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„Drachenzähmen leicht gemacht“: Dean DeBlois über seine Vision für die Live-Action-Verfilmung | Interview

Wie unterscheidet sich die Live-Action-Verfilmung zu den Animationsfilmen? „Drachenzähmen leicht gemacht“-Regisseur Dean DeBlois hat die Antwort!

Hicks fliegt auf Ohnezahn durch die Wolken
„Drachenzähmen leicht gemacht“ läuft ab dem 12. Juni hierzulande in den Kinos. Foto: NBC Universal

Die beliebte Animationsreihe „Drachenzähmen leicht gemacht“ bekommt am 12. Juni ein Live-Action-Remake – und Fans fragen sich: Warum sollte ich mir den gleichen Film nochmal anschauen? Im Interview verriet uns Regisseur Dean DeBlois (54), der schon an den Originalfilmen arbeitete, wie sich die Live-Action-Version von den Animationsfilmen unterscheidet – und warum die Magie trotzdem erhalten bleibt.

Melissa Mundhenk, TV Movie.de: Mit welchem der Figuren wolltest du in dem Live-Action-Remake tiefer gehen?

Dean DeBlois: Besonders mit Astrid. Ich hatte das Gefühl, dass sie eine unterrepräsentierte Figur war, die mehr Potenzial hatte. Ich mag diese Idee in der erweiterten Mythologie, dass sie eine Nachfahrin eines Stammes ist, der von den Wikingern rekrutiert wurde, um Teil dieser Kriegergruppe auf der Insel Berk zu werden. Sie hat sehr hart für ihren Status und ihre Stellung als das „Juwel“ ihrer Generation gearbeitet. Und deshalb verachtet sie Hicks Status als Sohn des Häuptlings und das Privileg, das er genießt – er muss sich nicht konzentrieren, er muss nicht hart arbeiten. Daher missfällt er ihr bereits aus diesem Blickwinkel. Genau hierdurch wird sie dann aber zum Prüfstein. Wenn er es schafft, sie zu überzeugen, dass es einen anderen Weg gibt, dieses Drachenproblem zu lösen, dann hat er eine Chance, alle anderen zu überzeugen. Also bekommen wir viel mehr von ihren Interaktionen durch diese Geschichte, und wir verstehen, was sie motiviert. Auch was sie riskiert, wenn sie sich öffentlich entscheidet, Hicks zu unterstützen. Das ist ein wirklicher Fall von Ruhmverlust für sie, da sie weiß, dass sie als zukünftiger Häuptling dieses Stammes angesehen wird und plant, diese Position zu übernehmen. Sie gibt also viel auf, um ihn zu unterstützen.

Es gibt einige Momente aus dem animierten Film, die wir sehr bewusst 1:1 umsetzen wollten. Einer davon ist das Zeichnen im Sand, wo Hicks und Ohnezahn sich das erste Mal berühren, weil wir das für einen ikonischen Moment der gesamten Trilogie halten. Der andere war, als die beiden ihren ersten großen Flug zusammen machen. Dieser ist nicht unbedingt 1:1 umgesetzt, aber er wird sich so anfühlen. Es ist im Grunde genommen das Wesen dieser Szene, begleitet von dem gleichen Musikstück von John Powell. Aber wenn du genau hinschaust, wirst du all die Verbesserungen in der Kameraführung sehen, dieses Gefühl von „Oh, das zieht dich wirklich rein“. Und die Idee, dass du dich fühlst, als wärst du in dieser Welt. Wir haben einen Helikopter-Scout über Island und Schottland – insbesondere die Isle of Skye – fliegen lassen und auch die Färöer-Inseln, die zwischen Island und Schottland liegen. Es ist ein magischer Ort, mit unglaublichen Landschaften, die einfach größer sind als das Leben. Und wir haben all diese Luftaufnahmen gemacht. Wir haben auch alles dort gescannt, während wir da waren. Ihr werdet viele dieser Umgebungen sehen.

In Bezug auf das Publikum – ist es ein erwachsenerer Film?

Unser Ziel ist sehr vage, aber es ist ein breites Publikum. Wir haben den Film kürzlich mit einer Familien- und einer allgemeinen Zielgruppe getestet – die größtenteils aus Erwachsenen bestand – und er kam bei beiden gleich gut an. Das zeigt mir, dass der Film nicht wie ein Kinderfilm wirkt, aber auch das Familienpublikum nicht ausschließt. Ich denke, wenn wir Eltern befragen, sagen alle, dass mit etwa 7 oder 8 Jahren wahrscheinlich das jüngste Alter ist, in dem sie ihre Kinder in den Film mitnehmen würden. Aber das hängt natürlich von jeder Familie und jedem Elternteil ab. Der Film ist etwas intensiver und an einigen Stellen erschreckender als der Animationsfilm, aber auch nicht so, dass er als PG-13 in den USA durchgeht. Ich denke, wir sind immer noch ein Familienfilm, ein breiter Familienfilm für ein breites Publikum. Aber es gibt so viele Leute, die ich in meinem Leben getroffen habe und wenn sie erfahren, dass ich an Filmen gearbeitet habe, fragen sie: „Oh, woran hast du gearbeitet?“ Wenn ich sage „Drachenzähmen leicht gemacht“, meinen ungefähr die Hälfte der Leute: „Nie gehört“ oder „Nie gesehen“. Ich glaube, viele Leute gehen einfach nicht in Animationsfilme, es sei denn, sie haben Kinder. Das ist verrückt, schade eigentlich. Aber ich denke, dieser Film könnte auch das Publikum erweitern, weil er ein großes, spaßiges Action-Abenteuer verspricht, ohne sich gezielt an jüngere Kinder zu richten.

Um wie war das bei der Länge oder dem Umschreiben des Films?

Dean DeBlois: Beim Umschreiben habe ich zweifellos nach allem gesucht, was nicht überflüssig wirkte, sondern wo ich mir dachte „Okay, das ist eine gute Ergänzung“. Ich habe mehr geschrieben, als wir letztlich beibehalten haben, da der Film, als wir ihn zusammenfügten, ganze 2,5 Stunden Material hatte. Dann begannen wir, zu formen und zu kürzen. Jetzt ist der Film unter zwei Stunden. Er dauert genau gesagt eine Stunde und 56 Minuten und das ohne die Titel. Ich denke, beim Kürzen wurde viel von dem extra Material, das mir beim Schreiben gut erschien, letztlich weniger wichtig, wenn man der Handlung von Hicks und Ohnezahn folgt. Eine natürliche Kausalität. Eine meiner Absichten und gleichzeitig eines meiner Bedauern aus dem animierten Film war, dass wir die anderen Kinder nicht so gut ausgearbeitet haben, wie wir es hätten tun können – besonders Astrid, aber auch die anderen. Ich habe absichtlich mehr Material für alle von ihnen geschrieben, und ich denke, viel von Astrids Material ist geblieben, weil es sich als ergänzend anfühlt und Hicks Geschichte unterstützt. Aber bei den anderen Kindern, da werden diese Momente zu Nebengeschichten. Und wenn du spürst, dass das Tempo der Geschichte beginnt zu schleifen, dann sind das die ersten Dinge, die wegfallen. Das gehört also definitiv zum Prozess.

Was den Realismus der Live-Action betrifft: Die Animationsfilme waren sehr humorvoll. Wie habt ihr diesen Humor in die Live-Action-Version transportiert?

Dean DeBlois: Nun, in einigen Fällen, wenn der Humor aus dem Animationsfilm zu karikaturenhaft war, also auf karikaturhaften Physikgesetzen oder etwas basierte, das sich zu jung anfühlte, haben wir das beiseitegelassen. Aber wir haben versucht, Humor in den Momenten und Beziehungen dieses Films zu finden. Es sollte nie eine breite Komödie sein. Es ist ein Fantasy-Abenteuer mit Humor. Hoffentlich ist der Humor über den ganzen Film hinweg verstreut, sodass er ein gewisses Charisma vermittelt. Ohnezahn ist natürlich von sich aus lustig, weil er so viele Dinge tut, die auch unsere Katzen und Hunde machen. Aber ja, ich denke, es ging hauptsächlich darum, herauszufinden, wie wir das anstellen. In der Live-Action-Version wird alles einfach etwas älter. Dinge, die sich wie auf ein viel jüngeres Publikum ausgerichtet anfühlten, haben wir manchmal hinter uns gelassen.

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