Kommentar!

Silvia Wollny packt über Calantha aus – mit vielen Schuldzuweisungen und wenig Selbstreflexion

Kommentar! Silvia Wollny äußert sich zum Streit mit Tochter Calantha – und zeigt erneut, wie wenig Raum für Selbstkritik in ihrer Darstellung bleibt.

Calantha Wollny schaut selbstbewusst, Silvia Wollny weint
Silvia Wollny hat mit der Presse über die Vorwürfe ihrer Tochter Calantha gesprochen – und dabei ihr altes Narrativ bedient. Foto: RTL2 und TikTok/Calantha-Wollny

Seit Jahren gehört Silvia Wollny zu den bekanntesten TV-Müttern Deutschlands. Doch der öffentlich geführte Streit mit Tochter Calantha Wollny bekommt nun eine neue, bittere Dimension: Im Interview mit der „BILD“-Zeitung äußert sich die Familien-Matriarchin erstmals ausführlich zu den Vorwürfen, sie habe Calantha ihre Tochter Cataleya „weggenommen“.

Doch statt Einsicht oder Verständnis zeigt Silvia einmal mehr eine auffallend schwarz-weiße Sichtweise, die keinen Zweifel daran lässt, auf welcher Seite sie die Schuld sieht: bei ihrer Tochter – und bei jenen, die diese unterstützen.

Keine differenzierte Sicht – Silvia Wollny bleibt bei ihrer Linie

Silvia Wollny präsentiert sich im Interview als verletzte Mutter, die nur helfen wollte. Ihre zentralen Aussagen: Calantha habe ihr Einverständnis zur Adoption gegeben, habe sich aber nie bemüht, das Kind wirklich zu sehen, und sei nun unter Einflussnahme eines YouTubers zur Gegnerin geworden.

Was auffällt: kaum ein Wort über eigene Fehler, kein echtes Eingeständnis von Versäumnissen. Stattdessen unterstellt Silvia ihrer Tochter Illoyalität, distanziert sich aber emotional: „Jetzt spuckt sie denjenigen, die ihr immer geholfen haben, ins Gesicht.“

Ein Satz, der tiefer blicken lässt. Denn obwohl Silvia selbst immer wieder auf Calanthas seelische Belastungen hinweist, scheint sie kein echtes Verständnis für deren Perspektive aufzubringen – im Gegenteil: Kritik wird reflexartig zurückgewiesen, Unterstützung mit Loyalität verrechnet.

Das alte Wollny-Muster: Kritik wird öffentlich bekämpft

Dass Calantha mittlerweile mit eigenen Screenshots zu belegen versucht, wie schwer es sei, überhaupt Kontakt zu Cataleya aufzunehmen – gerade seit dem Umzug der Wollnys in die Türkei – wird von Silvia im Keim erstickt. Stattdessen behauptet sie, Calantha habe „immer die Gelegenheit gehabt“, das Kind zu sehen.

Der Streit ist dabei kein Einzelfall: Immer wieder sorgten Familienstreitigkeiten bei den Wollnys für Schlagzeilen – unter anderem mit Jessica Birkenheuer und Pascal Wollny, die Silvia ebenfalls kontrollierendes oder ausgrenzendes Verhalten vorwarfen. Eine echte Auseinandersetzung mit der eigenen Rolle als Mutter und TV-Persönlichkeit blieb bisher aus.

Auch die Petition von Calantha Wollny und YouTuber Frank Battermann, die den Schutz der im TV gezeigten Wollny-Kinder fordert, wurde nicht als Impuls zur Selbstreflexion genutzt – sondern mit einer Gegenpetition beantwortet. Eine verpasste Chance, sich kritisch mit den möglichen Langzeitfolgen der TV-Öffentlichkeit für Kinder auseinanderzusetzen.

Hilfe aus Kalkül?

Ein Detail, das Silvia im Interview nicht nennt, aber nicht unwichtig ist: Anfang 2024 wurde Calantha verhaftet, weil sie eine Rechnung nicht bezahlt hatte. Silvia sprang ein, beglich die Summe – und bewahrte ihre Tochter so vor dem Gefängnis. Eine großzügige Geste, könnte man meinen. Doch Kritikerinnen und Kritiker vermuten, dass Silvia dies vor allem tat, um Calantha zum Schweigen zu bringen.

Auch die Unterstellung, Battermann würde Calantha zu Interviews drängen, um Geld mit Tassenverkäufen zu machen, wirkt eher wie ein Ablenkungsmanöver, denn wie ein echter Beitrag zur Lösung des Familienkonflikts. Battermann kontert auf „Bild“-Anfrage: „Ich mache Silvia selbst Vorwürfe. Ich bin Familienvater und kann nicht verstehen, wie man sein eigenes Kind so im Stich lassen kann und wie man vor allem es so in der Öffentlichkeit bloßstellt. Und das ja schon seit Jahren. Da waren die Interviews mit mir kein Auslöser, sondern nur die Fortführung ihrer Absichten.“

Keine Reue, keine Verantwortung?

Silvia Wollny betont, sie bereue einen einzigen Satz: die Aussage, Calantha sei „nicht mehr die Hornhaut unter meinen Füßen wert“. Doch auch das wirkt halbherzig, wenn man bedenkt, wie zerrüttet die Familie wirklich ist.

Verantwortung für ein zerbrochenes Mutter-Tochter-Verhältnis? Fehlanzeige. Vielmehr bleibt der Eindruck, dass Silvia – teils gestützt von RTLZWEI – weiterhin eine TV-Marke aufrechterhalten will, bei der Widerspruch zum Image-Störfaktor wird.

Und die Leidtragende? Vor allem Calanthas Tochter Cataleya, die sich in einem Familiendrama wiederfindet, das längst nicht mehr hinter verschlossenen Türen, sondern vor laufenden Kameras und mittels Screenshots ausgetragen wird.

Quellen