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The Whale | Brendan Fraser über XXL-Rolle: „Die Maske hat sechs Stunden gedauert!“

Mit der Rolle in „The Whale“ feiert Schauspieler Brendan Fraser nicht nur ein furioses Comeback, sondern bekam als 300-Kilo-Mann auch den Oscar verliehen.

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The Whale
Brendan Fraser feiert mit seiner Rolle in "The Whale" ein furioses Kino-Comeback und wurde sogar mit einem Oscar belohnt! Foto: La Biennale

Hinter dem Röcheln, hinter dem Schweiß und hinter diesem Koloss von einem Mann, eingesperrt in seinen bescheidenen vier Wänden irgendwo in Idaho, verbirgt sich eine zarte und schwer verletzte Seele, die ihren letzten Frieden finden möchte: „The Whale" von Darren Aronofsky erzählt einerseits die berührende Geschichte Charlie, einem schwer übergewichtigen Literaturprofessor, der aufgrund seines dramatischen Gesundheitszustandes versucht sich mit seiner leiblichen Tochter zu versöhnen.

Andererseits steckt dahinter natürlich auch die Comeback-Story von Publikumsliebling Brendan Fraser, der in der vermeintlichen Rolle seines Lebens mit einem Oscar als „Bester Hauptdarsteller“ ausgezeichnet wurde. Das ist umso bemerkenswerter, da die Traumfabrik den 54-Jährigen lange Zeit als Action- oder Comedy-Darsteller in den 1990er und 2000er Jahren abgestempelt hatte, der in Kultfilmen wie „Die Mumie“ (1999) oder „George, der aus dem Dschungel kam“ (1997) trotzdem immer wieder herausragen konnte.

Auch spannend:

Wie es zum außergewöhnlichen Projekt kam und wie es sich angefühlt hat in Charlies Körper zu stecken, verriet uns Brendan Fraser am Rande der Internationalen Filmfestspiele von Venedig im vergangenen Jahr. Das Interview lest ihr hier:

TVMovie.de: Könnten Sie beschreiben, wie es zu dieser Kollaboration mit Darren Aronofsky kam?

Brendan Fraser: Als er mir das erste Mal vom Projekt erzählt hat, wusste Darren Aronofsky noch nicht, ob er daraus einen Film machen würde. Es gab noch kein Drehbuch. Wir unterhielten uns darüber, dass es sich um einen Mann mit einer zwanghaften Essstörung handelt, der versucht, sich in den Augen seiner Tochter und der begrenzten Zeit, die ihm noch bleibt, zu rehabilitieren. Und das ist alles, woran ich mich wirklich erinnere. Ansonsten haben wir uns einfach kennengelernt. Ich weiß noch, dass es danach eine Lesung in Chinatown gab – da war ich u.a. zusammen mit Sadie Sink. Es war eiskalt. Ich konnte nicht einschätzen, ob wir die Rolle bekommen würden oder nicht.

TVMovie.de: Wie ging es dann weiter?

Brendan Fraser: Zeitsprung zum Oktober 2020: Ich erinnere mich noch, dass es die Woche der Wahl war. Ich war in Panik, weil ich in New York gewählt hatte und meinen Stimmzettel zu einer Wahlurne bringen musste. Wie auch immer, ich bekam eine SMS von Darren und er fing das Gespräch irgendwie mittendrin an. Er sagte: „Okay, wenn du hier bist, willst du dann…“ Und ich fragte ihn nur verdutzt: „Du meinst, ich habe die Rolle?“ Er antwortete: „Ja, du hast die Rolle. Wie ich schon sagte, ich möchte, dass du das hier liest und das hier. Hier ist noch weiteres dokumentarisches Material, hier ist, du weißt schon, Forschungsmaterial usw.“ In etwa so hat das Projekt für mich begonnen.

The Whale Brendan Fraser
Brendan Fraser in „The Whale“ Foto: Courtesy of A24

TVMovie.de: Oft wird bei weiten Kostümen von einem „Fat Suit“ gesprochen. Nicht nur im Fall von Charlie fühlt in „The Whale“ fühlt sich die Bezeichnung grundsätzlich falsch an. Wie sehen Sie das?

Brendan Fraser: Für mich ist das Charlies Körper. Er wurde von Adrian Morrow gebaut, einem fantastischen Maskenbildner für Spezialeffekte und rundum ein wirklich lustiger, guter Kerl. Wir wurden ziemlich enge Freunde, was klar ist, wenn man jeden Morgen so viel Zeit gemeinsam in einem Stuhl verbringt. Am Anfang hat die Maske noch sechs Stunden gedauert, was mit einem weiteren Assistenten auf zwei Stunden verkürzt werden konnte. Sie arbeiteten wie eine Boxencrew in der Formel 1 und wussten genau, wo sie hinmussten. Ich konnte dabei sogar ein Nickerchen machen, wenn ich es brauchte – bevor Sadie überhaupt am Set erschienen ist (lacht).

TVMovie.de: Und wie war ihre Erfahrung in Charlies Körper?

Brendan Fraser: Dieser „Anzug“ war natürlich umständlich, aber auch angemessen, damit Charlies Körper den Gesetzen der Physik und der Schwerkraft gehorcht und sich von anderen Kostümen und Make-up unterscheidet, die wir in den Jahren zuvor gesehen haben. Wenn es einfach wäre, dann würde es vermutlich jeder machen.

TVMovie.de: Die Tatsache, mit einem Körper zu leben, der sich wie eine Last anfühlt, ist vielleicht etwas, das Sie in gewisser Weise auch nachempfinden können. Sie hatten über einen gewissen Zeitraum auch körperliche Probleme mit dem Rücken und dem Knie. Hat das geholfen, sich auf diese Figur einzustellen?

Brandon Fraser: Wir sind letztendlich die Summer unserer Erfahrungen, oder? Ja, ich hatte ein paar knarrende Scharniere, die repariert werden mussten und der Rahmen gleich mit dazu. Ich habe mich darum gekümmert und einige Jahre lang mein Arbeitspensum reduziert, um für meine Familie da zu sein. Und ich habe das Gefühl, dass ich das jetzt kann. Ich kann arbeiten. Intelligent arbeiten, nicht hart. Und ich weiß, dass es für Charlies Körper wichtig war, zu lernen, wie man sich bewegt und wie man sich nicht bewegen kann. Seine Beweglichkeit ist eindeutig eingeschränkt, wenn Ellie ihn am Anfang trifft und ihn überredet und verspottet, ohne die Gehhilfe aufzustehen. Darren und Maddy (Anm. d. Redaktion: Kameramann Matthew Libatique) haben die Szene so gedreht, dass sie fast wie eine Actionsequenz aussieht. Ich habe die Umstände schon in den ersten Stunden komplett ausgeblendet.

TVMovie.de: Ist es Ihnen wichtig mit diesem Film auch ein Zeichen für „Body Positivity“ zu setzen?

Brendan Fraser: Ich bin absolut für die Darstellung von unterschiedlichen Körpertypen, Sexualitäten und Geschlechtern. Es liegt mir fern, darüber zu urteilen, was auch ein Thema von „The Whale“ ist. Charlie ist jemand, den viele wegen seiner Physis automatisch abtun, sich über ihn lustig machen oder sogar grausam zu ihm sind und dabei vergessen, dass es sich um einen Menschen handelt. Ein menschliches Wesen.

TVMovie.de: Wie sehen Sie Charlies Schicksal im Film und die Verantwortung ihn verkörpern zu dürfen?

Brendan Fraser: Als wir ihn kennenlernen, befindet er sich eingesperrt in einer Zweizimmerwohnung irgendwo in Idaho in der Dunkelheit. Allein – bis auf den Kontakt zu einer Freundin, die auch seine Hausmeisterin ist. Es ist eine komplizierte Beziehung zwischen den beiden, weil sie für ihn alles auf einmal sein muss. Fürsorgerin. Seine Ermöglicherin. Und außerdem ist er ihre letzte lebende Verbindung zu ihrem verstorbenen Bruder, in den sich Charlie von ganzem Herzen verliebt hatte und deren Ehe katastrophal zerbrach. Und ich sage das alles, weil es die Dinge sind, über die ich am meisten nachdenken musste oder nicht nachdenken wollte. Sobald man zehn Minuten mit Charlie verbracht hat, hält man ihn für einen Menschen. Meine größte Hoffnung ist, dass das spürbar wird. Ich bin ein Schauspieler und natürlich handelt es sich um eine Performance. Ich habe mir aber alle Mühe gegeben, um diese Figur so wahrheitsgetreu und authentisch zu spielen, wie ich nur konnte.

The Whale ist ab dem 02. Dezember 2023 auf Paramount+ zu sehen und bereits auf DVD und Blu-ray erhältlich. Einen Trailer zu seht ihr hier:

 

Unsere Filmkritik zu „The Whale“ lest ihr hingegen hier:

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