TV-Legende Rainer Holbe mit 85 Jahren gestorben
TV-Legende Rainer Holbe ist im Alter von 85 Jahren gestorben. Millionen kannten ihn aus der „Starparade“, später wurde er ein Pionier des Privatfernsehens.

Trauer um einen der bekanntesten Moderatoren Deutschlands: Rainer Holbe ist tot. Der Journalist, Autor und TV-Pionier starb am Freitag, den 15. August 2025, im Alter von 85 Jahren im Kreis seiner Familie in Frankfurt am Main. Seine Tochter bestätigte den Tod gegenüber Medienberichten.
Karriere beim ZDF: Erfolg mit der „Starparade“
Ein Millionenpublikum kennt Holbe aus der ZDF-„Starparade“ (1968–1980), einer der erfolgreichsten Shows jener Zeit. Internationale Stars wie Abba, Frank Sinatra, Barry Manilow, Neil Diamond oder T. Rex traten bei ihm auf. Begleitet wurde die Show fast immer von James Last und seinem Orchester, der in der ersten Ausgabe sogar sein TV-Debüt feierte.
Pionier des Privatfernsehens bei RTL
In den Achtzigerjahren wurde Holbe zu einem Wegbereiter des Privatfernsehens. Für RTL, damals noch RTLplus, baute er das Frühstücksfernsehen auf und moderierte die Talkshow „Die Woche“. Damit wurde er schnell zu einem der prägenden Gesichter des Senders.
Grimme-Preis und Live-Berichte vom Mauerfall
Seine journalistische Qualität brachte Holbe große Anerkennung: „Die Woche“ erhielt den Grimme-Preis. Unvergessen bleibt auch seine Berichterstattung vom Mauerfall, als RTL am Morgen nach dem 9. November 1989 als erster Sender live aus Berlin berichtete. „Als am 9. November 1989 die Mauer in Berlin gefallen war, haben wir als erster Fernsehsender am nächsten Morgen live aus Berlin berichtet“, erinnerte er sich 2020 in einem Interview.
Faszination für das Unerklärliche
Neben der klassischen Moderation interessierte sich Holbe für das Unerklärliche. In „Unglaubliche Geschichten“ (RTL) und „Phantastische Phänomene“ (Sat.1) suchte er naturwissenschaftliche Antworten auf scheinbar paranormale Vorgänge. Außerdem veröffentlichte er über 30 Bücher von Dokumentarromanen bis zu Sachbüchern über Natur und Bewusstsein.
Eine besondere Anekdote
Die „Starparade“ war nicht nur ein Quotenhit, sondern auch ein technisches Spektakel: Schon Sonntage vor der Show probte Holbe mit Stars und Orchester, um die perfekt choreografierte Inszenierung sicherzustellen. Legendär war die riesige Bildwand aus fast 200 Fernsehern, eine Innovation, die damals weltweit Beachtung fand und für viele Shows Vorbild wurde.