Harry Potter

Kein Mathe, kein Englisch – ist ein Hogwarts-Abschluss in der Muggel-Welt wertlos?

In Hogwarts lernt man alles, was man wissen muss, um eine gute Hexe oder ein guter Zauberer zu werden. Andere Schwerpunkte werden da leider vernachlässigt.

Severus Snape steht hinter Ron und Harry und drückt ihre Köpfe leicht nach vorne.
Snapes Unterrichtsmethoden sind wohl nur in der Zaubererwelt zulässig. Foto: Warner Bros.

Harry Potter“-Fans kennen den Reiz, der von der Zauberschule Hogwarts ausgeht. Abenteuer, neue Freundschaften und natürlich spannende Unterrichtsfächer wie „Verteidigung gegen die dunklen Künste“ und „Verwandlung“ klingen schließlich deutlich ansprechender als Mathe und Schulsport.

Unter genauerer Betrachtung ist es jedoch auffällig, dass genau die Schulfächer, die in der Welt der Muggel seit der ersten Klasse zum festen Lehrplan gehören, in Hogwarts keinerlei Rolle mehr spielen. Wenn die Kinder mit elf Jahren ihre Einladung nach Hogwarts erhalten, haben sie die Grundschule natürlich schon abgeschlossen, doch können sie nach ihrem Hogwarts-Schulabschluss einen guten Aufsatz schreiben oder einen Dreisatz berechnen?

Ein unausgewogener Lehrplan

Mad-Eye Moody steht in der Mitte des Klassenzimmers, die Schüler:innen um ihn herum schauen auf ihn oder nach vorne.
Von einem Mann namens Mad-Eye Moody erwartet man auch nicht, dass er einem Konjugation beibringt. Foto: Warner Bros.

Grundsätzlich soll einen die Schule ja auf das Leben als Erwachsener vorbereiten, und es ist nicht auszuschließen, dass Themengebiete, die bei Muggeln einen hohen Stellenwert haben, unter Hexen und Zauberern wenig gefragt sind.

Doch so wirklich scheint das keinen Sinn zu ergeben, denn die Hexen und Zauberer leben ja nun mal nicht abgeschottet in ihrer eigenen kleinen Welt, sondern unter Muggeln – die Weasleys stellen hier eine Ausnahme dar.

Und ob sie nun in Euro, in britischen Pfund oder in Knuts, Sickeln und Galleonen rechnen – rechnen müssen sie eben doch, und ohne Prozentrechnung wird einem bei „Weasleys Zauberhafte Zauberscherze“ sicher auch nie die Mehrwertsteuer geschenkt.

Im besten Fall finden Hogwarts-Schüler:innen einen Job in der Winkelgasse

Vielleicht gelingt es den Hexen und Zauberern, sich ein wenig weltfremd durchs Leben zu mogeln, doch das setzt voraus, dass sie alle auch einen Job mit Zaubereibezug annehmen. Nicht nur, weil ihnen vermutlich das nötige Wissen für viele Muggeljobs fehlen würde – mit einem Hogwarts-Schulabschluss kommt man eh nicht besonders weit.

Auch Fremdsprachen bleiben den Schülerinnen und Schülern von Hogwarts verwehrt. Das gilt nicht nur für Muggel-Fremdsprachen wie Französisch – in der Beauxbatons-Akademie wären Hogwarts-Schüler:innen aufgeschmissen – sondern auch für die Sprachen der Kobolde, Trolle und Riesen.

Zum Glück gibt es noch die Abendschule

Der Unterricht in Hogwarts ähnelt mit seinem klaren Zauberei-Schwerpunkt eher einem Studium und weniger einer Schulausbildung. Über Mut und Freundschaft hat Harry hier sicher viel gelernt, aber bei der Bundesagentur für Arbeit würde er für viel Kopfzerbrechen sorgen.