„House of Guinness“: Wie unkonventionell war Arthur Guinness' Ehe wirklich?
Stand Arthur Guinness wirklich auf Männer? Wie viel Wahres ist dran an der Storyline zu seinem Liebesleben?

Arthur Edward Guinness' Ehe mit Lady Olivia Hedges ist ein zentrales Theman in der Serie „House of Guinness“, die seit dem 25. September auf Netflix läuft. Im Gegensatz zur feinen Gesellschaft Dublins, sehen wir, was wirklich hinter verschlossenen Türen im Hause Guinness geschieht. Doch was davon basiert tatsächlich auf wahren Begebenheiten?
Die unkonventionelle Ehe von Arthur Guinness und Lady Olivia
Zweck-Ehen waren im 19. Jahrhundert keine Seltenheit. Das zeigen Historien-Serien wie „Bridgerton“ oder „The Buccaneers“ zur genüge. Die Reichen und Adeligen suchten ihre Ehepartner:innen meist nach strategischen Aspekten aus. Die Sicherung von mehr Vermögen, Macht und Einfluss zählten zu den Hauptmotiven. Das ist auch bei der Ehe von Arthur Guinness (Anthony Boyle) und Lady Olivia Hedges (Danielle Galligan) der Fall. Aber das ist nicht das Besondere an ihrer Übereinkunft.
In der Serie „House of Guinness“ sehen wir Zuschauer:innen, dass Arthur Guinness Männer liebte. Dass er homosexuell war, durfte aber unter keinen Umständen ans Tageslicht kommen, denn im äußert christlich geprägten Irland des 19. Jahrhunderts war Homosexualität noch unter Strafe gestellt.

Daher musste sich Arthur als neues Familienoberhaupt zügig eine legitime Braut suchen. Schon beim ersten Aufeinandertreffen von Arthur und Olivia wurde klar, dass sie einander in Schlagfertigkeit und Offenheit in nichts nachstehen. Schnell wurde vereinbart, was die Ehe umfassen wird und was nicht. Die Beziehung sollte rein platonisch bleiben.
Um den Schein zu wahren, gaben sie in der Öffentlichkeit stets das verliebte frisch-vermählte Paar. Hinter verschlossenen Türen durfte jedoch jede:r treffen, wen er:sie wollte – solange dabei keine Gefühle für jemand anderen entwickelt wurden.
Von Arthurs und Olivias Arrangement durfte niemand etwas mitbekommen, damit das Ansehen der Familie Guinness nicht in Verruf geriet.

Die wahre Geschichte über Arthur Guinness Liebesleben
Arthur Guinness' unglückliches, weil unerfülltes Liebesleben ist ein zentraler Handlungsstrang in der Serie „House of Guinness“. Aber was davon war real und was wurde von den Serienmacher:innen dazu gedichtet?
Sir Arthur Edward Guinness (später Lord Ardilaun) lebte von 1840 bis 1915. Als ältester Sohn von Sir Benjamin Lee Guinness erbte er 1868 den Großteil von dessen Vermögen und einen Parlamentssitz.
1871 heiratete er Lady Olivia Charlotte White, Tochter des 3. Earl of Bantry. Es wird tatsächlich angenommen, dass Arthur Guinness höchstwahrscheinlich schwul war und eine unkonventionelle Ehe führte, in der es, wie vorab vereinbart, keinen Sex geben sollte.
Arthur und Olivia hatten keine gemeinsamen Kinder, was dafür spricht, dass ihre Beziehung tatsächlich rein platonisch blieb.