror aus Sicht von Eltern, die um ihr Kind fürchten.
Und das Spannendste: Chaves brachte sogar eigene Erlebnisse mit ein. „Zum Beispiel, als Tony um die Hand anhält – das ist meiner eigenen Erfahrung sehr ähnlich, nicht ganz so dramatisch, aber vergleichbar, als ich um den Segen meiner Schwiegereltern bat.“ Genau solche persönlichen Details sorgen dafür, dass „Conjuring 4“ nicht nur Angst einjagt, sondern gleichzeitig auch eine überraschend menschliche Seite zeigt – und das letzte Kapitel so besonders macht.
Quellen
Michael Chaves im TV Movie Online Interview