„Das Rad der Zeit“ abgesetzt: Wie sicher ist „Die Ringe der Macht“ auf Prime Video?

Prime Video hat eine Fantasyserie weniger im Programm – „Das Rad der Zeit“ wurde abgesetzt. Steht nun auch die „Der Herr der Ringe“-Serie auf wackeligen Beinen?

Rand aus „Das Rad der Zeit“ und Galadriel aus „Die Ringe der Macht“.
„Das Rad der Zeit“ war für Amazon nicht erfolgreich genug. Foto: Prime Video

Für Fantasyfans war diese Nachricht ein Schock: „Das Rad der Zeit“ wurde von Amazon Prime Video nach drei Staffeln abgesetzt, die Serie wird also kein rundes Ende mehr erhalten. Natürlich mangelt es nicht an Beschwerden und Boykottaufrufen, wie man sie schon nach der Absetzung von „Shadow and Bone“ erlebt hat, doch es ist unwahrscheinlich, dass Prime Video die Entscheidung noch einmal überdenkt.

Staffel 3 stellte bereits eine Art Testlauf dar, das Staffelfinale wurde bereits als potenzielles Serienende konzipiert – auch wenn noch viele Fragen offen sind. Doch den Erfolg der ersten beiden Staffeln konnte Staffel 3 nicht erreichen und somit lohnt sich „Das Rad der Zeit“ für Prime Video einfach nicht mehr.

„Die Ringe der Macht“ geht (noch) weiter

Neben „Das Rad der Zeit“ hat Prime Video mit „Der Herr der Ringe: Die Ringe der Macht“ natürlich noch eine weitere große und kostspielige Fantasyserie im Angebot. Gerade bei solch teuren Produktionen scheint eine Absetzung stets wahrscheinlicher zu sein, denn es sind viel höhere Zugriffszahlen nötig, um eine Fortsetzung zu rechtfertigen.

Natürlich ist Staffel 3 von „Die Ringe der Macht“ bereits bestätigt, und vor ihrem Start im Jahr 2026 ist nicht mit einer Absetzung zu rechnen. Allerdings ist die Serie auf fünf Staffeln ausgelegt – ein frühzeitiges Aus wäre also verheerend. Sollten Mittelerde-Fans sich Sorgen machen?

Fortsetzungen sind auch ohne Erfolg möglich

Nadia und Mason aus „Citadel“ gucken sich in die Augen.
Von den „Citadel“-Spin-offs hat sich Amazon schon verabschiedet, aber Staffel 2 kommt - irgendwann. Foto: Prime Video

Bei Fernsehserien ist es durch offen zugängliche Quoten leichter, das Schicksal einer Serie abschätzen zu können. Streamingdienste sind da weit weniger transparent und oft genug auch zu unehrlich, um die Wahrheit von investorenfreundlichem PR-Geschwafel trennen zu können.

Ein Beispiel: Die Kosten der Thriller-Serie „Citadel“ stiegen durch zahlreiche Änderungen während der Dreharbeiten explosionsartig an. Dieser Fakt und die Tatsache, dass die Serie nach ihrem Start in den sozialen Medien kaum eine Rolle spielte, drängten den Verdacht auf, dass es sich bei „Citadel“ um einen teuren Flop handelt.

Doch Amazon bestätigte eine 2. Staffel und gab damit allen zu verstehen, dass „Citadel“ sehr wohl ein Erfolg sei – die genauen Zahlen behielt man derweil für sich. Tatsächlich war die Verlängerung um eine 2. Staffel aber keineswegs der Beweis für den Erfolg von „Citadel“. Stattdessen wurden schon von Beginn an zwei Staffeln der Serie bestellt – lange, bevor der (Miss-)Erfolg von Staffel 1 feststand.

Die teuerste Serie aller Zeiten

Auch „Der Herr der Ringe: Die Ringe der Macht“ gilt offiziell als Erfolg. Doch als teuerste Serie aller Zeiten – allein die Mittelerde-Rechte kosteten 250 Millionen Dollar – müsste „Die Ringe der Macht“ schon Serien wie „Game of Thrones“ oder „Stranger Things“ Konkurrenz machen, um wirklich jemals lukrativ zu sein.

Dass die 2. Staffel insgesamt seltener gesehen wurde als Staffel 1, ist nicht überraschend – für Fans der Serie aber dennoch beunruhigend. Allerdings könnte schon allein der Deal, den Amazon mit dem Tolkien Estate geschlossen hat, dafür sorgen, dass es die Serie selbst bei sinkenden Zugriffszahlen auf fünf Staffeln bringt.

Mittelerde-Fans bleiben vorsichtig optimistisch

Werbeposter zu „Die Ringe der Macht“.
„Die Ringe der Macht“ bleibt uns erstmal erhalten. Foto: TMDB

Ende 2017 hat sich Amazon dazu bereit erklärt, eine „Der Herr der Ringe“-Serie mit fünf Staffeln und einem möglichen Spin-off zu drehen. Allerdings wurde auch festgehalten, dass Amazon jeder einzelnen Staffel zunächst grünes Licht geben muss – also sind nicht alle fünf Staffeln von Anfang an bestätigt.

Allerdings könnte es gut sein, dass Amazon eine hohe Summe an den Tolkien Estate zahlen müsste, sollte die Serie vorzeitig enden. Das, die hohen Kosten, die eh schon für die Rechte am Stoff gezahlt wurden, und der Imageschaden, den eine weitere Absetzung mit sich bringen würde, sprechen klar dafür, dass Fans die Schlacht des Letzten Bündnisses in „Die Ringe der Macht“ Staffel 5 erleben werden. Das wird aber, im aktuellen Tempo, wohl bis zum Jahr 2030 auf sich warten lassen.

Quelle