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Filme

„Das Erste Omen“: Kann man das Horror-Highlight schauen, ohne das Original zu kennen? | Kritik

Mit „Das Erste Omen“ erscheint die Vorgeschichte zum Horror-Klassiker mit Gregory Peck. Und obwohl wohl niemand nach dieser Vorgeschichte gefragt hat, ist Arkasha Stevenson ein intensives Regie-Debüt gelungen. Mehr dazu erfahrt ihr in der Kritik.

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„Das Erste Omen“: Wie gut ist das späte Horror-Prequel? | Kritik
Margaret erlebt in „Das Erste Omen“ das Grauen. Foto: 20th Century Fox

Die 70er-Jahre waren für den Horrorfilm ein unglaublich prägendes Jahrzehnt. Auch heute noch beeinflussen Klassiker wie „Halloween“, „Der Exorzist“ oder „Texas Chainsaw Massacre“ die Filme-Macher:innen der Gegenwart – zum Beispiel auch Arkasha Stevenson. Die Regisseurin hat nun mit „Das Erste Omen“ die Vorgeschichte zu einem weiteren Grusel-Klassiker inszeniert, der auch ohne die Kenntnisse des Originals hervorragend funktioniert.

 

„Das Erste Omen“: Darum geht es in der Horror-Vorgeschichte

Die gläubige, junge Margaret (Nell Tiger Free) reist Anfang der 70er-Jahr nach Rom. Dort möchte die junge Frau unter Aufsicht von Kardinal Lawrence (Bill Nighy) zur Nonne werden und arbeitet als Lehrerin in einem Waisenhaus. Dabei fällt ihr die junge Carlita (Nicole Sorace) auf, die von den anderen Kindern gemieden wird. Als sich unheimliche Ereignisse häufen, sucht Father Brennan (Ralph Ineson) Margaret mit einer schockierenden Nachricht auf: Die Geburt des Anti-Christen stehe bevor.

Schon der Start von „Das Erste Omen“ zeigt fantastisch, in was für einem Film sich die Zuschauer:innen befinden. Brennan sucht hierbei seinen Kollegen Father Harris (Charles Dance, „Game of Thrones“) auf. Dabei sehen wir eine Gruppe von Arbeitern, die ein Buntglasfenster einsetzen. Diejenigen, die das Original kennen, werden hier vermutlich schnell eine Parallele zur wohl berühmtesten Szene aus dem Klassiker sehen – und auch hier gibt es einen ähnlichen Schock-Moment. Aber selbst wenn man den 70er-Jahre-Film nicht kennt, fühlt man sich direkt an diese Ära zurückerinnert. Gerade die langsame Kamera, die den Figuren folgt oder in Erwartung an einen Horror-Moment auch länger an einer Stelle verharrt, schafft zusammen mit dem tollen Set-Design und den Kostümen eine gelungene, der Periode angemessene Atmosphäre.

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Das bedeutet aber nicht, dass „Das Erste Omen“ altbacken ist, ganz im Gegenteil. Seit einigen Jahren zirkuliert in Fan-Kreisen der Begriff „Elevated Horror“, also ungefähr so viel wie „gehobener Horror“. Hiermit soll im Groben ausgedrückt werden, dass auch Genre-Filme mit einer Menge Blut und Gedärmen Kunst seien können. Als modernere Filme dieser Art werden zum Beispiel die Werke von Ari Aster („Hereditary“, „Midsommar“) oder Robert Eggers („The Witch“, „The Lighthouse“) herangezogen. Hierbei ist entweder die eigentliche Geschichte oder aber das Motiv der Handlung nicht direkt ersichtlich, es bleibt ein großer Interpretationsspielraum für die Zuschauer:innen.

Auch „Das Erste Omen“ weist Elemente dieser Bewegung auf. Margarets Geschichte lässt sich als Kommentar über die Selbstbestimmung von Frauen über ihren Körper sehen. Auch die Ära, in der Stenvenson ihre Geschichte ansiedelt, zahlt hierauf ein – die Studenten der frühen 70er-Jahre tragen in dem Film den Lebensstil der 1968er-Bewegung weiter und rebellieren gehen die bestehenden, patriarchalischen Strukturen. Doch im Gegensatz zu den anderen genannten Filmen bemüht sich „Das Erste Omen“ deutlich mehr darum, für viele Kinogänger:innen verständlich und nachvollziehbar zu sein.

Daraus ergeben sich leider ein paar Schwächen. Die grundlegende Story ist quasi von dem Original und dessen Fortsetzungen vorgegeben, trotzdem fühlen sich manche Entwicklung an wie aus einem schlechten Dan Brown-Roman. Auch die diversen Erklärbär-Dialoge, in denen alle Wendungen nochmal durchgekaut werden, berauben „Das Erste Omen“ einiges an Faszination. Denn der Film ist immer dann am stärksten, wenn er durch Margarets Augen als unzuverlässige Erzählerin blickt. Auch wenn die Geschehnisse dann surreal wirken, haben sie hier den größten Schock-Effekt – inklusive zwei besonders intensiver Szenen, die allen Zuschauenden definitiv länger in Erinnerung bleiben wird. Warum diese so explizit ausgefallen sind, hat uns die Regisseurin selbst im Interview erklärt:

 

Die Tour de Force von Margaret, toll verkörpert durch Nell Tiger Free, nimmt auch ohne Kenntnisse des Franchises mit. Dabei verbindet Arkasha Stevenson viele Elemente älterer Horrofilme mit modernen Tugenden und einem überragenden Gespür für atmosphärische Bilder. Lediglich die letzten Endes platte Handlung zieht das Erlebnis etwas herunter – trotzdem gehört „Das Erste Omen“ für uns zu den frühen Horror-Highlights 2024.



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