Constantin Schreiber: Böses Blut nach „Tagesschau“-Aus?
Unerwartet still und wenig feierlich endete Constantin Schreibers Zeit bei der „Tagesschau“. Nahm man ihm hinter den Kulissen den Ausstieg übel?

Mit Constantin Schreiber hat ein prominentes Gesicht die „Tagesschau“ verlassen, doch sein Abgang wirkt erstaunlich kalt. Keine große Geste, keine Verabschiedung im Studio, kein symbolischer Blumenstrauß. Am Sonntagabend moderierte der 45-Jährige zum letzten Mal die Hauptausgabe. Wer sich eine emotionale Szene im Stil früherer Verabschiedungen erhofft hatte, wurde enttäuscht.
Sein letzter Satz in der Sendung: „Wohin du auch gehst, geh mit deinem Herzen.“ Das klingt schön, kann aber auch als Kritik an seiner Zeit bei der „Tagesschau“ verstanden werden.
Frühere Abschiede verliefen emotionaler
Zuschauer erinnern sich: Als etwa Judith Rakers oder Linda Zervakis das Nachrichtenflaggschiff verließen, standen Blumen, Applaus und warme Worte im Studio auf dem Programm. Für Schreiber gab es nur eine kurze Umarmung seiner Kollegin Julia-Niharika Sen, keinen sichtbaren Dank im Live-Bild. Das wirft Fragen auf – und sorgt für Spekulationen.
Ärger um Schreibers Karrierepläne?
Schnell kursieren erste Mutmaßungen auf Plattformen wie X. Einige vermuten Differenzen mit der Redaktion oder dem Sender. Andere fragen sich, ob Schreibers bevorstehender Wechsel zu Axel Springer eine Rolle spielt. Denn der Name des neuen Arbeitgebers ist nicht unumstritten – vor allem in öffentlich-rechtlichen Kreisen.
Tatsächlich gibt es nach der Sendung Applaus. Allerdings nicht vor der Kamera, sondern in der Redaktion. In einem Instagram-Clip zeigt Schreiber, wie Kollegen ihm applaudieren. Auch Snacks und eine kleine Abschiedsfeier hat er offenbar selbst organisiert, an der Ehrlichkeit dieser Situation kann also gezweifelt werden. Zudem bleibt natürlich die Frage: Warum wurde davon im Studio nichts gezeigt?
Ab Herbst wird Constantin Schreiber als „Global Reporter“ für Axel Springer berichten. Seine Einsatzorte: Tel Aviv und New York. Der Journalist, der unter anderem fließend Arabisch spricht, soll vor Ort über internationale Entwicklungen berichten. Aus Schreibers Sicht ein logischer Karriereschritt – für andere ein Bruch mit seiner bisherigen Rolle im öffentlich-rechtlichen System.