close
Schön, dass du auf unserer Seite bist! Wir wollen dir auch weiterhin beste Unterhaltung und tollen Service bieten.
Danke, dass du uns dabei unterstützt. Dafür musst du nur für www.tvmovie.de deinen Ad-Blocker deaktivieren.
Geht auch ganz einfach:

Stars

"Geschichten nicht richtig erzählt": Riccardo Simonetti über queere Figuren im Fernsehen

Riccardo Simonetti setzt sich bereits seit Jahren für mehr Akzeptanz und Gleichberechtigung der LGBTQIA+-Community ein. Im Interview bewertete der Moderator und Aktivist unter anderem die Präsenz der queeren Community in Film und Fernsehen.

Affiliate Hinweis für unsere Shopping-Angebote
Die genannten Produkte wurden von unserer Redaktion persönlich und unabhängig ausgewählt. Beim Kauf in einem der verlinkten Shops (Affiliate Link) erhalten wir eine geringfügige Provision, die redaktionelle Selektion und Beschreibung der Produkte wird dadurch nicht beeinflusst.
"Geschichten nicht richtig erzählt": Riccardo Simonetti über queere Figuren im Fernsehen
Riccardo Simonetti setzt sich mit seiner Initiative für Gleichberechtigung ein. Foto: Mars GmbH/Juri Reetz

Mehr Sichtbarkeit und Gleichheit der LGBTQIA+ Community: Das ist ein Ziel der Initiative von Moderator und Autor Riccardo Simonetti (30). Im Rahmen der Kampagne #GetReadyForPrideWithMMs hat die Mars-Marke M&M's dem Moderator und seiner Initiative einen Scheck ausgestellt, um bei seiner Mission für mehr Vielfalt und Toleranz zu unterstützen.

Im Interview mit tvmovie.de spricht Riccardo Simonetti über die aktuelle Präsenz der LGBTQIA+ Community in Film und Fernsehen und an welchen Stellen er noch dringend Nachholbedarf sieht.

Tvmovie.de: Die „Riccardo Simonetti Initiative“ hat von der Mars-Marke M&M’s einen Scheck ausgestellt bekommen. Wofür genau setzt du dich mit dem Programm ein?

Riccardo Simonetti: Meine Initiative ist eine Organisation, die sich für marginalisierte Menschen stark macht – also Menschen, die gesellschaftlich benachteiligt werden aufgrund von zum Beispiel ihrer Hautfarbe, sexuellen Orientierung, Gender-Identity oder aufgrund einer Behinderung. Wir versuchen zum einen mit eigenen Projekten Menschen dafür zu sensibilisieren und Aufklärungsarbeit zu leisten. Auf der anderen Seite supporten wir auch bereits bestehende, oftmals kleinere, Organisationen finanziell. 

Wir schätzen den Support von M&M’S, gemeinsam setzen wir ein Zeichen für Vielfalt und Akzeptanz mit dem Ziel, diese Welt zu einem bunten Ort machen, in der jede und jeder seinen Platz hat – ganz egal, welcher Background, sexuelle Orientierung oder Geschlechtsidentität. Ganz nach dem Motto meiner Initiative: All together for a kinder society.

Du sagtest, dass ihr Aufklärungsarbeit leisten wollt. Aufklärung wird ja unter anderem durch Sichtbarkeit gefördert. Wie ist deiner Meinung nach der aktuelle Stand bezüglich der Präsenz der queeren Community in Film und Fernsehen?

Ich glaube, dass queere Menschen durchaus stattfinden. Wenn auch zu wenig. Ich glaube aber auch, dass diese Geschichten häufig nicht richtig erzählt werden. Denn oft werden sie von Menschen geschrieben, die nicht in dieser Community sind und eigentlich gar nicht so wirklich wissen, was in queeren Personen vorgeht.

Rechtlich und gesetzlich gesehen haben wir in Deutschland zwar viele Vorteile, die es woanders nicht gibt. Trotzdem werden auch gerade hier bestimmte Parteien gewählt, die durch und durch homophob und queerfeindlich sind – und die gewinnen auch an Zuwachs. Und deshalb ist Sichtbarkeit nach wie vor unglaublich wichtig.

Was müsste also im Klartext getan werden?

Es reicht nicht immer aus, einfach nur einen Charakter in einer Serie dabei zu haben, um mit einem Finger darauf zu zeigen und sagen zu können „Guckt mal, wir haben auch eine diverse Person dabei“. Stattdessen wäre es schön, wenn das irgendwann zur Norm wird. Dass es ganz normal ist, in einer Soap oder einer Serie auch eine queere Person spielen zu lassen und man sich nicht mehr damit schmücken muss.

Oder dass zum Beispiel eine Frau die Hauptrolle spielt, die mehrgewichtig ist, ohne ihr Mehrgewicht zum Thema zu machen. In den meisten Filmen und Serien kann sie nicht immer nur als Charakter mitspielen, sondern es geht auch immer darum, das Dick-sein zu thematisieren. Es wäre also schön, einfach Inklusion auf eine integriertere Weise vorzunehmen und die Werte wirklich zu leben.

Auch interessant:

Wie könnten Medien deiner Meinung nach diese Werte umsetzen und nach außen transportieren?

Der Schlüssel dazu wäre aus meiner Sicht, dass Medien auch wirklich divers werden. Zum Beispiel auf den verschiedenen Fernsehzeitschriften: Was sehen wir da? Richtig, wahrscheinlich eine hübsche, blonde Frau. Ich finde da geht in 2023 einfach mehr.

Gleichzeitig sollten sich Medien aber nicht nur nachaußen hin divers gestalten, sondern auch ihre eigenen Strukturen aufbrechen. Wenn in einer Redaktion nur weiße Menschen sitzen, dann ist klar, dass dort eine gewisse diverse Perspektive fehlt. Ich finde es deshalb unglaublich wichtig, dass man auch in den Redaktionen versucht, möglichst viele Menschen mit unterschiedlichen Perspektiven mitmischen zu lassen.

Du hattest im vergangenen Jahr „Glow Up“ moderiert. Wird wie angekündigt dieses Jahr eine neue Staffel rauskommen?

Ja, ab dem 7. September um 20.15 Uhr wird es neue Folgen bei ZDFneo geben – und ab dann auch jederzeit in der ZDF Mediathek.

Wie war es für dich, zum zweiten Mal für diese Show vor der Kamera zu stehen?

Mich hat es gefreut, dass es im Öffentlich Rechtlichen eine Show gibt, die Make Up zum Thema hat und zeigt, dass das nicht nur was Oberflächliches ist. Mit Make Up lassen sich tolle, wichtige, inspirierende Themen erzählen – und das haben wir in der Show gezeigt. Da wurde über Gesundheitsdiagnosen gesprochen, über Gender-Identity und schwere Schicksale. Ich glaube, dass diese Sendung dazu beigetragen hat, zu zeigen, wie viel Kreativität und Herzblut in solche Aufgaben reinfließt.

Besonders jetzt in der zweiten Staffel kamen so viele politische Themen zur Sprache, ohne den Unterhaltungscharakter zu verlieren. Ich glaube, das ist in Deutschland ziemlich einzigartig und deshalb bin ich auch sehr stolz auf die Sendung.

Was sind denn eigentlich so Filme und Serien, die du in deiner Freizeit gerne guckst?

Ich bin Fan von Serien, die ich schon hundert Mal geguckt habe, wie „Sex and the City“ oder „Friends“. Aber ich gucke auch viele Sachen, die neu rauskommen – alles, was auch eine queere Thematik beinhaltet, steht bei mir natürlich zum Auschecken ganz weit oben auf der Liste.

Gibt es auch irgendetwas, was du so gar nicht kannst? Horror zum Beispiel?

Nein, ich liebe Horror! Horror ist wirklich mein guilty pleasure. Was ich tatsächlich nicht so viel gucke sind Dating-Reality-Shows. Das ist einfach nicht meine Art von Unterhaltung. Nicht, dass ich das kritisiere – Menschen sollen das gucken, wenn sie Freude daran haben. Aber ich selber habe da gar keinen Zugang zu.

Was glaubst du: Welchen Einfluss hatte deine Liebe zu Film und Fernsehen auf deinen Werdegang?

Ich glaube einfach, dass ich früher Fernsehen geguckt habe und die Themen, die mich ausmachen, so wenig repräsentiert gesehen habe. Unter anderem deshalb fühle ich mich heute auch ein bisschen in der Verantwortung, die sich mir bietenden Plattformen zu nutzen, um darüber zu sprechen. Es gab auch als ich Kind war queere Personen im Fernsehen. Die haben bestimmt auch ganz viele tolle politische Sachen gemacht. Die haben mich als Mainstream-Fernsehzuschauer aber nicht immer erreicht.

Interview geführt von: Romy Bergmann

*Affiliate-Link



Tags:
Das könnte Sie auch interessieren
TV Movie empfiehlt