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Primavera Sound Barcelona 2024 – Tag 2: Von Lana del Rey und „John Wick“

Pop-Queen vs. Hollywood-Hero: Tag 2 beim Primavera Sound Barcelona stand natürlich ganz im Zeichen von Lana del Rey, die sich gegen Keanu Reeves und „gel“-igen Moshpits behaupten musste.

Lana del Rey beim Primavera Sound Festival
Lana del Rey ist der große Star an Tag 2 des Primavera Sound Festivals 2024 Foto: Primavera Sound Festival / Sharon Lopez

Unbestätigten Augenzeugenberichten zufolge versammelten sich die ersten Lana del Rey-Fans bereits um neun Uhr morgens vor den Toren des Festivalgeländes am Parc del Fòrum. Bis zum Einlass um 16 Uhr war es auch noch ein Weilchen hin, doch um ihre Pop-Heldin aus nächster Nähe anbeten zu können, ist kein Opfer zu hoch. In Zeiten von Taylor Swift mag die Lana-Crowd beim Primavera Sound eher wie ein Normal- als ein Ausnahmezustand wirken, doch für ein Musikfestival, dass sich freiwillig normalerweise dem ganz großen Superstar-Hype entzieht, war der Auftritt der Pop-Königin tatsächlich in jeder Hinsicht etwas noch nie Dagewesenes. Das zeigte sich auch beim Zuschauer:innen-Meer auf Mordor bzw. dem Bereich der beiden größten Bühnen des Primavera Sound Festivals. Eine solch dichte Zuschauermasse hatte ich tatsächlich bisher noch nicht gesehen. Fast ausgestorben soll der Rest der Bühnen gewirkt haben, die normalerweise ja dafür sorgen, dass sich eben die Zuschauer:innen im besten Fall gleichmäßig über dem großen Festivalgelände verteilen. Doch wie ein Magnet zog Lana dann doch alle gen Mordor. Sauron would be proud.

Primavera Sound Barcelona 2024: So war der Auftritt von Lana del Rey

Alle wollten also Lana sehen. Doch die ließ erstmal auf sich warten: Beim perfekt durchgetakteten Zeitplan des Festivals sind 5-minütige Verspätungen schon eine absolute Seltenheit, doch als das Licht der Mainstage ausging, ließ sich Lana erst einmal Zeit – schlappe 25 Minuten lang. Kurios wurde es dann am Ende ihres Auftritts, als sich die Pop-Sängerin dann darüber beschwerte, dass die Curfew, also die festgelegten End-Zeiten der Festivalsets, so brutal gelegen sind, dass sie ihre letzten beiden Songs „A&W“ und „Young and Beautiful“ dann in Medley-Form intonieren musste. Den selbstverschuldeten „Zeitmangel“ mal außen vor gelassen – wie war denn der Auftritt von Lana del Rey?

Das ist gar nicht so einfach zusammenzufassen. Im Gegensatz zu anderen Pop-Queens hat sich Lana del Rey bereits den Ruf „erarbeitet“ nicht unbedingt die beste Pop-Performerin auf dem Planeten zu sein. „Gelangweilt“ soll sie auf dem Coachella-Festival gewirkt haben. Und im Gegensatz zu Vorzeigestars wie Taylor Swift fehlt es Lana del Rey einfach manchmal an der Energie, um wirklich mitzureißen. Für ihre den manchmal etwas lethargischen Melancholie-Pop muss sich Lana aber nicht entschuldigen. Ihr downgeplayter Auftritt passt eigentlich perfekt zum Image dieser engelsgleichen Gestalt mit Wahnsinnsstimme. Währen die erste Hälfte des Auftritts noch etwas an der sehr leisen Abmischung leidet und auch Lana noch nicht so richtig zur Form findet, ist der Abend spätestens ab „Video Games“ und ihrer exzellenten Single-Auskopplung „Did You Know There’s a Tunnel under Ocean Blvd“ gerettet – auch aufgrund ihrer fantastischen Background-Sängerinnen. Dass am Ende des Konzertes dann wieder ein Massen-Exodus startet, der das Festival an seine logistischen Kapazitäten bringt und unnötig gefährliche Nadelöhre kreiert, ist ein selbstverschuldetes Primavera-Problem. Ich bin immer noch kein großer Freund der zwei Mainstages, die direkt nebeneinander im Gelände etabliert wurden, statt, wie früher, am Konzept mit zwei gegenüberliegenden Bühnen festzuhalten.

Primavera Sound Festival: Von Keanu Reeves, Dinner Partys und geligen Moshpits

The Last Dinner Party Eric Pamies
"The Last Dinner Party" rockt die Cupra-Stage! Foto: Eric Pamies

Dass diese fast madonnenhafte Heiligsprechung von Lana del Rey komplett im Gegensatz zum zweiten großen Superstar dieses Tages steht, ist dann doch die Pointe des Festivaltages: Denn irgendwo am frühen Vorabend in einem eigentlich unattraktiven Slot auf einer der kleinsten Bühnen des Primavera Sound Festivals 2024 steht plötzlich Hollywood-Superstar Keanu Reeves auf der Bühne. Keine Allüren, keine großen Gesten, keine rennenden Mega-Fans – nur sein Bass in der Hand und jede Menge Spielfreude, die Mr. John Wick gemeinsam mit seiner Band „Dogstar“ an den Tag legt. Nur ein Bruchteil der Zuschauer:innen hat sich versammelt, um der sehr straighten Oldschool-Rock-Band und ihrem Hollywood-Liebling zu huldigen, der gewohnt schüchtern und zurückhaltend den Wert auf die Musik und seine Band-Kollegen legt. Ein etwas anderer Star eben.

Apropos Star-Staus: Den dürfen sich mittlerweile auch die großartigen „The Last Dinner Party“ krallen, die nicht nur auf den Festivals dieser Welt liebend gerne gebucht werden, sondern auch beim Primavera Sound einen mitreißenden, nuancierten und leidenschaftlichen Auftritt hingelegt haben. Die werden noch richtig, richtig groß! Groß war auch der vergleichbar kurze Gig der Hardcore-Punk-Band „Gel“: Eine halbe Stunde feuern die ihr Repertoire hier auf die Steve Albini-Stage und sorgen für einen der härtesten Moshpits des diesjährigen Festivals. Die „No Bullshit“-Attitüde ist sehr angenehm und die geradlinige Mischung aus Punk und Hardcore erstaunlich erfrischend. Last but not least hat uns die belgische Kombo „Brutus“ noch die letzten Energiereserven mit ihrem spannenden Genre-Mix aus den Knochen gekitzelt. Besonders Drummerin und Sängerin Stefanie Mannaerts elektrisiert mit ihrem unfassbar epischen Gesang, der sich meist in post rockige Melodien entlädt. Etwas mehr Nuancen und Tiefe beim Bass und den Gitarren und „Brutus“ könnten eine der spannendsten Bands der modernen Alternative Rock-Szene werden.

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