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„Wish“: Gelingt Disneys große Geburtstagsfeier? | Kritik & Interview

Mit „Wish“ feiert Disney ein großes Jubiläum. Wie gut das funktioniert und was die beteiligten Kreativen zum Film zu erzählen haben, lest ihr in diesem Artikel.

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„Wish“: Gelingt Disneys große Geburtstagsfeier | Kritik & Interview
„Wish“ soll die 100-jährige Geschichte von Disney feiern. Foto: Disney
Inhalt
  1. „Wish“: Der schönste Disney-Film seit langem
  2. „Wish“: Darum geht es
  3. „Wish“: Bösewicht Magnifico als Szenendieb

100 Jahre bereits sorgt The Walt Disney Company für Unterhaltung. Gerade die Zeichentrick- und Computeranimationsfilme der „Walt Disney Animation Studios“ werden mit dem Mäusestudio intensiv in Verbindung gebracht. Die sogenannten „Meisterwerke“ starteten 1937 mit „Schneewittchen und die sieben Zwerge“ den großen, internationalen Siegeszug der Firma – und nun soll die inzwischen 62. Produktion mit dem Titel „Wish“ dieses Andenken ehren und feiern. Einen Weg dafür findet der Film durch seinen Look, wie Regisseurin Fawn Veerasunthorn uns im Interview erklärt: „Wir haben diesen herrlichen Aquarell-Stil. Aber anstatt genau das zu machen, was in der Vergangenheit gemacht wurde, wollen wir auch etwas Neues machen. Also haben wir diese CG-Technik eingesetzt, die es dem Publikum ermöglicht, direkt in diese Bilderbücher hineinzugehen und in die Umgebung einzutauchen.

 

„Wish“: Der schönste Disney-Film seit langem

Tatsächlich ist das Aussehen das absolute Highlight in „Wish“. Der neue Disney-Film könnte glatt aus einem Märchen-Buch stammen. Während die Hintergründe und die Umrisse der Figuren eher schroff und roh wirken, sind doch unglaublich viele Details zu erkennen. Wenn dann noch mit verschiedenen Farben gespielt wird und große grüne Wellen böser Magie über die Leinwand fegen, ist das schlichtweg atemberaubend anzusehen. Dieser Punkt faszinierte auch Produzent Peter Del Vecho, der seit 1995 für Disney arbeitet: „Wir versuchen, das Beste aus diesem illustrativen Aquarell-Look herauszuholen, die Charaktere organisch einzubinden und die Kamera durch die Umgebung zu bewegen. Das ist etwas, was wir vor zehn Jahren nicht hätten tun können.

Doch nicht nur der Look soll an die klassischen Filme erinnern. Auch die Geschichte ist ein typisches Märchen, wie die alten Streifen beginnt „Wish“ mit einem Buch, welches aufgeklappt wird. Die Entwicklung der Geschichten hat sich in den letzten Jahren ebenfalls enorm verändert, wie Del Vecho erklärt: „Wir zeigen unsere eigenen Filme alle drei Monate anderen Produzenten, anderen Regisseuren und anderen Autoren, und wir bekommen von ihnen sehr harte Kritik – alles in dem Bemühen, die beste Geschichte zu schreiben, die wir können.

 

„Wish“: Darum geht es

„Wish“ hat an dieser Front leider einige Schwächen vorzuweisen. Der Film dreht sich um Asha, eine junge Frau in dem Königreich Rosa. Sobald eine Person 18 wird, übergibt diese ihren Herzenswunsch an den König und Magier Magnifico. Dadurch vergisst man, wonach man sich so sehnt, doch gelegentlich lässt der Monarch den einen oder anderen Wunsch wahr werden. Als Asha bemerkt, dass das System jedoch nicht wirklich fair ist, macht sie sich auf, um Magnifico Einhalt zu gebieten.

Es gibt zwar einige ganz nette Drehbucheinfälle, um die Zuschauer:innen bei der Stange zu halten. Allerdings lässt die Geschichte einiges vermissen, was Filme wie „Die Eiskönigin“, „Vaiana“ oder „Encanto“ so interessant und erfolgreich gemacht haben: Moderne Blickwinkel auf altbekannte Motive und Archetypen. Stattdessen scheinen sich die Macher:innen zu sehr darauf konzentriert zu haben, möglichst alle Haken setzen zu können, die man für ein typisches Märchen braucht. Daran ist per se nichts falsch, aber groß überraschen tut hier nichts.

 

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Das Abhaken einer Checkliste ist am besten bei Ashas tierischem Begleiter zu bemerken. Die Ziege Valentino hat eine oder zwei gute Szenen auf Lager, ist sonst aber nur Begleitmaterial. Sie ist da, weil klassische Disney-Filme eben immer diese Art von tierischer Nebenfigur hatte. Genauso fühlen sich die unterschiedlichen Anspielungen auf verschiedene Klassiker an. Viele sind sehr offensichtlich, wie die Vorlage für Ashas sieben Freunde oder ein Junge mit grüner Kappe, der gerne fliegen möchte und Peter heißt. Viele davon fühlen sich jedoch nur reingeworfen an, was an der Produktionsgeschichte liegen mag, wie Veerasunthorn erklärt: „Wir haben zunächst unsere Energie in die Entwicklung einer eigenen Geschichte gesteckt. Danach haben sich die Dinge herauskristallisiert. Wir wussten zum Beispiel, dass wir eine Gruppe von Freunden haben wollten, die die jüngere Generation repräsentiert, die an der Schwelle zur Entscheidung steht, ob sie ihren Wunsch an Magnifico verschenken oder für sich behalten will. Und wir dachten: Wie lustig wäre es, sieben Freunde zu haben, die die sieben Freunde von Schneewittchen mit all ihrer Persönlichkeit widerspiegeln?“ Dadurch kommen diese Anspielungen und Figuren aber nie über ihre Funktion als nettes Gimmick hinaus.

 

„Wish“: Bösewicht Magnifico als Szenendieb

Dass durchaus mehr drin gewesen wäre, sieht man am Antagonisten Magnifico. Er ist die interessanteste Figur, im englischen kongenial gesprochen von Chris Pine. Sein Abstieg in pure Boshaftigkeit ist spannend zu verfolgen, gerade da seine Hintergrundgeschichte so vage gehalten wird – was er durchaus mit den besten Bösewichten von Disney gemein, wie Regisseur Chris Buck findet: „Bei vielen Disney-Film weiß man bei den Bösewichten nicht, woher sie kommen. Das macht sie faszinierend. Ich denke, es ist immer spannend, wenn sich das Publikum am Ende ein paar mehr Gedanken darüber macht, woher der Schurke kommt und welche Motivation er hat.“ Abgesehen davon hat er mit „This Is The Thanks I Get“ den besten Song des gesamten Films bekommen.

Die Musik ist im Gegensatz zum Rest von „Wish“ deutlich moderner gehalten, erinnert mehr an „Encanto“ als an „Dornröschen“. Dass der Jubiläumsfilm wieder ein Musical geworden ist, freute vor allem Produzent del Vecho, denn „Musik kann viel tiefere Emotionen ausdrücken als purer Dialog.“ Doch keiner der Songs will richtig im Kopf bleiben, alle bleiben oberflächlich nett, gehen aber zu wenig in die Tiefe - es fehlt also genau das, was gute Musical-Nummern auszeichnet.

Dies gilt für so gut wie alle Aspekte von „Wish“. Es werden viele richtige Knöpfe gedrückt, sodass man für rund 90 Minuten eine gute Zeit im Kino hat. Doch alle davon sind zu bekannt, als dass sich ehrliche Begeisterung einstellen könnte, alles wirkt eher wie eine Imitation anderer, erfolgreicher Produktionen. Das ist deswegen schade, da man zu jeder Sekunde die Liebe für Disney spüren kann – aber von dessen Meisterwerken trennt „Wish“ doch ein ganzes Stück.

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