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Kino

„Come On, Come On“: Simpel, nostalgisch und zukunftsweisend | Filmkritik

Nach seiner oscarprämierten Rolle als „Joker“ ist Joaquin Phoenix erstmals wieder auf der Kinoleinwand zu sehen. In „Come On, Come On“ zeigt er sich nahbar, nachdenklich und familiär.

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Jesse sitzt neben Johnny im Bett und zeigt ihm seine Hausaufgaben
So fremd und doch so vertraut: Mike Mills schafft eine spürbare Nähe zwischen Johnny (Joaquin Phoenix) und Jesse (Woody Norman). Foto: Tobin Yelland
Inhalt
  1. „Come On, Come On“: Inhalt
  2. „Come On, Come On”: Zwei Welten prallen aufeinander
  3. „Come On, Come On“: Genau beobachtete Dialoge

Regisseur und Drehbuchautor Mike Mills („Beginners“, „Jahrhundertfrauen“) ist bekannt für seine Familienportraits. Mit „Come On, Come On“ zeigt er eine zwar zu Beginn noch distanzierte, doch mit der Zeit immer vertrautere Beziehung zwischen Onkel und Neffen. Schwarzweiß-Filter drauf und schon ist ein Film entstanden, der berührt und zum Hinterfragen anregt. Dabei verleiht ganz klar die packende Chemie zwischen Joaquin Phoenix und Nachwuchstalent Woody Norman dem Film erst diesen einzigartigen Charakter.

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„Come On, Come On“: Inhalt

Johnny (Joaquin Phoenix) bereist als Radiojournalist verschiedene US-Städte. Im Fokus seiner Reportage stehen Kinder von Immigrant:innen, die er zu ihren Zukunftsvorstellungen und Wünschen befragt. Er gibt ihnen eine Stimme und lässt damit die Zuschauer:innen die Welt ein stückweit aus den Augen der Kinder sehen. Nach dem Tod seiner Mutter brach der Kontakt zu Johnnys Schwester Viv (Gaby Hoffmann) ab, die beiden Geschwister gingen im Streit auseinander.

Viv telefoniert mit Jesse
Gaby Hoffmann in ihrer Rolle als Mutter: manchmal überfordert und doch sehr authentisch und liebevoll in ihrem Umgang mit Jesse. Foto: DCM

Um sich um ihren psychisch labilen Mann Paul (Scoot McNairy) zu kümmern, muss Viv vorübergehend nach Oakland verreisen. Zunächst findet sie niemanden, der auf ihren neunjährigen Sohn Jesse (Woody Norman) aufpasst – bis Johnny wieder in ihr Leben tritt: der Beginn einer tiefgründigen Freundschaft zwischen Onkel und seinem Neffen.

 

„Come On, Come On”: Zwei Welten prallen aufeinander

Durch die Begegnung mit Jesse fängt Johnny an, die Welt, wie er sie kannte, zu hinterfragen. Auch wenn Jesse seinen Onkel immer wieder verzweifeln lässt, entsteht eine unfassbar schöne Bindung zwischen den beiden. Sie streiten, sie lachen und am aller wichtigsten: Sie reden miteinander. Johnny nimmt Jesse als seinen Wegbegleiter mit auf seine Interviewreise. Dabei lässt er ihn nicht nur das Mikro halten, sondern ist gewillt, Jesses Eindrücke in Form von Geräuschkulissen einzufangen. Viel mehr fühlt Johnny sich von Jesse inspiriert. Nicht zuletzt entstand auch der Filmtitel „Come On, Come On“ aus einer simplen Alltagssituation heraus – doch diese Entdeckung möchten wir Euch nicht vorwegnehmen!

 

„Come On, Come On“: Genau beobachtete Dialoge

Der Kern des Films sind die Gespräche zwischen den einzelnen Protagonist:innen, insbesondere zwischen Johnny und seinem Neffen Jesse. Fernab der Drehbuchvorgaben brilliert Newcomer Woody Norman in seiner Rolle so authentisch, wie ein Neunjähriger sich nur verhalten kann. Nicht zuletzt gewährt er Einblicke in die fantasievolle Gedankenwelt eines Kindes, indem er immer wieder vorgibt, ein Waisenkind und nur zu Gast in dem Haus seiner Mutter zu sein. Spiegelt das womöglich Jesses Sehnsucht nach einer stabilen, glücklichen Familie wider? Wir hatten zumindest während des gesamten Films das Gefühl: dem Kleinen steht noch eine große Karriere bevor.

Johnny trägt Jesse auf seinem Rücken während einer Parade
Johnny und Jesse während einer Parade, die für Johnny unglücklich endet. Foto: DCM

Für Joaquin Phoenix ist es wieder seine erste Filmrolle seit des Welterfolgs mit „Joker“. Wir erleben einen nachdenklichen, in sich gekehrten und bodenständigen Mann, der sein Verständnis einer glücklichen Familie neu denkt.

Man meint, der Film wirke durch das Schwarz-Weiß düster, doch er ist meist das Gegenteil: warm und einladend. Visuell betrachtet ist der Film ein Meisterwerk. Die monochromen Aufnahmen von L.A. bis New York wirken teilweise wie Gemälde und offenbaren eine Melancholie, wie sie nur auf alten schwarz-weiß Fotos vermittelt wird. Auch die Musik untermalt von gefühlvollen Balladen bis hin zu orchestralen Ausbrüchen die einzelnen Stimmungsbilder. 

Wer sich ein Happy End wünscht, sollte von „Come On, Come On“ nicht allzu viel erwarten. Es ist eine Geschichte aus dem echten Leben, weshalb es auch keinen so richtigen Spannungsbogen gibt. Etwas schade, denn so fehlen einem die hoffnungsvoll erwarteten Höhepunkte, während es zu einem Tiefpunkt im Film kommt – aber das ist sicherlich Geschmackssache. Eine wenig aufgeregte, sondern viel mehr erdende Kinoerfahrung ist es allemal. Ein Film zum entspannen und überdenken zugleich, der für viel Gesprächsstoff sorgen wird, wenn ihr den Kinosaal verlassen habt.

"COME ON, COME ON" - ab 24. März im Kino!

 

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