„Es war traumatisierend“: Harte Kritik nach „Immer wieder sonntags“-Todesfall
Ein tragisches Ereignis überschattet die ARD-Sendung „Immer wieder sonntags“. Die kritischen Reaktionen auf den Umgang mit dem Vorfall lassen nicht lange auf sich warten.

Am 6. Juli 2025 kam es während der Liveübertragung von „Immer wieder sonntags“ im Europapark Rust zu einem medizinischen Notfall im Publikum. Eine Frau brach zusammen, Helfer:innen begannen sofort mit der Reanimation. Erst nach einigen Minuten traf ein Rettungsteam mit Defibrillator ein, später dann der Krankenwagen. Doch alle Hilfe kam zu spät: Die Frau verstarb auf dem Weg ins Krankenhaus.
Doch während vor den Augen der Zuschauer um ein Leben gekämpft wurde, lief die Sendung mit Musik, Applaus und Jubel weiter. Ein Umstand, der nicht nur bei den Anwesenden für Entsetzen sorgte. Besonders ein Instagram-Post der Userin @liztrueby bringt die Kritik des Publikums auf den Punkt.
„Menschen haben geweint – und auf der Bühne wurde weitergesungen“
@liztrueby schildert in ihrem Beitrag die Situation vor Ort: „Mitten in der Sendung kam es direkt vor uns zu einem dramatischen medizinischen Notfall. Eine Person im Publikum brach plötzlich zusammen. Menschen riefen nach einem Arzt/Ärztin, eine Zuschauerin begann mit der Reanimation.“
Der Ablauf der Rettung wirkte für viele chaotisch. Ersthelfer kamen, später der Rettungswagen. Und das alles „während die Show weiterlief“, heißt es in dem Augenzeugenbericht.
Ein Sichtschutz wurde zwar aufgebaut, doch auch das dauerte, und so waren viele Gäste direkt Zeugen der Szene. Die musikalischen Einlagen und der ungebrochene Applaus auf der Bühne wirkten für viele deplatziert.
„Es gab kein Innehalten, keine Unterbrechung. Stattdessen: Musik, Jubel, Applaus – während nur wenige Meter entfernt um ein Leben gekämpft wurde.“
In ihrer Reihe habe niemand mehr geklatscht, schreibt Liz. Viele Menschen hätten geweint, einige verließen den Veranstaltungsort vorzeitig. Ihr Fazit: „Es war traumatisierend.“
Fragwürdige Kommunikation nach der Sendung
Auch der Umgang mit dem Vorfall nach Ende der Show sorgt für Diskussionen. Vor Ort habe es ein kurzes „Statement“ gegeben, in dem es hieß, der Frau gehe es wieder besser. „Das hat sich für uns leer angefühlt. Und das hat nicht der Wahrheit entsprochen.“
Besonders bitter: Den Anwesenden wurde wohl gesagt, „die Show musste weitergehen“.
Moderator Stefan Mross, so schreibt sie weiter, habe sichtlich mit der Situation gehadert. Doch offenbar habe er keine Entscheidungsgewalt gehabt.
Stefan Mross ruft zum Moment der Stille auf
Erst eine Woche später, in der Sendung vom 13. Juli, äußerte sich Stefan Mross öffentlich zu dem Todesfall. Mit ernsten Worten bat er das Publikum um einen Moment der Stille und sprach der Familie der Verstorbenen sein Mitgefühl aus: „Es ist einfach tragisch und sehr emotional. Ich sage daher: Es gibt tausend Krankheiten, aber nur eine Gesundheit.“
Der Fall wirft Fragen auf, nicht nur zum Ablauf der Rettung, sondern vor allem zum Umgang der Produktion mit einem solch sensiblen Vorfall. Der SWR nahm die betroffene Ausgabe noch am selben Tag aus der Mediathek. Ein offizielles Statement des Senders zur internen Aufarbeitung steht bislang aus.