Kritik

„Rust: Legende des Westens“ – Kritik: Überzeugt der Alec-Baldwin-Western mit der tragischen Produktionsgeschichte?

Ein Todesfall überschattet „Rust“, nun startet der Western mit Alec Baldwin in den Kinos. Ein Genre-Geheimtipp?

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Video: © 2025 RUST MOVIE PRODUCTIONS LLC, ALL RIGHTS RESERVED

Schon bevor „Rust – Legende des Westens“ überhaupt in den Kinos gestartet ist, wünscht sich eigentlich jeder, dass der Film nie gedreht worden wäre. Das hat nichts mit der Qualität oder der Handlung zu tun, sondern mit dem tragischen Todesfall, der „Rust“ schon lange überschattet.

Im Oktober 2021 wurde die Kamerafrau Halyna Hutchins während der Dreharbeiten von Hauptdarsteller Alec Baldwin erschossen, da diesem keine ungefährliche Requisite, sondern eine geladene Waffe ausgehändigt wurde. Der tödliche Schuss verletzte auch Regisseur Joel Souza, anschließend stand die Produktion von „Rust“ fast zwei Jahre still.

Ein Todesfall verändert alles

Ein Foto von Halyna Hutchins.
Halyna Hutchins wurde 42 Jahre alt. Foto: Entertain Me Productions

Die unprofessionellen Produktionsbedingungen standen schon vor diesem Vorfall in der Kritik, mehrfach kam es bei den Requisitenpistolen zu Fehlzündungen. Zuvor wurde sogar einem von Baldwins Stuntdoubles ebenfalls eine geladene Waffe ausgehändigt, dabei kam jedoch niemand zu Schaden. Unerlaubte Schießübungen von Crewmitgliedern sorgten wohl dafür, dass echte Waffen ans Set gelangten.

Es folgten mehrere Klagen, wobei Alec Baldwin letztendlich freigesprochen und Waffenmeisterin Hannah Gutierrez-Reed zu einer Freiheitsstrafe von 18 Monaten verurteilt wurde. Als die Dreharbeiten im April 2023 fortgesetzt werden konnten, mussten zahlreiche Szenen neu gedreht werden. Schauspieler Jensen Ackles konnte aus terminlichen Gründen nicht zurückkehren, und auch Jungschauspieler Brady Noon wurde ersetzt – er war mittlerweile zu alt für seine Rolle.

Halyna Hutchins' Mann wird zum Produzenten

Zweifellos verschaffte die „Rust“-Tragödie dem Film mehr Aufmerksamkeit, als er sonst jemals erhalten hätte. Als B-Movie mit Alec Baldwin als größtem Star entstand „Rust“ nie als potenzieller Blockbuster, sondern als kleiner Western für Genreliebhaber.

Auch jetzt startet „Rust“ recht unspektakulär in kleinem Rahmen. Wer Interesse an dem Film hat, kann den Kinobesuch problemlos moralisch rechtfertigen – immerhin gilt Hutchins’ Witwer Matthew Hutchins nach einer außergerichtlichen Einigung als Executive Producer und wird an den Einnahmen des Films beteiligt.

Eine (minimal) wahre Geschichte

Harland Rust steht neben seinem Pferd und hält den Sattel fest.
Harland Rust (Alec Baldwin) Foto: © 2025 RUST MOVIE PRODUCTIONS LLC, ALL RIGHTS RESERVED

Doch überzeugt „Rust“ als Western, wenn man das Set-Drama ausblendet? Durchaus, wenn auch mit Abstrichen. Die Handlung von „Rust“ basiert lose auf wahren Ereignissen. Der 13-jährige Lucas Hollister kümmert sich nach dem Tod seiner Eltern allein um seinen jüngeren Bruder und wird zum Tod am Galgen verurteilt, nachdem er einen benachbarten Cowboy versehentlich erschossen hat.

Die wahre Geschichte endet bereits hier – tatsächlich war ein 13-Jähriger die jüngste Person in der US-Geschichte, die zum Tod am Galgen verurteilt wurde. In „Rust“ kommt es jedoch nicht dazu, denn Lucas wird von seinem Großvater Harland Rust aus dem Gefängnis befreit. Lucas kennt Rust nicht und misstraut dem schroffen Einzelgänger, der ihn nach Mexiko und damit in Sicherheit bringen will.

Das hohe Kopfgeld von 1.000 US-Dollar, das auf die beiden ausgesetzt wird, sorgt dabei immer wieder für brenzlige Situationen, während derer Lucas und Rust sich immer besser kennenlernen. Können sie beide dem Gesetz entkommen?

Eine stimmungsvolle Geduldsübung

Die Ausgangslage von „Rust“ ist spannend, und gerade der Anfang des Films überzeugt. Doch nach der Befreiung durch Rust wird das Tempo stark gedrosselt, die Reise durch die USA weist immer wieder Längen auf. Es wird geritten, geredet, Kopfgeldjäger tauchen auf und müssen besiegt werden – dann geht alles wieder von vorne los.

Mit seinen 133 Minuten ist „Rust“ einfach zu lang für seine kleine Geschichte, der es im weiteren Verlauf an Wendungen und guten Ideen mangelt. Wer Western liebt, wird sicher auch an „Rust“ Gefallen finden, aber es handelt sich doch um typische Genrekost, die üblicherweise direkt im Heimkino erscheint. In den USA gilt das auch für „Rust“ – dort erscheint der Film zeitgleich zum Kinostart direkt als digitaler Leih- und Kauftitel.

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