„Bitte seid Menschen!“

Margot Friedländer ist tot

Das 80. Jubiläum des „Tag der Befreiung“ erlebte sie noch. Jetzt ist die Holocaustüberlebende Margot Friedländer im Alter von stolzen 103 Jahren verstorben. Ihre Stimme wird nachhallen!

Ein Schwarz-Weiß-Foto zeigt Margot Friedländer am 13.11.2024 lächelnd
Die Holocaustüberlebende Margot Friedländer ist tot. Sie war 103 Jahren alt. Foto: IMAGO / PIC ONE

Sie war die Stimme gegen das Vergessens, der Deutschland so viel verdankt und die gerade zuletzt so dringend gebraucht wurde. Jetzt ist Margot Friedländer tot. Am Freitag, dem 9. Mai 2025, verstarb die Holocaust-Überlebende im Alter von 103 Jahren in Berlin. Die Nachricht bestätigte die Margot Friedländer Stiftung. Bis zuletzt war sie unermüdlich aktiv – erst zwei Tage vor ihrem Tod hatte sie noch bei einer Gedenkveranstaltung gesprochen.

Eine Stimme für die Menschlichkeit

Geboren wurde Margot Friedländer am 5. November 1921 in Berlin als Anni Margot Bendheim. Ihre Jugend wurde vom Terror des Nationalsozialismus geprägt. Ihre Mutter und ihr Bruder wurden in Auschwitz ermordet. Sie selbst überlebte das Konzentrationslager Theresienstadt.

Nach dem Krieg emigrierte sie mit ihrem Mann in die USA. Erst 2010 kehrte sie nach Berlin zurück – mit dem Ziel, als Zeitzeugin ihre Geschichte zu erzählen und zukünftige Generationen vor den Schrecken des Faschismus zu warnen.

Ihr Leitsatz wurde zum zentralen Appell ihres Lebens: „Es gibt kein jüdisches, christliches oder muslimisches Blut – nur menschliches.“ Und vor allem: „Bitte seid Menschen!“

Ihr letzter öffentlicher Auftritt: Ein Vermächtnis in Worten

Am 7. Mai 2025, nur zwei Tage vor ihrem Tod, trat Friedländer öffentlich auf – bei der Gedenkstunde zum 80. Jahrestag des Kriegsendes. Ihre Worte dort waren eindringlich, schlicht – und von unfassbarer Tragweite: „Bitte seid Menschen!“ Ein Satz, der zum Vermächtnis geworden ist.

Todesursache unklar – Rückschläge zuvor

Über die konkrete Todesursache ist bislang nichts bekannt geworden. Noch Ende März 2025 hatte Friedländer jedoch Schlagzeilen gemacht, als sie nach einem Sturz in ihrer Wohnung ins Krankenhaus eingeliefert wurde. Gegenüber der „Bild“ äußerte sie sich damals beruhigend: „Es ist nichts Schlimmes passiert. […] Alles ist gut.“ Ob gesundheitliche Komplikationen aus diesem Vorfall mit ihrem Tod in Verbindung stehen, wurde bislang nicht öffentlich erklärt.

Bundespräsident würdigt Friedländer als „Versöhnerin“

Für ihren jahrzehntelangen Einsatz für Erinnerungskultur, Toleranz und Menschlichkeit wurde Margot Friedländer vielfach ausgezeichnet. Sie war Ehrenbürgerin Berlins, erhielt das Bundesverdienstkreuz – und sollte am Tag ihres Todes sogar das Große Verdienstkreuz erhalten.

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier würdigte sie als „Versöhnerin“, deren Vermächtnis eine „Mahnung und Verpflichtung“ sei – gerade in einer Zeit, in der Antisemitismus und Demokratiefeindlichkeit wieder zunehmen.

Ihr Werk lebt weiter

Margot Friedländers Vermächtnis lebt fort – in Schulen, in Gedenkstätten, in ihrer Stiftung und durch den Margot-Friedländer-Preis, der Initiativen zur Erinnerungskultur und Jugendbildung unterstützt.

Sie mag gegangen sein – doch ihre Botschaft bleibt: „Bitte seid Menschen!“

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