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David Finchers Netflix-Film "The Killer" verfehlt sein Ziel | Filmkritik

David Fincher ist mit einem neuen Thriller zurück. Doch der Netflix-Film „Der Killer“ hält nicht, was er in den ersten Minuten verspricht.

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"The Killer", David Finchers neuer Thriller, kommt zu Netflix. Foto: Netflix

Der Alltag von Auftragsmördern kann ermüdend sein, offenbart uns der titelgebende "Held" aus David Finchers "The Killer". Es seien vor allem die Tage vor und nach der Tat, die die eigentliche Belastungsprobe darstellen, erklärt der namenlose Killer, gespielt von Michael Fassbender, aus dem Off. Und tatsächlich sehen wir ihm dabei zu, wie er sich die Zeit mit Yoga, Fast Food und, na klar, Observationen totschlägt. Das klingt erst einmal nicht sonderlich spannend, doch sind es ausgerechnet diese ersten Minuten bis zum fatalen Schuss, die eine ganz eigene Spannung erzeugen und Lust auf mehr machen. Was danach folgt, kann dem starken Start gerecht werden.

"The Killer": David Fincher schickt Michael Fassbender auf einen Rachefeldzug

Bereits 2007 wollte Regisseur David Fincher den Comic von Autor Alexis Nolent und Illustrator Luc Jacamon verfilmen, doch es sollten noch einige Jahre ins Land gehen, bis das Projekt wirklich verwirklicht wurde.

In „Der Killer“ begibt sich die Titelfigur auf eine Art Rachefeldzug gegen seine Arbeitgeber und alle Involvierten, nachdem er bei einem Auftrag in Paris das falsche Ziel getroffen hat. Aus dem Off versichert der Auftragsmörder immer wieder mantraartig, dass er keine Schwäche zeigen und nicht vom Plan abweichen dürfe. So richtig glauben mag man ihm das nicht, ist doch das Motiv für seine Verbrecherjagd ziemlich persönlich.



Die Monologe, die er im Laufe des Films immer wieder führt, erinnern doch stark an Joe Goldberg – die Titelfigur aus der Netflix-Erfolgsserie „You“. Anders als Joe weiß der Killer aber ganz genau, was er tut – und hinterlässt auf seiner Jagd nach den Schuldigen seiner Misere eine beeindruckende Blutspur von Paris über die Dominikanische Republik bis hin nach New York.

"The Killer" hat keine Überraschungsmomente

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Michael Fassbender spielt die Hauptrolle in "The Killer". Foto: Netflix

David Fincher schafft es allerdings nicht, die elektrisierende Stimmung der ersten Szenen im Verlauf des Films weiter aufzubauen oder sie gar zu halten. Das liegt vor allem daran, dass „The Killer“ einen Plot hat, der wenig Raum für Neues lässt. Filme über Auftragsmörder gibt es zuhauf. Und während der Streifen zwar optisch durchaus etwas hermacht, ist die Handlung eher dünn. Die Zuschauer:innen sehen nichts, was es zuvor nicht schon gegeben hat – anders als beispielsweise seine Adaption „Gone Girl“, die dank der starken Vorlage mit überraschenden Wendungen auftrumpfen konnte.

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Diese Wendungen gibt es in „Der Killer“ nicht und so muss sich David Fincher auf andere Parameter verlassen. Besonders auffällig ist die Musik im Film – ein Element, das von Anfang an aufgegriffen wird. Die Titelfigur nutzt unter anderem Songs von „The Smith“, um ihren Puls vor dem alles entscheidenden Schuss auf 60 zu bringen – erst dann ist ein sicheres Zielen möglich. Immer wieder wird in diesen Szenen zwischen den Lautstärken gewechselt, um die Außen- und Innenperspektive des Killers zu verdeutlichen. Auch optisch weiß der Thriller durchaus zu überzeugen. Wenn das Publikum den Auftragsmörder bei seiner Jagd um die halbe Welt zusieht, bleiben dank der rasanten Inszenierung nur wenig Atempausen. Allerdings kann das nicht darüber hinwegtäuschen, dass es keine Twists, keine überraschenden Momente gibt.

"The Killer" kommt Ende Oktober zu Netflix

Der Killer handelt so, wie wir es von ihm erwarten – das ist zwar konsequent, aber eben auch unspektakulär. Michael Fassbender ist die perfekte Wahl für die Rolle des eiskalten Mörders. "The Killer" ist eine One-Man-Show und Fassbenders weiß das mit seiner Präsenz für sich zu nutzen. Diesem zwielichtigen Typen will keiner gerne über den Weg laufen.

Zur Wahrheit gehört aber: Selten bekommen die Zuschauer:innen von ihm etwas anderes als eine kühle, regungslose Mine zu sehen. Auch das passt natürlich zu dem, was der Killer nach außen ausstrahlen will. Das Problem: Mit ihm mitzufiebern oder gar Sympathien zu entwickeln, fällt dadurch schwer. Weil die Figur eine Art Tiefe vermissen lässt, ist es einem am Ende auch nahezu egal, ob er mit seiner Verbrecherjagd am Ende Erfolg hat oder eben nicht.



Am Ende bleibt ein Thriller, der definitiv nicht zu David Finchers besten Werken gehört. Für einen Filmabend auf der Couch bietet „The Killer“ aber gute Unterhaltung. Wie passend, dass der Streifen ab dem 27. Oktober im Kino und am 10. November bei Netflix zu sehen sein wird. Wir haben den Film bei den Internationalen Filmfestspielen von Venedig gesehen. Einen Trailer zum Film seht ihr hier:

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Video: Netflix

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