„Borderlands 4“ kaufen oder nicht? Unsere ehrliche Meinung!
Ein neuer Planet, vier neue Vault Hunter und das beste Gunplay, das die Serie je hatte: „Borderlands 4“ liefert zwar überwiegend ab, doch frustriert auch in einem Aspekt!
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Mit „Borderlands 4“ wagt Gearbox den Spagat zwischen Neuanfang und Tradition. Die Geschichte knüpft an die Vorgänger an, fühlt sich aber dennoch wie ein sanfter Neustart an. Anstelle des bekannten Planeten Pandora erkunden wir nun die riesige Welt von Kairos – eine offene, lebendige Spielwiese voller neuer Biome, Gegner und Fraktionen. Im Zentrum steht diesmal der Antagonist „Timekeeper“, ein skrupelloser Machthaber, dessen eiserne Herrschaft über Kairos spürbar bedrückend wirkt.
Die Handlung ist kleiner erzählt als im Vorgänger, verzichtet auf die galaktische Odyssee und konzentriert sich stärker auf die einzelnen Protagonist:innen. Das tut der Serie gut: weniger alberne Meme-Momente wie in „Borderlands 3“, dafür mehr echte Charakterentwicklung und düstere Atmosphäre. Leider verliert die Story kurz vor Schluss an Wucht. Dennoch bleibt bis dahin ein recht überzeugender Handlungsbogen, der mich mit durchaus überrascht hat. Mein Tipp: Tatsächlich funktioniert die Story für mich persönlich im ersten Durchlauf noch deutlich besser, wenn man sich solo ins Abenteuer stürzt.
Vier neue Vault Hunter bieten Vielfalt ohne Ende
Die Auswahl an spielbaren Charakteren ist eine große Stärke von „Borderlands 4“. Jeder der vier neuen Vault Hunter bringt nicht nur eine eigene Persönlichkeit, sondern auch drei sehr unterschiedliche Skillbäume mit. Diese lassen sich durch Unterknoten noch weiter individualisieren, sodass sich selbst identische Klassen am Ende völlig unterschiedlich spielen.
So hatte ich bspw. in meinen Koop-Sessions auch mal zwei Spieler:innen im Team, die beide die neue Sirene Vex gespielt haben und trotzdem auf sehr unterschiedliche Skillsets zurückgreifen konnten. Während der eine auf Fernkampf mit mächtigen Projektilangriffen setzte, spezialisierte sich der andere auf Support und Crowd Control. Genau hier liegt die Stärke von „Borderlands 4“: Es belohnt das Experimentieren, motiviert zum Tüfteln und sorgt dafür, dass kein Durchlauf wie der andere ist.
Loot, Open World und Quality of Life
Natürlich dreht sich auch in Borderlands 4 wieder alles um die Beute. Waffen, Schilde, Granatenmods – es hagelt Belohnungen ohne Ende. Neu ist, dass Gearbox das Loot-Management spürbar entschlackt hat. Markieren, zerlegen und verkaufen geht deutlich schneller, wodurch der Spielfluss erhalten bleibt. Dazu kommt, dass legendäre Gegenstände seltener und dadurch umso wertvoller sind. Wenn dann endlich ein orangener Strahl aus einer Kiste schießt, fühlt sich das, ähnlich wie in den besten Zeiten von „Diablo“ & Co., wie eine echte Errungenschaft an.
Die offene Welt von Kairos ist zudem voller Aktivitäten: Radiotürme, Weltbosse, Konvois, kleine Zufallsereignisse oder schräge Nebenquests. Ständig lockt etwas Neues, und fast alles belohnt mit Loot. Im Koop entfaltet das System seinen besonderen Reiz: Man teilt Waffen, neckt sich um Items und baut gemeinsam an absurden Loadouts. Dieser soziale Aspekt macht den Kern der Reihe aus – und Borderlands 4 bringt ihn besser zur Geltung als je zuvor.

Technik: zwischen Grafikpracht und ruckeliger UE5-Frustigkeit
So groß der spielerische Sprung ist, so deutlich merkt man Borderlands 4 noch technische Probleme an. Dass die Unreal Engine 5 nicht den besten Ruf hat, liegt vor allem daran, dass viele Spiele an Performance-Problemen leiden. Zu dieser Liste gesellt sich nun auch „Borderlands 4“, das selbst auf unserem High-End-Rechner mit RTX 5080 und AMD Ryzen 7800X3D regelmäßig von schweren Performance-Einbrüchen heimgesucht wurde. Dazu gesellen sich kleinere Bugs wie unsichtbare Waffenmodelle, leere Automaten, hängende Quests oder schwebende NPCs.
Keines dieser Probleme zerstört das Spielerlebnis komplett, aber sie sind ärgerlich und trüben die Euphorie. Mit künftigen Patches dürfte Gearbox hier vieles nachbessern. Aktuell gilt jedoch: Wer sich auf Kairos stürzt, sollte Frustrationstoleranz mitbringen.
Unser ehrliches Fazit zu "Borderlands 4"
Borderlands 4 ist das bisher beste Spiel der Reihe, wenn es um das reine Gameplay geht. Das Schießen fühlt sich fantastisch an, die neuen Bewegungsoptionen eröffnen frische Möglichkeiten, und die Vielfalt der Builds motiviert zum stundenlangen Experimentieren. Die offene Welt ist lebendig, voller kleiner Überraschungen und in Koop-Runden ein Garant für chaotische Geschichten.
Die Kehrseite sind ein schwächelndes Finale, zu viele Wellengefechte und eine Technik, die noch nicht ausgereift wirkt. Wer damit leben kann, bekommt aber den bisher intensivsten, spaßigsten und süchtig machendsten Borderlands-Teil.