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Fernsehen

Felix Kramer über „Oderbruch“-Dreh: „Wollte nach jedem Take sofort raus da“

Heute, am 19. Januar, startet die Mystery-Thriller-Serie „Oderbruch“ im Ersten. TV Movie Online traf Darsteller Felix Kramer zu einem Gespräch über vererbte Schuld, Lügen und Übernatürliches.

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Die Mystery-Serie "Oderbruch" ist ab dem 19. Januar 2024 in der ARD-Mediathek verfügbar.
Die Mystery-Serie "Oderbruch" ist ab dem 19. Januar 2024 in der ARD-Mediathek verfügbar. Foto: ARD Degeto/Surreal Dogs GmbH/CBS Studios/Stefan Erhard/Marcel Weisheit

In der ARD geht mit „Oderbruch“ eine neue, hochspannende Serie an den Start, die einen Lokal-Krimi mit einem Mystery-Thriller vereint. In den Hauptrollen hauchen die Schauspieler:innen Karoline Schuch (Magdalena Kring), Felix Kramer (Roland Voit) und Lucas Gregorowicz (Stanislaw Zajak) den Figuren Leben ein. Zudem verschmelzen die Serienschöpfer Arend Remmers, Adolfo J. Kolmerer und Christian Alvart das Crime-Genre mit einem übernatürlichen Twist.

Die achtteilige Mystery-Crime-Serie „Oderbruch“ ist ab Freitag, dem 19. Januar 2024, in der ARD Mediathek verfügbar. Die Sendetermine im TV: Am Freitag, dem 19. und 26. Januar, werden jeweils ab 22:20 Uhr vier Folgen im Ersten gezeigt.

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„Oderbruch“-Inhalt: Darum geht es in der neuen ARD-Serie

Im Zentrum der Geschichte steht das Oderbruch, eine der dünn besiedeltsten Regionen Deutschlands. Diese wird zum Schauplatz eines Serienmordfalls mit bisher nie da gewesenem Ausmaß: In der Nähe des kleinen Dorfes Krewlow wird auf einem Feld ein Berg von Leichen und Tierkadavern gefunden. Die unzähligen Morde reichen über Jahrzehnte zurück und die Toten haben scheinbar keine Gemeinsamkeiten. Kommissar Roland Voit (Felix Kramer) soll den polnischen Kripobeamten Stanislaw Zajak (Lucas Gregorowicz) bei den Untersuchungen zu der ungeheuerlichen Mordserie unterstützen. Auch Voits ehemalige Kollegin und Jugendliebe Maggie Kring (Karoline Schuch) wird zu den Ermittlungen hinzugezogen. Sie hatte Ort und Familie nach dem mysteriösen Tod ihres geliebten Bruders bei der Oderflut 1997 verlassen. Gemeinsam und doch jeder für sich versuchen die drei hinter das Geheimnis des Leichenbergs zu kommen. Dabei wird Maggie in die dunkle Vergangenheit ihrer eigenen Familie gezogen. Und was sie herausfindet, sprengt die Grenzen ihrer Vorstellungskraft. 

TV Movie Online traf den Schauspieler Felix Kramer, um mit ihm über vererbte Schuld, Übernatürliches und die neue ARD-Mystery-Crime-Serie zu sprechen.

Felix Kramer als Roland Voit in der ARD-Serie "Oderbruch".
Felix Kramer (Mitte) als Roland Voit und Stanislaw Zajak als Lucas Gregorowicz (rechts) in der ARD-Serie "Oderbruch". Foto: ARD Degeto/Surreal Dogs GmbH/CBS Studios/Stefan Erhard
 

ARD | Oderbruch: Schauspieler Felix Kramer im Interview: "Roland Voit ist wie der zwölfte Kuss"

TV Movie Online: "Hallo Felix, in der Serie „Oderbruch“ spielst du einen Polizeibeamten. Was hat dich an der Rolle des Roland Voit gereizt?"

Felix Kramer: "Dass er auf den ersten Blick keine besonderen Eigenschaften hat, sprich, sehr normal ist. Er ist Polizist, aber kein herausragender. Er versucht alles gut zu machen, aber er ist keiner, der den Fall um jeden Preis lösen muss. Voit ist eine Person, die untertaucht und regelkonform wirkt. Woher das alles kommt, ist dann die nächste Ebene und die ist sehr viel spannender als es der erste Eindruck vermuten lässt. Wenn Roland Voit den Raum betritt, sind nicht alle hin und weg. Er ist jemand, den man erstmal gar nicht wahrnimmt. Das ist eine gute Methode, um nicht in die Verantwortung genommen zu werden. Wenn dann aber seine Geschichte und Kindheit mit dem Verlust der Mutter hinzukommt, bekommt das Ganze schon einen unglaublichen Background. Das braucht Zeit, und die Serie nimmt sich die Zeit, das genauso aufzuschlüsseln und erlebbar zu machen.

In diese unscheinbare Figur einzusteigen und das Besondere zu finden, das war die Aufgabe. Roland Voit ist wie der zwölfte Kuss. Du erinnerst dich an den ersten, aufregenden Kuss und an den letzten, wahrscheinlich ein Abschiedskuss. Aber der zwölfte? Das weiß doch keiner mehr, wann der fiel. Und daraus eine Qualität zu machen, das war die eigentliche Herausforderung. Das war am Ende für mich die Herausforderung."

Karoline Schuch als Maggie Kring und Felix Kramer als Rolant Voit in "Oderbruch".
Karoline Schuch als Maggie Kring und Felix Kramer als Roland Voit in "Oderbruch". Foto: ARD Degeto/Syrreal Dogs GmbH/CBS Studios/Stefan Erhard

TV Movie Online: "Wie hast du dich auf deine Rolle vorbereitet?"

Felix Kramer: "So, wie ich das immer mache. Ich lese immer wieder das Drehbuch, lerne den Text und dann gibt es diese Gedanken, die bei mir hängen bleiben. Einer dieser Gedanken in der Geschichte war ganz klar die Frage nach der Schuld. Voit wird in jungen Jahren, er war noch ein Kind, eine große Lüge vererbt und er wird damit allein gelassen. Daraus entstehen Schuldgefühle. Was wird man dann für ein Mensch? In seltensten Fällen ein Superheld, eher ein Opportunist. Das war für mich ein Drehpunkt. Das hat mich interessiert. Der unbedingte Wille nach Anpassung, das Recht Angst zu haben und feige zu sein, um am Ende vielleicht doch einmal über seinen eigenen Schatten zu springen." 

TV Movie Online: "Deine Rolle wird mit mehreren schweren Verlusten konfrontiert. Empfindest du entsprechende Szenen als herausfordernder?" 

Felix Kramer: "Es klingt sehr abgedroschen, aber es ist in der Arbeit immer die nächste Szene, die am schwersten ist. Die, die noch nicht gedreht wurde. Das kann auch eine kleine unscheinbare Szene sein, die so locker daherkommt, am Ende ist sie doch so schwierig und wir sind dann alle froh, dass sie im Kasten ist. Generell mag ich es, mich den Emotionen der Figuren zu stellen, weil mich auch als Zuschauer die Emotionalität einer Figur am meisten interessiert.

Wenn Voit am Anfang von Oderbruch vor diesem riesigen Leichenberg steht, und plötzlich spürt, dass jeder tote Körper, der da liegt, einer Lüge entspricht, die im Dorf überlebt hat, dann weiß er, dass es diesmal kein Zurück, kein Entkommen gibt. Und das ist schon brutal. Wie die Figuren in dieser Geschichte alle miteinander umgehen, ist unglaublich düster und kalt. Wenn man „Oderbruch“ guckt, sollte man sich anschließend auf jeden Fall etwas Schönes kochen, die Fenster öffnen und Licht hereinlassen, um die eigene Stimmung wieder zu heben. Es ist schon ein sehr düsterer, harter Blick auf diese Gemeinde in diesem Dorf."

Felix Kramer als Rolant Voit in "Oderbruch".
Felix Kramer als Roland Voit in "Oderbruch". Foto: ARD Degeto/Syrreal Dogs GmbH/CBS Studios/Repro

TV Movie Online: "Welche Eindrücke vom Set sind dir besonders in Erinnerung geblieben?"

Felix Kramer: "Ich muss sagen, dass das Zelt mit diesem Leichenberg schon am meisten hängengeblieben ist. Auch, wenn ich wusste, dass es alles Fake war, ich wollte nach jedem Take immer sofort raus da. Mein absolutes Lieblingsset war der Dachboden von 'Pulverpaul'. Das war echt morbide, aber es erinnerte mich an meine Kindheit mit Mutproben und so. Bei uns in der Nachbarschaft gab es auch so ein Haus. Ich denke, jeder kennt das irgendwie. Richtig scary, richtig gut, das Licht, die Stimmung, alles passte."

TV Movie Online: "Mit welcher:m deiner Schauspielkolleg:innen würdest du nochmal drehen wollen? Wessen Leistung hat dich am meisten beeindruckt?" 

Felix Kramer: "Ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich immer ein Fan von diesen wirklich alten Schauspieler:innen bin. Ich fand es immer großartig, mit denen zu arbeiten und denen zuzugucken, auch im Theater schon. Ich mag es total gerne, weil die so eine Auffassung, so eine Ethik haben, die einem, wenn man ehrlich ist, manchmal ein bisschen abhandenkommt. Man selbst sitzt da mit seinem Handy oder guckt durch die Gegend und die sind in so einer tiefen Konzentration und gehen den Text noch mal und noch mal und noch mal durch.

Bettina Wegner zu treffen, war toll. Meine Mutter ist ein riesiger Fan von ihr. Wir waren damals auch bei einem Konzert und diese Begegnung war schon ganz groß. Und Winfried Glatzeder zu treffen, und zu hören, was er alles zu erzählen hatte, das sind schon tolle Begegnungen. Ich will keine Aussagen über 'beste Leistungen' treffen. Wir sind alle immer in dieser ständigen Competition, in der es darum geht, wer ist besser und schlechter. Und das ja nicht nur im Job, ständig, jeden Tag, höher, schneller, weiter. Ich sag mal ganz entspannt, die machen alle einen guten Job und die haben alle ihre unterschiedlichen Stärken und Schwächen und so machen es alle auf ihre Art eben großartig. Und die erzählen alle diese gemeinsame Story und wenn sich das auf euch Zuschauer:innen überträgt, umso besser." 

Szene im Verhörraum aus der ARD-Serie "Oderbruch".
Szene im Verhörraum aus der ARD-Serie "Oderbruch". Foto: ARD Degeto/Surreal Dogs GmbH/CBS Studios/Repro

TV Movie Online: "'Oderbruch'“ kombiniert einen regionalen Krimi mit Übernatürlichem. Was fasziniert dich am Genre des Mystery Thrillers?"

Felix Kramer: "Wenn ich ehrlich bin, interessieren mich Genres gar nicht so. Mich interessiert die Geschichte, die Story und die emotionalen Amplituden. Wie stehen die Figuren zueinander? Und ich finde, dass die Qualität von 'Oderbruch' nicht unbedingt das Übernatürliche ist, sondern eher, dass es diesen Versuch wagt, das Übernatürliche möglichst so ernst zu nehmen, dass es eine Realität schafft. Das ist auch das, was für meine Figur Roland Voit die größte Herausforderung war; zu akzeptieren, dass es da etwas gibt, das er in keinen Akten findet und nicht beweisen kann."

TV Movie Online: "Wird es eine zweite Staffel geben?" 

Felix Kramer: "Ich weiß nicht, ob es weitergeht. Aber die Geschichte ist nicht auserzählt. Es schreit ja eigentlich nach einer Fortsetzung." 

TV Movie Online: "Hast du weitere spannende Projekte geplant und kannst du uns schon verraten, welche Rolle du als Nächstes spielst?" 

Felix Kramer: "Ich mache jetzt gerade bei der Fortsetzung eines sehr erfolgreichen Kinderfilms mit. Und da mache ich etwas, was ich schon immer mal machen wollte. Das finde ich super, aber da kann ich noch nicht so viel erzählen. Und neulich habe ich ein wunderschönes Drehbuch gelesen, das im Januar gedreht wird. Da treffe ich bald den Regisseur."

Das Interview führte Anna Budde.

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