Der nächste Switch-2-Hit?

„Donkey Kong Bananza“ im Test: Eine Odyssee zwischen Bananen und Zerstörung!

DK zertrümmert im zweiten großen Switch-2-Exklusivtitel nicht nur die halbe Spielwelt, sondern auch mal kurz die Framerate. Doch das tut dem Spielspaß keinen Abbruch.

Donkey Kong schlägt sich in Bananza durch Stein mit Pauline
Wir haben uns durch jede Gesteinsschicht geschlagen und für euch „Donkey Kong Bananza“ getestet! Foto: Nintendo

Ach du heilige Bananza! Immer und immer wieder habe ich mich beim Testen von „Donkey Kong Bananza“ gefragt, wie weit ich wirklich gehen kann: Wie viel von diesen wunderschönen Unterwelt-Biomen kann ich eigentlich auseinandernehmen, bis die Nintendo Switch 2 unter Volllast den Geist aufgibt – oder mir die Spieldesigner endgültig eine Bananenschale vor die Füße werfen?

Die Antwort hat mich selbst erstaunt: Die Switch 2 hat meine destruktiven Bananza-Anarcho-Aktionen schadlos überstanden, und die viel diskutierten Framerate-Drops sind kaum der Rede wert (dazu später mehr). Natürlich gibt es unsichtbare „Barrieren“ in Form von metallischen Objekten oder unüberwindbaren Abgründen, aber in erster Linie könnt ihr nach Lust und Laune zertrümmern und umformen – und dabei auch noch ganz nebenbei einen der besten Plattformer der vergangenen Jahre erleben!

Während uns „Mario Kart World“ vielleicht ein Ticken zu sehr auf der sicheren Seite der Rennstrecke gerast ist, wirkt es bei „Donkey Kong Bananza“ so, als hätten die Nintendo-Entwickler:innen ein paar Bananenstauden zu viel konsumiert – und dabei DKs irre Jagd auf Goldene Untergrundbananen entworfen. Es kommt nicht von ungefähr, dass sich hier das Team rund um „Super Mario Odyssey“ mehrere Jahre lang vollends austoben konnte und einen brandneuen 3D-Plattformer erschaffen hat, der tatsächlich sehr einzigartig wirkt. Und das liegt natürlich vor allem an der ultimativ-zerstörerischen Komponente des Spiels.

Zerstörung als einzigartiges Gameplay-Prinzip

„Donkey Kong Bananza“ setzt auf ein rasantes, zerstörungsbasiertes Gameplay, das perfekt zur Natur des ikonischen Affen passt. Bereits in den ersten Minuten wird klar: Hier geht es nicht um vorsichtige Erkundung, sondern um brachiale Action mit jeder Menge Feingefühl.

Donkey Kong kann in alle Richtungen zuschlagen – nach vorne, oben und unten – und zerstört dabei die meisten Objekte in seiner Umgebung. Felsen, Wände, Bäume – alles fällt seiner Faust zum Opfer. Besonders clever: Das Zerstören dient nicht nur der puren Freude, sondern legt oft neue Wege frei oder bringt versteckte Sammelobjekte wie Goldene Bananen zum Vorschein.

Wollt ihr alle Items einer Welt freischalten – etwa um neue Fähigkeiten oder Outfits mit seltenen Perks für DK zu erhalten – werdet ihr fast gezwungen, die Spielwelten regelrecht auseinanderzunehmen. Doch Donkey Kong kann nicht nur schlagen: Er hebt gigantische Steinbrocken auf, wirft sie, gleitet auf Felsplatten surfend durch die Level – ein verspielter Verweis auf Links Fähigkeiten aus „Tears of the Kingdom“.

Die Steuerung wirkt insgesamt intuitiv, dynamisch und ausdrucksstark. Bananza lädt förmlich dazu ein, Kombos auszuprobieren und das Moveset kreativ auszureizen.

Zwischen „Mario Odyssey“ und eigenem Rhythmus: DK geht seinen Weg

Retro-Herausforderung in Donkey Kong Bananza mit Ranken und Fässern in 2D
Auch coole Retro-Herausforderungen sind Teil des „Bananza“-Spielprinzips! Foto: Nintendo

Spielerisch erinnert „Donkey Kong Bananza“ in vielen Punkten an „Super Mario Odyssey“, doch statt auf Hüte und Sprünge setzt Nintendo diesmal auf Zerstörung und Erkundung. Wie in Marios Switch-Meisterwerk reist Donkey Kong mit Pauline als Sidekick – zunächst in offenen, in sich geschlossenen Arealen, die zum Entdecken und Sammeln einladen. Ziel ist es, Goldene Bananen zu finden: Manche werden durch Storymissionen freigeschaltet, andere verstecken sich in der Umgebung. Daneben gibt es weitere Sammelobjekte wie Fossilien, Goldstücke & Co.

Richtig cool: In jedem Untergrund-Areal warten viele kleine Herausforderungsräume (ähnlich den Tempeln aus „Tears“ oder „Breath of the Wild“) – also eigenständige Abschnitte, die jeweils einen Aspekt des Gameplays betonen: Klettern, Kämpfen oder Zerstören. In einem Raum gibt es einen Kletter-Parcours, im nächsten einen Zeitkampf gegen Gegner, im dritten jagt ihr nach Gold.

Auch ein paar klassische Abschnitte in 2D/3D-Perspektive sind dabei – und profitieren besonders von den Zerstörungsmechaniken. Nachdem ich mich durch fast alle Herausforderungen manövriert habe, plädiere ich stark für einen 2D-Nachfolger à la „Tropical Freeze“ – dafür spende ich auch gerne eine Bananenstaude.

Zurück zu Bananza: Die kleinen „Schreine“ bzw. Challenges sind abwechslungsreich, kreativ und belohnend – mit neuen Bananen oder großen Mengen In-Game-Währung. Einige lassen sich nur mit speziellen Bananza-Fähigkeiten lösen: DK wird etwa zum Muskelprotz, Zebra (rennt über Wasser) oder Strauß (fliegt durch die Lüfte). Klingt abgedreht? Ist es auch. Aber genau das sorgt dafür, dass das Spiel auch im späteren Verlauf frisch und kurzweilig bleibt.

Donkey Kong Bananza fehlt leider die Herausforderung

Mein einziger größerer Kritikpunkt: Dem Spiel fehlt es deutlich an Herausforderung. Gerade die klassischen 2D-Donkey-Kong-Vertreter gelten als einige der schwierigsten Plattformer der Nintendo-Geschichte. „Donkey Kong Bananza“ hingegen ist eher konstant zu einfach: Die Bosskämpfe sind zwar stylisch, aber meist schnell vorbei – auch wegen der Bananza-Fähigkeiten, die Kämpfe oft weiter erleichtern.

Einige Challenge-Abschnitte bieten bei der Jagd nach der letzten Banane noch ein paar fordernde Momente, doch insgesamt bleibt der Anspruch eher überschaubar. Auch die meisten Bananen und Items sind relativ leicht zu finden, vor allem, da euch Schatzkarten – aus Truhen oder bei Händlern – zusätzliche Hinweise geben.

Wenn wir ehrlich sind: Nintendo hält sich bei 3D-Plattformern meist mit dem Schwierigkeitsgrad zurück. Insofern reiht sich „Donkey Kong Bananza“ hier neben Titel wie „Odyssey“ ein – mit einem klaren Fokus auf Spielspaß statt Frustfaktor.

Beeindruckende Technik trotz gelegentlicher Framerate-Drops

DK schaut ernst einen Strauß an in Donkey Kong Bananza
Da braucht DK gar nicht so ernst schauen: So schlimm ist es mit den Framerate-Drops nun wirklich nicht! Foto: Nintendo

Dass sich die Vorberichterstattung zu „Donkey Kong Bananza“ fast ausschließlich auf Framerate-Drops konzentrierte, ist schade – denn das Spiel verdient mehr Aufmerksamkeit. Zur Wahrheit gehört aber: Ja, es gibt gelegentlich Einbrüche. Vor allem dann, wenn viel auf dem Bildschirm passiert und DK sich durch massives Gestein schmettert.

Gleichzeitig beeindruckt „Bananza“ mit fantasievollen Biomen und fast vollständig zerstörbaren Umgebungen. Dass Nintendo hier ein bahnbrechendes Gameplay-Prinzip wagt, das sogar moderne Hardware an ihre Grenzen bringt, ist mehr wert als ein paar Ruckler.

Fazit zu "Donkey Kong Bananza"

Die Nintendo Switch 2 hat mit Donkey Kong Bananza ihren ersten, wirklich einzigartigen Hit gefunden: Ein liebevoll gestaltetes 3D-Jump-'n'-Run, das mit seinem genialen Zerstörungs-Gameplay, den detailverliebten Untergrundwelten und dem coolen Moveset überzeugt.

Es macht schlicht riesigen Spaß,sich mit DK und Pauline durch die Areale zu kämpfen und auf Bananenjagd zu gehen. Da verzeiht man auch gerne, dass das Spiel etwas zu leicht ist und die Framerate gelegentlich ins Schwitzen gerät.