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Kino

Filmtipp: "The Northman" – Bildgewaltig, rau und unvergesslich!

Nach "The Witch" und "The Lighthouse" serviert uns Regisseur Robert Eggers mit “The Northman” jetzt den vermutlich authentischsten Wikinger-Film aller Zeiten. Warum ihr den nicht verpassen solltet, verraten wir in unserer Filmkritik.

The Northman Alexander Skarsgard
Lohnt sich der Kinobesuch von "The Northman"? Das verraten wir euch in unserer Kritik! Foto: UPI

"Ich werde dich rächen, Vater. Ich werde dich retten, Mutter. Ich werde dich töten, Fjölnir!" Es ist dieses simple und tragische Lebensmotto, das Protagonist Amleth (Alexander Skarsgård) letztendlich den tagtäglichen Treibstoff und Ansporn gibt das brutale Trauma seiner Kindheit zu verarbeiten. Es ist gleichzeitig auch die kurze und prägnante Inhaltszusammenfassung des neuesten Filmes von Regisseur Robert Eggers, der mit „The Witch“ und „The Lighthouse“ zwei handwerklich brillante und darüber hinaus innovative Genre-Filme abgeliefert hat. Mit "The Northman" begibt sich Eggers tatsächlich deutlich aus seiner Komfortzone hinaus: Die beengenden, klaustrophobischen Kameraeinstellungen von „The Lighthouse“, die in körnigen Schwarzweißbildern den langsam aufkommenden Wahnsinn unserer beiden Protagonisten auffangen, weichen hier epischen Panorama-Einstellungen der wunderschönen isländischen Flora und Fauna – inkl. blutiger Wikinger-Angriffe.

Auch spannend:

Auch wenn "The Northman" stimmungstechnisch sicherlich ein wenig an "The Revenant" erinnert, ist es bei weitem kein simpler Rachefilm: Eggers und sein isländischer Ko-Autor Sjón tränken den Film tief in die Wurzeln nordischer Mythologie und geben dem Film so eine Tiefe, die die Narrative natürlich bei der stolzen Laufzeit von über 130 Minuten nur selten bieten kann. Generell ist "The Northman" ein absolut faszinierender Koloss von seinem Film: Auch wenn Eggers vielleicht nicht ganz so radikal vorgehen kann wie in seinen Vorgänger-Filmen, ist der vermeintliche Blockbuster-Wikinger-Film in seiner Rauheit und Wucht kompromisslos: Wenn Alexander Skarsgård in einer mehrminütigen Plansequenz mitsamt einer Wikinger-Truppe ein Dorf überrennt, die Kehlen seiner Widersacher durchbeißt und blutdurchtränkt durch das Dorfzentrum spaziert, dann sind das episch-kompromisslose Momente, die wir in dieser Form nur selten im Blockbuster-Kino zu sehen bekommen.

Das ist umso bemerkenswerter, weil das Großprojekt mit Star-Aufgebot (Alexander Skarsgård, Nicole Kidman, Ethan Hawke, Anya Taylor-Joy, Björk) zu Beginn unter keinem guten (Nord-)Stern stand: Wenige Tage vor dem Drehstart musste die Produktion aufgrund der Covid-19-Pandemie komplett gestoppt werden. Statt an Originalschauplätzen in Island zu drehen, mussten die Verantwortlichen auf Irland ausweichen – und Island quasi erst in der Post-Produktion in die Bilder zu retuschieren. Davon merkt man beim fertigen Film jedoch nur wenig, außer der Tatsache, dass vor allem die 2. Filmhälfte etwas zu lange in einer Art "Schlummerphase" vor dem großen Finale trödelt: Ansonsten ist "The Northman" ein fast schon körperlich überwältigender, massiver Koloss von Film, der die Kinoleinwand mit Testosteron, Blut und Schweiß tränkt und mireißend erzählt ist.

"The Northman" ist seit dem 21. April 2022 in den deutschen Kinos zu sehen!

 


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