„Tatort“-Star rechnet mit ARD ab – „So zerstört man Kreativität“
Neun Jahre ermittelten das „Tatort“-Duo Janneke und Brix in Frankfurt am Main, bis ein schrecklicher Unfall passierte. Nun meldet sich Brix-Darsteller Wolfram Koch zu Wort und äußert sich bezüglich seiner „Tatort“-Zeit.

Wolfram Koch ermittelte von 2015 bis 2024 als Paul Brix gemeinsam mit Anna Janneke (Margarita Broich) für den Frankfurter „Tatort“. Doch eine kreative Entscheidung sorgte dafür, dass das beliebte Duo nicht mehr ermitteln wird – wie Wolfram Koch dazu steht …
„Tatort“ aus Frankfurt: Warum ermitteln Brix und Janneke nicht mehr
Mittlerweile sind viele Fans der langlebigen Krimireihe in der ARD der Meinung, dass es an Kreativität in den Kriminalfällen des „Tatort“ mangelt. Doch wenn man versucht, die Erwartungshaltung der Zuschauenden zu unterwandern, scheint dies auch nicht richtig zu sein: Am 29. September 2024 ging eine Autobombe im „Tatort“ hoch und beendete nicht nur das Leben, sondern auch die Karrieren der „Tatort“-Ermittler Janneke und Brix. Man stieß diesbezüglich auf durchmischte Reaktionen – auch seitens des Brix-Darstellers Wolfram Koch.
„Der HR wollte neue Wege gehen“: Das denkt Wolfram Koch über die Autobombe
In einem Gespräch mit BILD nahm sich Wolfram Koch die Zeit, um seine „Tatort“-Karriere Revue passieren zu lassen. Vor allem lässt das Gespräch aber tief auf den Hessischen Rundfunk (HR) blicken. „Der HR wollte neue Wege gehen“, so Koch. „Wir hätten vielleicht noch etwas weitergemacht, aber es war auch in Ordnung, aufzuhören.“ In Bezug auf seine vorzeitige Rente als „Tatort“-Kommissar scheint Koch noch recht versöhnlich zu sein, aber in einer anderen Hinsicht findet der 63-Jährige doch Kritikpunkte beim HR.
„Der letzte Drehtag war schon sehr traurig“, merkt Koch an. Nicht nur, weil es eben der letzte Drehtag war, sondern auch, weil er und Koch „hervorragende Kollegen von der Requisite bis zur Kamera“ gehabt hätten. Doch aufgrund von Sparmaßnahmen mussten sich einige entweder neue Arbeitgeber suchen, oder sie „sind im Haus und stellen nur noch Blumenkübel für Talkshows auf“. Koch findet dafür sehr passende Worte: „So zerstört man Kreativität durch Sparmaßnahmen. Der HR musste alle Eigenproduktionen auslagern.“
„Tatort“ in Frankfurt: Wer ermittelt nun weiter?
„Man wollte junge Leute“, so Koch zur Bild. Das ist für ihn aber keineswegs Kritik an den Entscheidungen des HR. Es ist auch bereits bekannt, welche jungen Leute der HR für den „Tatort“ aus Frankfurt wollte: Edin Hasanović („Game Night“, 2024) und Melika Foroutan („Die Kaiserin“, seit 2022) werden nun die Ermittlungen führen. Damit ist das Team aus Frankfurt bereits das zweite „Tatort“-Team, in dem die alten Hasen für die junge Garde weichen muss. Dasselbe wird demnächst auch in München passieren.
Und Wolfram Koch? Der scheint weiterhin viel beschäftigt: Er ist zu seinen Theaterwurzeln zurückgekehrt und das nicht nur in einer Stadt, sondern gleich in „Hamburg, Berlin, Zürich, Stuttgart“. Er schließt aber auch nicht kategorisch aus, zum „Tatort“ zurückzukehren. Seine Idee ist es, mit Kollegin Broich als Pathologen-Paar zurückzukehren: „Völlig verbrannt, im Rollstuhl, streitend.“ Eine ambitionierte Idee – dann muss man nur hoffen, dass der HR so viel Kreativität bei all den Sparmaßnahmen durchwinkt.