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„Baldur's Gate 3“ Test: Wie gut ist das Spiel des Jahres auf der PS5?

„Baldur's Gate 3“ setzte auf dem PC neue Maßstäbe für das Rollenspiel-Genre. Kann die PS5-Version in diese großen Fußstapfen treten?

Larian Studios

Für viele kam „Baldur's Gate 3“ etwas aus dem Nichts. Das Mammut-Rollenspiel von Larian Studios befand sich lange in der Entwicklung, nicht einmal die Beta-Version fand außerhalb der Fan-Kreise groß Beachtung. Doch mit dem Release der PC-Version änderte sich dies plötzlich – von überall hagelte es Top-Wertungen, auf dem Wertungsaggregator Metacritic steht das Spiel bei Sage und Schreibe 96 von 100 Punkten und auf Social Media gab es lange Zeit nur ein Thema im Gaming-Bereich. Kann die PS5 diesem Hype ebenfalls gerecht werden?

 

„Baldur's Gate 3“ auf PS5: Spielt es sich anders?

Um ein Teil des Fazits vorwegzunehmen: Absolut. Denn auch auf der Konsole ist „Baldur's Gate 3“ ein Ausnahmespiel. Dafür sorgt vor allem die Kenntnis der Entwickler:innen von dem grundlegenden System. Das Rollenspiel basiert auf dem beliebten Pen&Paper-System „Dungeons & Dragons“. Ein großer Verkaufspunkt dieser Art von Offline-Hobby ist die Freiheit, die Spieler:innen in der Lösungsfindung haben. Jedes Problem kann auf viele unterschiedliche Arten angegangen werden – und das gilt auch für „Baldur's Gate 3“.

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Dies wird euch direkt am Anfang gezeigt. Auf dem Raumschiff (ja, auch so etwas gibt es in Fantasy-Welten), auf dem ihr gefangen seid, könnt ihr bereits Entscheidungen treffen, die sich nachhaltig auf das Spielgeschehen auswirken, wie zum Beispiel einen späteren Gefährten retten oder nicht. Auch in den Kämpfen sind der Kreativität keine Grenzen gesetzt. Ihr könnt stumpf mit Zaubern und Schwert auf eure Gegner eindreschen, oder sie mit Fallen und geschickten Manövern niederringen. Nur seid vorsichtig: das Gleiche kann euch auch passieren. Was Larian hier hoch anzurechnen ist, dass alles optional ist. Es gibt keinen vorgeschriebenen Weg, wie ihr Konflikte löst oder welche Gesinnung die Hauptfigur hat. Diese Komplexität ist auch in der Konsolenversion das Beeindruckendste am Spiel.

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Diese Freiheiten fördern aber, zumindest in sehr geringen Ausmaße, einige Probleme auf der von uns getesteten PS5-Version zu Tage. Zum einen ist die Steuerung mit den Sticks des Controllers zwar größtenteils gelungen, präzise Eingaben werden aber durch eine häufiger zickende Kamera sehr schwierig gemacht – es kommt durchaus häufiger vor, dass ihr aus Versehen in eine Falle springt, anstatt dran vorbei zu gehen. Außerdem ist die Navigation durch die vielen verschiedenen Menüs etwas mühsam, auf dem PC gibt es schlichtweg deutlich mehr Möglichkeiten für Shortcuts. Ein weiterer Punkt, der auffällt, sind die Ladezeiten. Diese sind nämlich im Gegensatz zu anderen PS5-Spielen verhältnismäßig lang – etwas, was die Konsole eigentlich ausmerzen sollte. Gerade bei einem RPG, in dem es um Entscheidungen geht und ihr einen anderen Spielstand mit einem anderen Weg anlegen wollt, macht sich dies stark bemerkbar.

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 „Baldur's Gate 3“ auf PS5: Trotzdem ein Meilenstein

Das nimmt alles aber zum Glück nicht zu viel von dem weg, was an „Baldur's Gate 3“ so viel Spaß macht. Die taktischen Kämpfe, die tolle Geschichte mit unzähligen interessanten Neben-Quests und-Figuren sowie die außergewöhnlich gut vertonten Dialoge machen zusammen mit der schier endlosen Freiheit, die den Spieler:innen gelassen wird, einfach Freude. Dementsprechend ist das Game auch auf der PS5 ein Meilenstein – und vielleicht der Anlass für manche, sich intensiver mit „Dungeons & Dragons“ auseinander zu setzen.

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