Nach Einspruch der Anwälte: Tochter von Christina Block darf nicht aussagen!
Was genau ist in der Silvesternacht 2023 in Dänemark vorgefallen? Vor Gericht wollte Christina Blocks Tochter Klara endlich ihre Sicht der Dinge schildern – doch dazu wird es nicht kommen.

Im Entführungsprozess gegen Steakhaus-Erbin Christina Block hat sich die Lage am Dienstag dramatisch zugespitzt. Die Verhandlung vor dem Hamburger Landgericht wurde nach nur 54 Minuten unterbrochen.
Der Grund: Die Verteidigung der sieben Angeklagten beantragte, das Verfahren auszusetzen – und stellte dabei die Unabhängigkeit der Anwälte der 14-jährigen Nebenklägerin Klara Hensel infrage.
Klara darf nicht vor Gericht sprechen
Klara Hensel möchte im Prozess gegen ihre Mutter aussagen. Ihr Anliegen ist klar: „Sie möchte ihre Geschichte erzählen“, erklärte ihr Anwalt Steffen Hörning. Die 14-Jährige will nicht länger schweigen, sondern schildern, was in der Silvesternacht 2023/24 geschah – jener Nacht, in der sie und ihr Bruder Theodor mutmaßlich auf Anweisung der Mutter aus Dänemark zurück nach Hamburg gebracht wurden.
Doch nun wurde ihre Aussage aufgehalten. Die Verteidiger der Angeklagten behaupten, der Kindsvater Stephan Hensel könne über die von ihm beauftragten Anwälte Einfluss auf die Aussagen der Kinder nehmen. Dass diese Anwälte durch die Opferhilfeorganisation Weißer Ring empfohlen wurden, spiele aus Sicht der Verteidigung keine Rolle.
Klaras Anwalt Hörning reagierte empört: „Das ist eine Unverschämtheit! Wir sind unabhängige Organe der Rechtspflege. Die Interessen des Kindsvaters interessieren uns nicht.“
Psychologische Unterstützung für Klaras Wunsch
Auch Klaras Psychologin hält eine Aussage der 14-Jährigen vor Gericht für sinnvoll. Sie könne zur Verarbeitung der traumatischen Ereignisse beitragen, betont Hörning: „Ich war zunächst skeptisch, ob das der richtige Weg ist. Aber meine Mandantin hat mir sehr klar gemacht, warum sie das tun möchte.“
Für Klara, die seit Jahren zwischen ihren getrennt lebenden Eltern hin- und hergerissen ist, wäre es eine Möglichkeit gewesen, Gehör zu finden – nach einer langen Zeit, in der andere über sie gesprochen haben.
Christina Block gegen Aussetzung
Interessanterweise spricht sich auch Christina Block selbst gegen die Aussetzung des Verfahrens aus. Ihr Anwalt Dr. Ingo Bott erklärte: „Wir haben uns als Einzige gegen die Aussetzung des Verfahrens ausgesprochen. Frau Block möchte das Verfahren voranbringen, um ihren Kindern so viel Kummer und Anspannung wie möglich zu ersparen.“
Block wolle selbst endlich aussagen dürfen. Bott: „Wenn Frau Block Stellung genommen hat, wird sich vieles anders darstellen.“
Block-Kinder sind keine Nebenkläger mehr
Mittlerweile wurde die Nebenklage von Klara vorerst aufgehoben. Auch ihr elfjähriger Bruder ist aktuell nicht mehr als Nebenkläger zugelassen. Die rechtliche Auseinandersetzung bleibt damit auch während der Verhandlungspause in Bewegung.
Aus dem Umfeld von Hensels Anwälten heißt es, die Rückkehr der Kinder als Nebenkläger sei nur eine Frage der Zeit. Bis Mitte Dezember sind insgesamt 37 Verhandlungstage angesetzt, das Gericht hat nach eigenen Angaben ausreichend zeitlichen Puffer eingeplant.