„Drachenzähmen leicht gemacht“: Gerard Butler im Interview über Schwerter, Bartwuchs und den Tod
Er ist Stoick (stoisch) und ein echter Haudrauf: Gerard Butler war schon 2010 im Animationsfilm die perfekte Wahl, um den sehr eigenwilligen Wikinger-Häuptling zu spielen. Nun ist er nach mit 15 Jahren mit der Realverfilmung von „Drachenzähmen leicht gemacht“ zurück und hat wieder viele interessante Geschichten vom Set zu erzählen …

Egal ob man ihn jetzt als Haudrauf der Stoische oder Stoick the Vast kennt, der „Drachenzähmen leicht gemacht“-Häuptling ist ein integraler Bestandteil der Trilogie. Bei vielen älteren Zuschauern hat er bereits einen Eindruck hinterlassen und bei vielen jüngeren bekommt er diese Chance ein zweites Mal. Und in beiden Iterationen des ersten „Drachenzähmen“-Films wird er von Gerard Butler gespielt, der die Rolle mit sichtlich viel Freude spielt und dafür lebt. Aber was genau der Brite so gerne an der Rolle mag, kann er auch einfach selbst erzählen …
„Drachenzähmen leicht gemacht“: Warum Gerard Butler den Realfilm noch besser findet
Warnung: Dieser Artikel erhält Spoiler für beide Versionen von „Drachenzähmen leicht gemacht“, sowie für die animierten Fortsetzungen der Filmreihe
Jonas Kretzer, TV Movie Online: Es ist ja bereits bekannt, dass ihr den zweiten Teil des „Drachenzähmen“-Franchises umsetzen werdet. Es ist zwar noch unklar, ob es eine direkte Adaption der Animationsvorlage sein wird, aber ist es nicht ein seltsames Gefühl, wenn man potenziell weiß, dass man sterben wird?
Gerard Butler: Ist das nicht ein riesiger Spoiler (lacht)? Um ganz ehrlich zu sein: Ich mag es in Filmen zu sterben. Lass es mich so sagen: Ich habe das Gefühl, dass ich, oder eher meine Charaktere, nicht in genug Filmen sterben. Ich habe immer die Filme genossen, in denen ich, wie in meinem liebsten Film von mir, „300“ (2006), sterbe. Aber die Ironie ist: Nachdem Haudrauf im zweiten Teil stirbt, war ich immer sehr traurig, dass er im dritten Teil der Reihe kaum zu sehen ist, weil ich wirklich Spaß habe in den „Drachenzähmen“-Filmen mitzuspielen.
Kretzer: Ja, das Gefühl wird einem tatsächlich auch übermittelt, wenn man dich auf der Leinwand sieht. Aber da du die Rolle schon so lange spielst: Da die Dialoge in der Realverfilmung fast dieselben wie in der Animationsvorlage sind, habe ich mich gefragt, ob du dich während der Dreharbeiten für die Live-Action-Version noch an viele Textpassagen von damals erinnern konntest.
Gerard Butler: Ohja, die gibt es. Einige sind mir tatsächlich im Gedächtnis geblieben, zum Beispiel: „Odin, es war hart. Ich habe beinahe aufgegeben (…)“ und so weiter oder „Genauso wie dein alter Herr“. Das sind die Textzeilen, an die mich sofort erinnert habe.
Kretzer: Und obwohl es beim Dreh schon viele Szenen gab, die du kanntest, würdest du sagen, dass da eine Szene war, die dir besonders aufgefallen ist? Oder hattest du generell das Gefühl, dass es Szenen gab, die du in der Live-Action-Version besser als in der Animationsvorlage gespielt hast?
Gerard Butler: Das mag vielleicht arrogant klingen, aber ich habe das Gefühl, dass ich jede Szene im Realfilm besser als im Zeichentrickfilm gespielt habe, weil diesmal alles von mir kommt. Ich habe mich komplett in Haudrauf verwandelt und habe ihm nicht nur meine Stimme geliehen. Ich hatte das Gefühl, dass ich dieses Mal viel mehr Töne treffen konnte. Vor allem in den ruhigeren Momenten konnte ich viel mehr mit den Blicken, der Größe, den gebrochenen Atemzügen und den Widersprüchen, mit denen er kämpft, machen. Das war für mich viel, viel emotionaler und komplexer. Für mich ist es das hier ein erwachsenerer Film als der Zeichentrickfilm und es ist eine tiefere emotionale Reise aus der Sicht aller Figuren.
Kretzer: Und hast du dir, um ins Haudrauf-Gefühl zu kommen, auch einen Bart wachsen lassen?
Gerard Butler: Ganz im Gegenteil. Das konnte ich gar nicht. Man musste mich jeden Morgen bis auf den Grund rasieren, rasieren, rasieren und rasieren, sodass ich überhaupt keine Stoppel oder Bartwuchs mehr hatte, weil so viel Kleber auf mein Gesicht musste. Und deutlich mehr Kleber als üblich, weil mein Kostüm so groß und warm war, dass ich die ganze Zeit schwitzte. Das wirkte sich auch auf den Bart aus, denn der fiel ständig ab. Ums kurz zu machen: Ich war zu dieser Zeit ziemlich haarlos.