Kino

"Spider-Man 3: No Way Home": Unsere Kritik zum meisterwarteten MCU-Film

Mit "Spider-Man: No Way Home" findet das turbulente Kinojahr 2021 einen fulminanten Abschluss: Ob der MCU-Film tatsächlich die hohen Erwartungen erfüllen kann, verraten wir in unserer Kritik!

Spider-Man No Way Home
"Spider-Man" muss nicht nur mit seinen ganz eigenen Problemen in "No Way Home" kämpfen, sondern bekommt es auch mit bekannten Widersachern aus dem Multiversum zu tun! Foto: 2021 MARVEL

Wo war eigentlich der "Onkel Ben-Moment" für Tom Hollands "Spider-Man", der den ikonischen Satz „aus großer Macht folgt große Verantwortung“ geprägt hat? Na gut: Spider-Man musste seinen geliebten Mentor Iron Man aka Tony Stark (Robert Downey Jr.) schmerzhaft gehen lassen und hat seitdem durchaus Problemchen seinen Platz in dieser irren (Superhelden-)Welt zu finden. Aber im Gegensatz zu Tobey Maguires oder Andrew Garfields "Spider-Man"-Ablegern haben wir bei Tom Holland tatsächlich keine Origin-Story serviert bekommen. Schließlich will niemand gleich dreimal sehen, wie ein gehänselter Schulnerd von einer radioaktiven Spinne gebissen wird. Doch die Gewissheit, was es eben heißt, Spider-Man zu sein, die ganz persönliche Auseinandersetzung mit der Bürde des Superhelden-Anzugs, die durfte der neue Spinnenjunge bisher überspringen. Bis jetzt.

Auch spannend:

Denn "Spider-Man: No Way Home" ist sozusagen die nachgelieferte Coming-of-Age-Story für unseren geliebten Superhelden mit seinen flotten Onelinern, die im Gegensatz zu seinen Spinnweben wegen seiner elenden Selbstzweifel manchmal nicht so recht sitzen wollen. Der dritte Spider-Man-Film mit Tom Holland setzt genau da an, wo der Abspann des letzten Spidey-Films geendet hatte: Ausgerechnet Jonah Jameson enthüllt die wahre Identität des New Yorker-Helden, der mittlerweile sehr ambivalent von seinen Mitmenschen aufgenommen wird: Die einen machen ihn für den Tod von Quentin Beck aka Mysterio (Jake Gyllenhaal) verantwortlich und werfen ihm gerne mal einen Ziegelstein durchs Fenster. Die anderen feiern ihn weiterhin als Helden – doch zu einem 17-jährigen Highschool-Boy aufzuschauen? Das ist auch irgendwie verdammt unsexy.

So versucht sich Spider-Man durch die neue Realität zu schwingen, die eigentlich nicht durchschwingbar ist. Auf der Straße wird er erkannt oder angefeindet. In der Highschool landet er auf tausenden Instagram- oder TikTok-Accounts und findet mit seiner geliebten MJ (Zendaya) und seinem besten Kumpel Ned (Jacob Balaton) nur Ruhe, wenn er seine Mittagspause auf dem Dach seiner Schule abhängt und für kurze Zeit alles um ihn herum vergisst. Doch der Reality-Check folgt schneller, als ihm lieb ist: Als die College-Absagen nicht nur für ihn, sondern auch für MJ und Ned eintrudeln, wird Peter bewusst, dass die Bürde seiner Identität auch auf seinen geliebten Mitmenschen schwer lastet. Ein bisschen Magie sollte her. Kurz mal alle vergessen lassen, wer der wahre Spider-Man ist. Praktisch, wenn man in der Situation einen Typen wie Doctor Strange kennt…

Spider-Man - No Way Home: Ein schwieriger Balance-Akt

Spider-Man No Way Home
Doctor Strange vs. Spider-Man Foto: 2021 MARVEL

Bis zum besagten „Doctor Strange“-Moment, der ja schon in den Trailern vertreten ist und dann erst den ganzen Plot rund um das Multiversum und alte Bekannte aus dem Spider-Man-Universum ins Rollen bringt, hat der Film schon seine Schwierigkeiten die Balance aus Comedy und Ernsthaftigkeit richtig zu treffen. Die Slapstick-Momente sind einfach ein Ticken zu präsent in der Identitätskrise, die unser geliebter Superheld doch gerade durchlebt. Besser und packender wird es dann definitiv, als Spideys ehemalige Weggefährten aus anderen Filmuniversen namens "Sandman" (Thomas Haden Church) , "Electro" (Jamie Foxx), "The Lizard" (Rhys Ifans), "Doc Ock" (Alfred Molina) und vor allem Harry Osborn aka "Green Goblin" (Willem Dafoe) aufkreuzen und die Multiverse-Party so richtig zum Kochen bringen. Um so wenig zu spoilern wie nur irgendwie möglich: Peter Parker muss sich im Verlauf des Films entscheiden, wie er mit der Verantwortung umgehen möchte, die vor allem seine cleveren und mächtigen Gegenspieler aus einer anderen Realität betrifft. Und dabei trifft er eine Entscheidung, die sein zukünftiges Schicksal für immer bestimmen wird.

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Es ist etwas schwer über „Spider-Man: No Way Home“ zu sprechen ohne die zahlreichen Momente erwähnen zu können, die besonders die 2. Hälfte des Films beherrschen. Um ganz behutsam und so vage zu bleiben, wie nur irgendwie möglich: Vor allem das Wiedersehen mit Willem Dafoe und Alfred Molina als Green Goblin und Doc Ock wird die Fanherzen vieler Spidey-Fans schneller schlagen lassen, wenngleich die beiden anderen Bad Boy-Gegenpole "Lizard" und "Sandman" verdammt blass bleiben. Generell ist „Spider-Man: No Way Home“ vollgepackt mit Fanservice-Momenten, die im Gegensatz zum katastrophalen Abschluss der neuen „Star Wars“-Trilogie zu jeder Zeit wunderbar in den Film integriert wirken und zu keiner Zeit aufgesetzt. Das große Finale strapaziert nicht nur die Lachmuskeln, sondern sollte auch den meisten MCU-Fans das eine oder andere Tränchen in die Augen treiben, auch wenn es schwerfällt, sich dem Kernproblem von „Spider-Man: No Way Home“ zu verschließen: Im Endeffekt ist der dritte Spider-Man-Film eben ein nachgezogener Origin-Film, der zeitgleich auch als Abschluss der "ersten" Tom Holland-Trilogie zu verstehen ist und parallel dazu auch noch die neue Spider-Man-Filmtrilogie mit den alten Spidey-Filmuniversen vermischt. Diese schwierige Balance gelingt ihm aufgrund der etwas holprigen Erzählung, besonders in der ersten Filmhälfte, leider nicht immer. Trotzdem ist "Spider-Man 3: No Way Home" gerade für MCU-Fans ein absolutes Muss und bietet einige der wohl schönsten Nostalgie-Fanmomente, die man bisher im filmischen Marvel-Universum zu sehen bekam.

"Spider-Man: No Way Home" startet am 15. Dezember 2021 in den deutschen Kinos. Den Trailer zum Film seht ihr hier:

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