Fremdgeh-Skandal: Sagten die Simpsons die Coldplay-Affäre wirklich vorher?
Ein viraler Kuss, zwei verheiratete Menschen – und eine vermeintliche Prophezeiung der „Simpsons“. Doch was steckt wirklich hinter der angeblichen Kiss-Cam-Vorhersage der Kultserie?

Ein harmloser Konzertbesuch in Boston wurde für zwei Top-Manager zu einem PR-Desaster. Während eines Coldplay-Konzerts blendete die berühmte Kiss Cam plötzlich den Astronomer-CEO Andy Byron (50) und Chief People Officer Kristin Cabot (52) ein – in inniger Umarmung. Das Problem: Beide sind verheiratet, allerdings nicht miteinander.
„ColdplayGate“: Ein viraler Eklat
Die Szene ging innerhalb weniger Stunden viral: Die Umarmung auf der Leinwand, entsetzt abgewandte Blicke, hektisches Verhalten – und Millionen Augen im Netz. Schnell war von einem „Fremdgeh-Skandal“ die Rede – nicht zuletzt, weil auch „Coldplay“-Sänger Chris Martin den gleichen Gedanken hatte. „Entweder sie haben eine Affäre oder sie sind sehr schüchtern“, kommentierte er den Moment live im Stadion.
Seither ist keine Ruhe eingekehrt. Während sich das Internet seit Tagen mit Memes und Spekulationen überschlägt, nahm die Sache jetzt eine überraschende Wendung: Einige Nutzer behaupteten, „Die Simpsons“ hätten diesen Vorfall vorhergesagt.
Simpsons-Prophezeiung oder cleverer Fake?
Die Theorie dreht sich um eine Episode der 28. Staffel mit dem Titel „Kiss Kiss“. Darin sind Homer und Marge auf einer Kiss Cam zu sehen – Homer ist zunächst peinlich berührt, bevor er Marge schließlich küsst. Ein Screenshot aus dieser Folge wurde nun im Netz verbreitet, der den realen Vorfall angeblich „vorhergesagt“ habe. Auf Social Media kursierten dazu Sprüche wie:
„Gibt es eigentlich irgendwas, das die Simpsons nicht wissen?“
Doch wer genauer hinsieht, merkt schnell: Der geteilte Screenshot ist kein echter Szenenausschnitt aus der Serie, sondern ein künstlich generiertes Bild im typischen Simpsons-Stil. Ein KI-Fake also! Diverse Online-Tools ermöglichen es, reale Fotos in Comic-Optik umzuwandeln – offenbar wurde genau das hier genutzt.
Showrunner stellt klar: „Wir schreiben Satire, keine Prophezeiungen“
Dass manch einer versucht ist, zu glauben, dass die „Simpsons“ hier ins Schwarze getroffen haben, kommt nicht von ungefähr. Die Sendung ist dafür bekannt, echte Ereignisse teils Jahre vorher abzubilden. Beispiele dafür sindunter anderem.
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Der Sieg des US-Curling Teams bei den Olympischen Spielen
Simpsons-Showrunner Al Jean soll laut mehreren Medienberichten, darunter die „International Business Times UK“, auf die Gerüchte reagiert haben. „Wir schreiben Satire, keine Prophezeiung. Ähnlichkeiten sind reiner Zufall“, wird er zitiert.
Damit reiht sich dieses Gerücht in eine lange Liste von (vermeintlichen) Simpsons-Vorhersagen ein – doch in diesem Fall bleibt es bei einem gut gemachten Internet-Fake.
Konsequenzen für Astronomer: CEO tritt zurück
Unterdessen hat der Vorfall auch handfeste berufliche Folgen: Laut neusten Medienberichten hat Andy Byron seinen Rücktritt als CEO von Astronomer eingereicht.
Ein offizielles Statement von Byron sucht man allerdings vergeblich. Eine Stellungnahme des CEOs, die im Netz kursierte, ist ebenfalls fake. Astronomer erklärte auf LinkedIn, dass Byron „keine Erklärung abgegeben hat“ und „Berichte, die etwas anderes behaupten, alle falsch sind“.
Wie es nun heißt, übernimmt der bisherige Chief Product Officer Pete DeJoy interimsweise die Astronomer-Geschäftsführung, während das Unternehmen einen neuen CEO sucht.
Fazit: Simpsons-Mythos bleibt ungebrochen – aber nicht immer wahr
Auch wenn „Die Simpsons“ für viele ikonische Popkultur-Momente bekannt sind – in diesem Fall handelt es sich nicht um eine echte Vorhersage. Das Bild ist KI-generiert, die Szene erfunden – der Skandal jedoch real.
Wer also hofft, mit einem Blick in Springfield die Zukunft vorhersagen zu können, muss sich weiterhin mit Zufällen und Satire zufriedengeben. Doch unterhaltsam ist es allemal.