„Call My Agent Berlin“-Interview: Karin Hanczewski und Frederick Lau über eine 2. Staffel
Wie ist das eigentlich so, Frederick Lau zu vertreten? Das ist nur eine der vielen Fragen, die das „Call My Agent Berlin“-Duo Karin Hanczewski und Frederick Lau beantworten mussten!

Wenn Gelächter und Freude sich in einem Raum vereinen, dann ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass sich Frederick Lau und Karin Hanczewski in ebenjenem Raum befinden – und ein Interview geben. Dabei kommt allerlei zum Vorschein: Unter anderem „Celebrity Crushes“, der Lieblingseistee und warum Frederick Lau nicht nur die perfekte Wahl für die Rolle des Ötzi, sondern auch für die von David Hasselhoff wäre …
„Call My Agent Berlin“: Sei schlau, setz‘ auf Lau

Jonas Kretzer, TVMovie Online: In Anbetracht der Tatsache, dass Historienverfilmungen weltweit, darunter auch in Deutschland, nicht abebben: Gibt es altertümlichen Stoff, beziehungsweise eine bestimmte Figur, die ihr gerne mal verkörpern würdet?
Frederick Lau: Das ist schwierig.
Karin Hanczewski: Ich habe mir da auch noch nie ausführlich drüber Gedanken gemacht.
Frederick Lau: Vielleicht so Neandertaler-mäßig …
Karin Hanczewski: Du könntest Ötzi spielen. Wäre das nicht etwas für dich?
Frederick Lau: Aber glaubst du, dass ich den Akzent hinbekomme? Daran müsste ich dann arbeiten.
Karin Hanczewski: Aber ich sehe es schon genau vor mir: Der erste Shot, man sieht das Eis und du liegst dahinter. Dazu gibt es dann imposante Musik und dann „crackt“ das Eis auf.
Frederick Lau: Lustigerweise gibt es schon einen Film, der in diese Richtung geht und da hätte ich mitspielen sollen, aber ich hatte leider keine Zeit. Als meine Agentin solltest du das doch am besten wissen. Das Projekt war aber nicht so erfolgreich, weil ich leider nicht mitgespielt habe (lacht). Und wen würdest du gerne spielen wollen?
Karin Hanczewski: Das ist eine schwierige Frage, denn es gibt so viele wichtige interessante Persönlichkeiten.
„Call My Agent Berlin“: Die Idole der Idole

TVMovie: Das wirft eine interessante Frage auf: Würdest du Frederick in der Rolle von David Hasselhoff sehen? Würdest du ihm diesen Job als Agentin andrehen?
Karin Hanczewski: Den Beachbody hat er – also von David Hasselhoff in „Baywatch“. Auf jeden Fall. Ich finde, der Freddy kann alles spielen: von David Hasselhoff zum Ötzi.
Frederick Lau: Das ist eine krasse Range (lacht).
TVMovie: Wenn ihr mit „Call My Agent Berlin“ in eine zweite Runde gehen solltet, wo würdet ihr eure Charaktere in ebenjener zweiten Staffel sehen wollen?
Frederick Lau: Es wäre cool, wenn wir ins Ausland gehen würden. Aber jetzt nicht unbedingt nach Amerika, sondern eher nach Ungarn.
Karin Hanczewski: Und dann (lacht)?
Frederick Lau: Dann ziehen wir das ein wenig wie bei „Lost in Translation“ auf. Wir könnten dann auch nach Japan. Ich habe zum Beispiel eine Rolle in Japan …
Karin Hanczewski: … und ich muss als deine Agentin dahin. Das wäre tatsächlich richtig cool.
Frederick Lau: Und wir verstehen beide natürlich auch kein Wort.
TVMovie: Und wie sieht es bei dir aus, Karin?
Karin Hanczewski: Ich finde, dass wir auf jeden Fall auf mehr Filmfestivals wie Cannes müssen. Ich glaube es würde total Spaß machen, das gesamte Drumherum zu zeigen und dann aber auch auf ein kleineres Festival zu gehen.
Frederick Lau: Biberach (hustet).
Karin Hanczewski: Und zwischen den Filmfestivals zeigen wir dann die Unterschiede.
„Call My Agent Berlin“: Karin und Frederick stellen ihre journalistischen Fähigkeiten zur „Lau“
Frederick Lau: Was ist dein Lieblingsfilmfestival?
Karin Hanczewski: Ich mochte Cannes sehr! Vor allem, weil das Wetter so geil schön ist und die meisten Partys am Strand stattfinden. Aber ich bin Berlinerin und deswegen liebe ich die Berlinale.
Frederick Lau: Berlin ist aber kalt. Weißt du was geil ist? Das Filmfestival in Venedig ist ja gerade durch und da hatte ich auch mal einen Film laufen. Deswegen habe ich mal für eine Zeit auf dem Lido gewohnt und habe mir da ein Fahrrad geklaut. Obwohl ich es faktisch nicht geklaut habe, da es eine kleine Insel ist und man ohnehin nicht wegkann.
TVMovie: Du hast es geliehen.
Frederick Lau: Also bin ich umhergefahren und habe mich irgendwann auf eine Parkbank gesetzt. Ich fand den Vibe einfach ziemlich cool, denn es geht eigentlich komplett um Filme und du bist einfach auf dem Lido. Das Fahrrad habe ich dann dort stehen lassen – aber das existiert wahrscheinlich immer noch.
Karin Hanczewski: Also würdest du sagen, dass Venedig dein liebstes Festival ist?
Frederick Lau: Venedig ist schon geil. Nicht nur wegen des Feelings, sondern auch weil man mit dem Wassertaxi ankommt – das ist schon cool.
Karin Hanczewski: Und die Berlinale: Magst du die oder magst du dich nicht?
Frederick Lau: Das weiß ich nicht. Wie heißt es so schön: Man scheißt nicht dort, wo man isst. Ich mag es nicht immer in der eigenen Stadt zu sein – ich mag es auch mal woanders zu sein. Toronto und Montreal sind zum Beispiel cool.
Karin Hanczewski: Und warst du schon mal bei den Oscars?
Frederick Lau: Nein, aber das ist ja auch kein Filmfestival. Gott, was habe ich für eine Agentin (lacht)?
„Call My Agent Berlin“: Reine Kopf(massagen)sache
TVMovie: Ich würde dann an dieser Stelle wieder übernehmen: Karin, wie fühlt es sich an, eine Rolle zu spielen, die moralisch so ambivalent ist? Ist es schwer sich in einen „gemeinen“ Charakter hineinzudenken oder findest du, dass Sascha und ihre emotionale Kälte tief menschlich sind?
Karin Hanczewski: Persönlich finde ich Sascha gar nicht so kühl. Sie liebt den Film, sie liebt ihre Klient*innen, sie liebt. Sascha liebt Freddy Lau. Sie liebt ihn so sehr, dass sie sieht, wie sie die Umstände um ihn herum so bauen kann, dass er seinen Job gut machen kann. Ich finde, sie hat Humor. Sie ist wahnsinnig ehrgeizig – und vielleicht kommt da die Härte oder Kühle her, weil man das bei Frauen nicht so gerne hat, wenn sie ehrgeizig sind. Ich mag es, wie temperamentvoll sie ist. Ich würde sie anders als „kühl“ beschreiben.
Frederick Lau: Wie denn?
Karin Hanczewski: Ich finde jemand, der kühl ist, ist nicht temperamentvoll. Freddy hat ja auch gesagt, dass sie „Feuer unterm Arsch“ hat. Und das ist für mich eher warmherzig, denn jemand, der kühl ist, neigt dazu, eher nüchtern zu sein.
Frederick Lau: Weißt du, was ich toll finde? Wenn man jemand sein kann, der andere zu ihren Höchstleistungen bringt.
Karin Hanczewski: Und das geht eben nur, wenn man die andere Person auf irgendeine Art und Weise liebt. Ganz nach dem Motto: „Let’s go. Lass uns schauen, was wir zusammen erschaffen können.“
Frederick Lau: Und das ist eine Charaktereigenschaft, die man erstmal haben muss.
TVMovie: Doppelfrage: Wie viele Kopfmassagen bekommt Frederick Lau bei einem normalen Dreh und würde sich Frederick Lau an einem Set auch so divenhaft aufführen, wie er es in „Call My Agent Berlin“ tut?
Frederick Lau: Kopfmassagen waren früher öfter der Fall. Karin, kennst du das noch vom Abschminken?
Karin Hanczewski: Stimmt, meine Maskenbildnerin beim „Tatort“ hat mich immer am Kopf massiert hat, weil sie wusste, dass ich das liebe.
Frederick Lau: Ich liebe das auch. Ich weiß gar nicht, woher das kommt, dass ich es liebe im Gesicht so angefasst zu werden (lacht).
Karin Hanczewski: Aber das macht halt kaum noch jemand.
Frederick Lau: Ja, wahrscheinlich, weil wir alle mittlerweile weniger Zeit haben.
Karin Hanczewski: Außerdem sind alle am Ende des Tages müde und erschöpft.
Frederick Lau: So oder so: Kopfmassagen richten sich definitiv nicht nach dem Bekanntheitsgrad. Und ob ich divenhaft bin: Ich glaube nicht. Eigentlich bin ich zu allen gleich. Ich brauche nur meinen Eistee …
„Call My Agent Berlin“: Die Spitze des Eistees
TVMovie: Und welcher Eistee wäre das?
Frederick Lau: Lipton Sparkling. Mein Vater hat den früher immer von Penny geholt. Kennst du den, Karin?
Karin Hanczewski: Ne, leider nicht. Aber das probiere ich mal aus.
Frederick Lau: Ich bringe dir mal einen vorbei (lacht).
Karin Hanczewski: Ich kann auf jeden Fall bestätigen, dass Freddy gar nicht divenhaft war, immer auf Augenhöhe agiert und super professionell ist – und immer wahnsinnig lieb dabei.
Frederick Lau: Das lustige ist: Ich mag Schauspieler und Schauspielerinnen an sich, aber ich mag auch die Arschlöcher unter ihnen. Es gibt ja auch Schauspieler und Schauspielerinnen, die richtige Versager am Set sind (lacht). Aber bei denen sind das meist auch einfach Komplexe, wenn man das jetzt psychologisch betrachtet. Und die meinen ihr Verhalten meist nicht einmal böse, weil die selbst einfach total geschädigt sind. Und dann findet man das oft schon wieder lustig – deswegen muss ich meist über so ein Verhalten lachen.