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Gérard Depardieu: Alle Vorwürfe im Überblick - und wer ihn trotzdem verteidigt

Emmanuel Macron nimmt Gérard Depardieu in Schutz, spricht von „Unschuldsvermutung“ und sagt: „Er macht Frankreich stolz“. Dabei hat sich Depardieu längst selbst entlarvt!

Wer Gérard Depardieu Vergewaltigung vorwirft und was ihm noch zur Last gelegt wird
Die Liste an Vorwürfen gegen Gérard Depardieu wächst - doch nicht nur Emmanuel Macron nimmt ihn in Schutz. Foto: ZDF / © Andreas Schlosser
Inhalt
  1. Trotz neuer Vergewaltigungsvorwürfe: Emmanuel Macron singt bizarres Loblied auf Gérard Depardieu 
  2. Gérard Depardieu wird von Carla Bruni und weiteren Promis verteidigt
  3. In einem Interview von 1991 lachte Gérard Depardieu über Vergewaltigungen in seiner Kindheit
  4. Gérard Depardieu soll weitere Frau vergewaltigt haben: Spanische Journalistin erhebt schwere Vorwürfe

Triggerwarnung: Dieser Text thematisiert Vergewaltigungen!

Setzt man sich nur kurz mit Gérard Depardieu auseinander, wiegt die Vorwürfe und die Aussagen und das dokumentierte Verhalten Depardieus gegeneinander ab, so erscheint das Loblied, das Frankreichs Präsident Emmanuel Macron kürzlich auf ihn sang, bizarr!

 

Trotz neuer Vergewaltigungsvorwürfe: Emmanuel Macron singt bizarres Loblied auf Gérard Depardieu 

„Es gibt eine Sache, bei der Sie mich nie sehen werden, und das sind Menschenjagden“, so Macron am Mittwoch, 20. Dezember im französischen Fernsehsender „France 5“. Er verabscheue das, so der Staatsmann, der an die Unschuldsvermutung erinnerte. Immerhin sei er ein „großer Bewunderer“ Depardieus, da dieser ein „großartiger Schauspieler“ sei. Man dürfte den Beitrag, den der Schauspieler für Frankreich geleistet hat, nicht außer Acht lassen, er mache das Land „stolz“.

Viele Menschen im Land und dem Rest der Welt sehen das anders, spätestens seit dem Erscheinen eines neuen Dokumentarfilms über Depardieu. Darin enthalten sind Aufnahmen, die den Schauspieler 2018 in Nordkorea zeigen. Die Bedrängnis einer jungen Übersetzerin, deren „kleine Muschi“ den Obelix-Darsteller nach eigener Aussage interessiere, spricht genauso Bände wie die obszönen Geräusche und Anspielungen, die Depardieu von sich gibt, als er ein Mädchen auf einem Pferd sieht. Reitende Frauen seien „große Schlampen“, sagt er vor laufender Kamera. Das reitende Mädchen ist 10 Jahre alt.

 

Gérard Depardieu wird von Carla Bruni und weiteren Promis verteidigt

Die vielen Vorwürfe gegen Depardieu wiegen schwer, sollen sich über mehrere Jahrzehnte hinweg erstreckt haben, kommen von zahlreichen Frauen, die nichts miteinander zu tun haben. Trotzdem pochen nun auch mehrere Prominente in einem offenen Brief auf die Unschuldsvermutung und sprechen von „Lynchmord“.

Schauspielerinnen wie Charlotte Rampling (77) oder die ehemalige französische First-Lady Carla Bruni (56) beteiligten sich an dem Statement, das am zweiten Weihnachtstag in „Le Figaro“ veröffentlicht wurde. „Gérard Depardieu ist wahrscheinlich der größte aller Schauspieler“, heißt es darin. Dass das in keinerlei Zusammenhang zu den Vorwürfen steht, sollte auch den Unterzeichner:innen klar sein, doch ihnen geht es um die „Vorverurteilung“: „Wir können angesichts des Lynchmords, dem er ausgesetzt ist, nicht länger schweigen.“

Ein Angriff gegen Gérard Depardieu sei ein Angriff auf die Kunst, heißt es weiter. Eine These, die viele infrage ziehen dürften, immerhin geht es hier um Angriffe auf Frauen. Dass „Frankreich [Depardieu in Sachen Kultur] so viel zu verdanken [hat und] Kino und Theater [...] nicht ohne seine einzigartige und außergewöhnliche Persönlichkeit auskommen [können]“, hat in Hinblick auf die Schuldfrage keinerlei Relevanz. 

Eine Twitter-Userin ordnet das Geschenen wir folgt ein: „Macron verteidigt Depardieu. Ich sage dazu: Rape Culture, das sind nicht die einzelnen Männer, die sexuell übergriffig sind. Es ist eine Gesellschaft mit Männern wie Macron, die es diesen Männern ermöglicht, in diesem Ausmaß übergriffig zu sein, indem sie die Täter schützt.“

 

In einem Interview von 1991 lachte Gérard Depardieu über Vergewaltigungen in seiner Kindheit

Tatsächlich stell sich die Frage, wie Macrons Stolz und Bewunderung mit Aussagen überein gehen, die Gérard Depardieu 1991 in einem Interview mit dem „Time-Magazin“ traf. Darin erklärte er, dass er im Alter von neun Jahren Vergewaltigungen beigewohnt habe – „was nichts Schlimmes damals war. Das bringt mich zum Lachen – es war Teil meiner Kindheit“, so der Schauspieler allen Ernstes. Zwölf Jahre zuvor hatte er gegenüber dem New Yorker Magazin „Film Comment“ Vergleichbares verlauten lassen und betont, dass „die Mädchen vergewaltigt werden wollten“. Ein Mädchen begebe sich immer in eine Situation, in der es auch sein wolle.

Neben mehreren Frauen, die Depardieu bereits Vergewaltigung vorwerfen, und 13 Frauen, die in einer Reportage des Onlinemagazins „Mediapart“ von verstörenden Zwischenfällen an Filmsets berichteten, wo Depardieu sie belästigt und respektlos behandelt haben soll, erhob nun eine spanische Journalistin neue Vergewaltigungsvorwürfe gegen Gérard Depardieu. Wie unter anderem die Zeitung „Le Monde“ unter Berufung auf die Nachrichtenagentur AFP berichtet, gibt Ruth Baza (51) an, Depardieu habe sie vor rund 30 Jahren in Paris nach einem Interview, das sie für das Magazin „Cinemanía“ geführt hatte, vergewaltigt.

 

Gérard Depardieu soll weitere Frau vergewaltigt haben: Spanische Journalistin erhebt schwere Vorwürfe

Der Übergriff des 23 Jahre älteren Schauspielers habe sich auf dem Gelände der früheren Produktionsgesellschaft „Roissy Films“ ereignet. „Zu keiner Zeit“ habe sie in sexuelle Handlungen mit Dérard Depardieu eingewilligt, sei „wie gelähmt“ gewesen, so die heute 51-Jährige. Sie soll nun Anzeige erstattet haben. Da sich die Tat in Frankreich abgespielt haben soll, greift zwar die Verjährungsfrist, Ruth Baza hoffe jedoch, andere Betroffene durch den Schritt dazu zu ermutigen, ebenfalls ihre Stimme zu erheben.

Ins Rollen gekommen war alles mit einer Anzeige der Schauspielerin Charlotte Arnould. Im vergangenen Dezember hatte die 25-jährige Schauspielerin auf Twitter schwere Anschuldigungen gegen den Schauspieler erhoben: „Ich wurde im August 2018 von Gérard Depardieu vergewaltigt“, schrieb sie. „Weiter zu schweigen, hieße, mich lebendig beerdigen zu lassen“, fügte sie hinzu. 

Depardieu hatte die Einstellung des Verfahrens gefordert, war jedoch gescheitert, da es „starke oder übereinstimmende Indizien“ in dem Fall anerkenne, erklärte der Pariser Generalstaatsanwalt Rémy Heitz. Der Prozess steht noch aus. 

Heute, am 27. Dezember 2023, wird Gérard Depardieu 75 Jahre alt!

Hinweis der Redaktion: Wenn du selbst Opfer von sexuellen Übergriffen oder Missbrauch wurdest, kannst du dich an das "Hilfetelefon für Opfer sexuellen Missbrauchs"  wenden. Dieses erreichst du telefonisch unter 0800-22 55 530 oder per E-Mail an [email protected]. Die Beratung ist anonym und kostenfrei, Anrufe werden nicht auf der Telefonrechnung vermerkt.



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