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"Orange is the New Black" Staffel 6: Interview mit "Pennsatucky" | Tarynn Manning

Das Warten der Fans hat endlich ein Ende, denn am 27. Juli kehrt die Netflix-Erfolgsserie "Orange is the New Black" mit Staffel 6 zurück. In den neuen Folgen wird für Piper & Co. nach dem Gefängnisaufstand in Staffel 5 einiges anders, denn statt Litchfield wartet auf die Insassen jetzt der brutale Alltag im Hochsicherheitsgefängnis.

"Orange is the New Black", Staffel 6: Taryn Manning im Interview | "Ich verurteile Tiffany nicht"
Auf Tiffany (Taryn Manning) wartet in Staffel 6 von OITNB eine völlig neue Welt. Foto: Foto: Netflix



Von der neuen Situation ausgenommen ist Tiffany "Pennsatucky" Doggett, denn während der Ausschreitungen in Litchfield gelang es ihr, unerkannt zu entkommen. Das Ende ihrer Flucht sorgte bei den Fans der Serie jedoch für reichlich Entsetzen, denn endlich in Freiheit rannte Tiffany geradewegs in die Arme von Charlie (James McMenamin). Obwohl der ehemalige Wärter sie in Staffel 3 vergewaltigte, kehrte sie in der letzten Folge der fünften Staffel zu ihm zurück.

Im Interview mit "TV Movie Online"-Redakteurin Constanze Lerch verfährt Tiffany-Schauspielerin Taryn Manning, was sie von der Entscheidung ihrer Rolle hält, wie sie sich auf emotionale Szenen vorbereitet, und was sie von Tiffany gelernt hat.

TV Movie.de: Wie war es für dich, Staffel 6 zu drehen?

Taryn Manning: Es hat richtig viel Spaß gemacht. Es war ganz anders als in den anderen Staffeln. Es gibt für die Frauen jetzt kein Litchfield mehr und stattdessen die meiste Zeit maximale Sicherheit. Sie müssen sich also komplett neu anpassen. Und es ist etwas Besonderes, den Rollen zuzuschauen und ihre Wahrheit, ihren Überlebenskampf und ihre Neuerfindung zu sehen.

Was können wir von deiner Rolle Tiffany in Staffel 6 erwarten?

In Staffel 5 haben wir gesehen, wie es Tiffany gelingt, zu flüchten. In Staffel 6 begleiten wir sie auf ihrer Reise außerhalb des Gefängnisses. Wir werden sehen, wie sich das entwickelt. Aber sie ist auf jeden Fall getrennt von den anderen und auf ihrem eigenen, kleinen Trip in der neuen Staffel.

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Tiffany ist im Verlauf der Serie erwachsen geworden. Wie stellst du dir persönlich Tiffanys Leben außerhalb des Gefängnisses vor?

Ich glaube fest daran, dass es in ihr steckt und sie es draußen außerhalb des Gefängnisses schaffen kann. In denke, dass sie auf der Suche nach Liebe, einer Familie und Freundschaft ist. Sie hat vieles durchgestanden und Freunde kommen und gehen sehen. Sie wurde vergewaltigt und es ist ihr gelungen, zu vergeben. Ich denke, das ist ein Beweis ihrer wahren Größe. Ich halte es überhaupt nicht für schwach, sondern eher für echte Stärke ihr Leben so zu führen und ich mag die Frau sehr, zu der sie gerade wird.

Deine Rolle hat sehr viele Veränderungen durchlebt. Haben dich die Veränderungen selbst überrascht?

Ja, tatsächlich war ich oft überrascht von ihrer Entwicklung, die sehr rapide war. Sie begann in der ersten Staffel als Bösewicht und war damals ziemlich ignorant und grausam, also eher eine einseitige Figur. Mittlerweile ist sie zu einer empfindsamen und liebevollen Frau geworden. Irgendwie wurde das Gemeine aus ihr herausgeschlagen. Es hat viel Spaß gemacht, diese Veränderung zu spielen. Trotzdem mag ich es, dass die Drehbuchautoren uns weiterhin unterschiedliche Ausprägungen dieser Frauen zeigen, denn so sind Menschen nun einmal. Menschen haben verschiedene Seiten. Es heißt ja, dass man ein ganzes Leben braucht, um einen Menschen zu kennen und ich denke, das stimmt.

 

Taryn Manning: "Es könnte Liebe werden zwischen Charlie und Tiffany"

Die Geschichte deiner Rolle in Staffel 5 hat für viel Aufsehen und einige Kritik gesorgt, denn Tiffany kehrt zu Charlie zurück, nachdem dieser sie in Staffel 3 missbraucht hat. Wie stehst du zu ihrer Entscheidung?

Dieser Teil ihrer Geschichte ist wirklich hart für mich. Ich denke, Vergebung ist eine wahre Stärke, denn es gibt dir die Möglichkeit, dich von deinem Hass und allem anderen zu lösen, was meiner Meinung nach entscheidend ist. Zu seinem Täter zurückzukehren ist dagegen definitiv fragwürdig. Ich denke hier spielt die Art und Weise, wie sie aufgewachsen ist eine Rolle und dass ihr Verhältnis zu Männern verzerrt ist. Nichtsdestotrotz verurteile ich sie dafür nicht. Ich versuche stets, nicht zu sehr über meine Rollen zu urteilen. Ich hoffe einfach auf das Beste für sie.

Denkst du, dass sie wirklich in Charlie verliebt ist oder, dass sie einfach denkt, sie verdiene nichts Besseres?

Ich denke, es ist etwas von beidem. Ich denke es ist zu früh, um ihn zu lieben, wenn man es grundlegend betrachtet. Aber es könnte Liebe werden. Ich denke, es fehlt ihnen beiden an Liebe in ihren Leben. Er hat sich entschuldigt und er wirkte aufrichtig und Menschen können anderen vergeben.

Tiffany und Charlie lernten sich in Staffel 3 kennen. Foto: Netflix

Hast du Feedback von den Fans bekommen, wie sie das Verhalten von Tiffany in den letzten Folgen gesehen haben?

Ich bin von Anfang an bei meiner Meinung geblieben, als ich mich mit den Fans und ihren Ansichten auseinandergesetzt habe. Ganz viele Menschen begleiten das Auf und Ab dieser Figuren. Sie sind eben nicht perfekt, deshalb sind sie ja auch im Gefängnis. Und aus dem Grund können wir eigentlich nicht so hart mit ihnen sein aufgrund der schlechten Entscheidungen, die sie treffen. Oder vielleicht sind es auch gar keine schlechten Entscheidungen. Ich meine, was würdest du tun, wenn du in ihrer Haut stecken würdest?

 

OITNB-Star Taryn Manning: "Ich muss einiges von meinem eigenen Schmerz nutzen"

Seit der ersten Staffel musst du sehr emotionale und sensible Szenen spielen, wie zum Beispiel die angesprochene Vergewaltigungsszene. Wie bereitest du dich auf Storys dieser Art vor?

Ich mag es, diese emotionalen Szenen zu spielen. Ich denke mir immer: „Gebt mir alles was ihr wollt, ich bin dabei.“ Es ist nicht so, dass es einfach für mich wäre, aber ich lasse mich davon nicht stressen oder steigere mich in etwas hinein. Ich bin nicht nächtelang wach und raufe mir die Haare. Ich habe das Gefühl, dass ich geboren wurde, um das zu tun. Bei wirklich schlimmen Szenen schlafe ich aber tatsächlich oft weniger, weil ich das Gefühl habe, dass ich meine emotionale Seite besser nach außen kehren kann, wenn ich nicht ausgeruht bin. Das ist einer meiner kleinen Tricks.

Ich habe zudem viel von mir selbst, das ich verwenden kann. Ich unterscheide mich sehr von ihr, deshalb versuche ich etwas aus meinem Leben zu nutzen, das sich für mich ähnlich schlimm angefühlt hat wie die Empfindungen meiner Rolle und versuche sie zu vereinen. Auf diese Art und Weise bin ich aufrichtig mit meiner Rolle und was sie durchlebt. Manche Schauspieler können einfach eine Verbindung zu dem herstellen, was ihre Figur durchgestanden hat. Ich muss einiges von meinem eigenen Schmerz nutzen und das, was ich erlebt habe.

Was hoffst du nehmen die Zuschauer von Tiffanys Geschichte mit?

Eine Sache auf jeden Fall: Die meisten Menschen, die andere Leute fertigmachen, wurden selbst schon Opfer von Mobbing. Wenn man sich die Geschichte eines Mobbers anschaut, dann kann man fast sicher sein, dass sie auf irgendeine Art und Weise auch schikaniert und dann selbst zu solchen Menschen wurden. Und das ist eine ganz wichtige Sache. Irgendwann im Leben musst du lernen, diese Kette zu unterbrechen. Wenn du missbraucht wurdest, werde nicht selbst zum Täter. Das musste ich auch selbst erst lernen. Wenn man etwas von der Rolle Tiffany mitnehmen möchte, dann sollte man sich die Verwandlung anschauen, die dieses Mädchen durchlaufen hat. Denn ich glaube wirklich, dass sie zu einer besseren Person geworden ist durch ihre Zeit im Gefängnis.



Gibt es auch etwas, was du ganz persönlich von ihr gelernt hast?

Ich habe von ihrer Art gelernt, sich für nichts zu entschuldigen, ob es jetzt ihre gemeine Seite ist oder ihre Fähigkeit, zu vergeben. Sie trifft ihre eigenen Entscheidungen und niemand beeinflusst sie darin. Wenn man darüber nachdenkt, dann hat sie eigentlich niemanden. Kurzzeitig hatte sie Big Boo, die versucht hat, sie zu beeinflussen, aber sie ist eine wirklich eigenständige Person. Das mag ich sehr an ihr. Sie würde zwar gerne etwas Hilfe haben, aber es gibt niemanden, der es ihr wirklich anbietet. Aber sie ist immer offen dafür, wenn es doch jemand tut. Sie versucht Freundschaften zu verhindern, aber letztendlich öffnet sie sich doch.

Was Tiffany so interessant für den Zuschauer macht, ist, dass sie nicht wirklich komplett gut oder schlecht ist. Manchmal mag man sie, manchmal aber auch nicht. Ist das etwas, was du an ihr schätzt, dass sie dir die Möglichkeit gibt, den Zuschauer immer wieder zu überraschen?

Auf jeden Fall! Ich denke, es ist interessant, wie sie sich immer wieder verändert. Man fragt sich: "Ist sie verrückt oder wird sie einfach erwachsen in der Umgebung, in der sie sich befindet? Ist ihr bewusst, dass sie sich gemein verhalten hat?" Das ist das, womit ich mich wohl am meisten beschäftige: "Ist meine Rolle sich bewusst, wer sie ist?“ Eine Antwort habe ich bis jetzt nicht gefunden. Aber das macht es ja auch so spannend.

 
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