Wird die „Harry Potter“-Serie denselben Fehler machen wie die Filme?
Fans der erfolgreichen Fantasy-Filmreihe beschweren sich seit Jahren über einen Handlungsstrang. Kann die „Harry Potter“-Serie das Problem lösen?

In „Harry Potter und der Gefangene von Askaban“ kommt Hermine in den Besitz eines Zeitumkehrers, mit dem sie in der Zeit reisen kann. Die fleißige Hogwarts-Schülerin will das magische Gerät eigentlich nur dafür nutzen, mehr Kurse zu belegen. Trotzdem entwickelt sich der Zeitumkehrer zu einem wichtigen Teil der Handlung – und damit auch zu einem zentralen Punkt in Fan-Diskussionen. Denn viele sind der Meinung, dass der Zeitumkehrer zu Logikfehlern geführt hat. Die kommende „Harry Potter“-Serie könnte das Problem neu angehen.
Harry Potter und die vermeidbaren Tode
Im 3. „Harry Potter“-Film nutzen Harry und Hermine den Zeitumkehrer, um Sirius Black und Seidenschnabel das Leben zu retten. Durch ihre Zeitreise können sie sich sogar selbst vor Remus Lupin – der sich in einen Werwolf verwandelt hatte – in Sicherheit bringen. Das zeigt, dass Zeitumkehrer unglaublich wertvoll und hilfreich sein können.
Wie kommt es dann, dass dieses magische Objekt nicht schon vorher zum Einsatz gekommen ist? Diese Frage stellen sich eingefleischte „Harry Potter“-Fans schon seitdem die Bücher erschienen sind. Denn mit dem Zeitumkehrer hätten bereits vor der Handlung von „Harry Potter und der Gefangene von Askaban“ Leben gerettet und andere gute Taten begangen werden können.
Eines der mächtigsten magischen Objekte in den Händen einer Schülerin?
Hermine zählte zu den besten Schülerinnen in ihrem Jahrgang – womöglich auch in der Geschichte von Hogwarts. Trotzdem hätte Professor McGonagall ihr keinen Zeitumkehrer geben sollen. Hermine sollte ihn zwar nur dafür nutzen, mehr Kurse zu besuchen, aber bereits das war mit großen Gefahren verbunden.

Sie selbst erzählte Harry im 3. Teil, dass Zauberern und Hexen schreckliche Dinge passieren können, wenn sie die Zeit manipulieren. So dürfe man zum Beispiel auf keinen Fall in der Vergangenheit gesehen werden. Dass McGonagall einer jungen Hexe trotz der hohen Risiken einen Zeitumkehrer gibt, passt nicht zu der weisen Lehrerin.
Fehler in der Handlung? Das sagt J.K. Rowling dazu!
Weil der Zeitumkehrer so viele Fragen aufgeworfen hat, äußerte sich die Autorin der Fantasy-Buchreihe selbst zu dem Thema. Auf der offiziellen „Harry Potter“-Webseite gab sie zu, dass sie sich im Vorhinein nicht genügend Gedanken über Zeitreisen im 3. Teil der Buchreihe gemacht hätte. „Es hat eine Vielzahl von Problemen für mich aufgeworfen“, schrieb Rowling. Denn wenn Zauberer und Hexen einfach in der Zeit zurückreisen könnten, um Probleme zu lösen, hätte die Schriftstellerin kaum noch Stoff für die folgenden „Harry Potter“-Bücher gehabt.
Deshalb machte sie sich stückweise daran, die Angelegenheit zu verbessern. „Zuerst ließ ich Dumbledore und Hermine betonen, wie gefährlich es wäre, in der Vergangenheit gesehen zu werden“, schrieb Rowling. Zudem musste Hermine den einzigen Zeitumkehrer zurückgeben, der jemals in Hogwarts war. Die restlichen Zeitumkehrer wurden in „Harry Potter und der Orden des Phönix“ während einem Kampf in der Mysteriumsabteilung zerstört.
Die „Harry Potter“-Serie könnte Fans zufriedenstellen
Die Macher der kommenden Serie haben versprochen, dass diese sehr nah an den Büchern sein wird. Das würde bedeuten, dass mehr Details und Nebenfiguren auftauchen werden als in den Filmen – was viele „Harry Potter“-Fans freuen dürfte. Dies würde aber auch heißen, dass die Geschichte hinsichtlich des Zeitumkehrers nicht stark verändert wird.
Weil das sicherlich Fans auf der ganzen Welt aufregen würde, könnte man sich genauso gut vorstellen, dass wenigstens in gewisser Weise an dem Handlungsstrang gearbeitet wird. Sei es auch nur durch ein Gespräch von McGonagall und Hermine, in dem die Lehrerin erklärt, wie gefährlich das Zeitreisen ist. Oder durch eine Erklärung dafür, warum der Zeitumkehrer nur so selten genutzt wird, um die Vergangenheit zum Positiven zu verändern.