Fernsehen

Paris Police 1905: Serientipp mit Infos zu Staffel 3: "Groteskes Weihnachtsmärchen"

Crime-Fans kommen bei dieser Krimiserie im opulenten Historiengewand voll auf ihre Kosten.

Paris Police 1905, Jérémie Laheurte
In „Paris Police 1905“ schlüpft Jérémie Laheurte wieder in die Rolle des jungen Komissars Antoine Jouin Foto: Tetra Media Fiction/Canal+/Rémy Grandroques

Schon wieder eine Polizei-Serie – könnte man meinen. Und trotzdem gehört „Paris Police 1905“ aus der Feder des französischen Szenaristen Fabien Nury unbedingt auf die Watchlist geneigter Krimifans.

Im Prestigeprojekt, das in Deutschland oft mit „Babylon Berlin“ verglichen wird, entführt er uns in die „Belle Époque“ – jener Zeitenwende vom 19. Zum 20. Jahrhundert, bevor der Erste Weltkrieg Europa wieder in die Krise stürzte. Und, ja, in der schönen Epoche ging es schlimmer zu als der Name zuerst vermuten lässt…

„Paris Police“ geht in die zweite Staffel

„Wenn man glaubt, die Belle Époque wäre ein goldenes Zeitalter, liegt das nur daran, dass man sie nicht erlebt hat“, erklärte Fabien Nury vor zwei Jahren. Damals war „Paris Police 1900“ gerade veröffentlicht worden. Mit enormem Aufwand und Produktionskosten von mehr als zwei Millionen Euro pro Folge ließ Nury das alte Paris detailgetreu wiederauferstehen: als umkämpften Sündenpfuhl in einer Zeitenwende.

„Zur Vorbereitung kämpfte ich mich durch Pariser Archive und las viele Tageszeitungen aus dieser Zeit“, berichtete er kürzlich auf dem jährlichen Festival von Unifrance, das nationale Informations- und Beratungszentrum für den weltweiten Export französischer Filme, in Paris. Entstanden ist ein urbaner Western, der sich von Episode 1 an in vielen brutalen Szenen ergießt.

Im Fokus der ersten Staffel stehen ein durch die Medien aufgeheizter Konflikt radikaler Gruppen, der Kampf um Gleichberechtigung sowie zunehmender Antisemitismus. Allerdings ging es Nury mehr um die Figuren, die die Geschichte tragen, weniger um den konkreten Kriminalfall.

Paris Police 1905: Die Handlung erschafft das Delikt

Paris Police 1905
Die Sittenpolizei verhaftet eine junge Prostituierte, während ihr Baby zuhause im Sterben liegt. Foto: Tetra Media Fiction/Canal+/Rémy Grandroques

Das Konzept ist in der zweiten Staffel, die den Namen „Paris Police 1905“ trägt, gleichgeblieben. In bester Noir-Manier schafft wieder die Handlung das Delikt – nur weicht die brutale Gewalt des Vorgängers hier den inneren Kämpfen Nurys Protagonisten.

Ein Mord im Homosexuellen-Milieu und der Tod des Babys einer zu Unrecht verhafteten Prostituierten - das alles rund um Heiligabend des Jahres 1905. Nury selbst spricht von einem „grotesken Weihnachtsmärchen“.

Paris wird von der Syphilis heimgesucht. Die Behörden machen Schwule und Prostituierte verantwortlich, die von der Sittenpolizei vehement gejagt werden. „Je repressiver eine Gesellschaft ist, desto mehr Raum bietet sie für Erpressung und Denunzierung“, umreißt Nury beim Unifrance-Festival den Rahmen, in dem sich seine Geschichte bewegt. „Was die Syphilis betrifft, vergewaltigt der Staat Frauen zum Wohle der allgemeinen Gesundheit, die Männer dagegen werden nicht einmal getestet!“

Zwischen der ersten und der zweiten Staffel „Paris Police“ liegt, der Titel sagt es, ein Zeitsprung von fünf Jahren. „Das ermöglichte und einerseits, einen völlig neuen Schwerpunkt zu setzen“, so Nury, „anderseits konnten wir die Figuren aus der ersten Staffel nach einem persönlichen Entwicklungsprozess zeigen.“

So ist der junge, ehrgeizige Kommissar Antoine Jouin (Jérémie Laheurte, „Blau ist eine warme Farbe") inzwischen ein Familienvater geworden, der etwas zu verlieren hat. Marguerite Steinheil (Evelyne Brochu, „Orphan Black“) ist keine Kurtisane mehr. Dafür betreibt sie eine illegale Spielhölle, in der die Pariser High Society unter dem Schutz des Präfekten Lépine (Marc Barbé, „La vie en rose“) dem Laster frönt.

„Obwohl es eine historische Serie ist, können sich die Menschen mit ihr identifizieren“, ist Hauptdarsteller Jérémie Laheurte überzeugt. Man müsse nicht mal bis in den Iran schauen, um die Grauen einer Sittenpolizei zu verstehen. Ungerechtigkeit und Stigmatisierung seien leider noch immer auch in westlichen Gesellschaften zu finden.

Paris Police: Staffel 3 ist in Arbeit

Wie Nury in Paris bestätigte, ist eine dritte Staffel in Arbeit. Diese wird etwa drei Jahre nach den Ereignissen von „Paris Police 1905“ spielen. „Alle Fäden laufen dann in einem historischen Kriminalfall zusammen“, spoilerte er. Wie bei den Vorgängern wird auch dann die aus heutiger Sicht wissenschaftlich beschränkte Polizeiarbeit der damaligen Zeit einen zusätzlichen Reiz ausmachen.

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In Deutschland ist die erste Staffel „Paris Police“ auf Sky zu sehen. Sobald die zweite Staffel auch hierzulande streambar sein wird, erfahrt ihr es bei uns.

Maryanto Fischer

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