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„Abigail“: Wie gut ist der neue Horror-Film der „Scream“-Macher? | Kritik & Interview

Mit „Abigail“ bringen Matt Bettinelli-Olpin und Tyler Gillet nach ihrem Ausstieg bei „Scream“ einen neuen Horrorfilm raus. Doch wie gut ist diese Rückkehr zu den Wurzeln der Filmemacher?

„Abigail“: Wie gut ist der neue Horror-Film der „Scream“-Macher? | Kritik & Interview
Wie gut ist der neue Horror-Schocker „Abigail“? Foto: Universal Pictures International Germany GmbH

Radio Silence, so der gemeinsame Name des Regie-Duos Matt Bettinelli-Olpin und Tyler Gillet, haben es in kurzer Zeit ziemlich weit geschafft. Nachdem ihr Film “Ready or Not“ mit Samara Weaving 2019 für einige Aufmerksamkeit auch außerhalb eingefleischter Horror-Fans sorgte, machten sie mit den beiden neuesten „Scream“-Filmen aus 2022 und 2023 enorm erfolgreiche Filme. Den siebten Teil sollten sie dann nicht mehr inszenieren, was sich nach dem Besetzungsdrama rund um die Hauptdarstellerinnen Melissa Barrera und „Wednesday“-Star Jenna Ortega als weise Wahl entpuppte. Stattdessen setzten sie sich auf die Regie-Stühle von „Abigail“ - eine befreiende Erfahrung, wie uns Bettinelli-Olpin im Interview verriet: „Wir wollten unbedingt etwas machen, was wir von Grund auf erfinden konnten. Das Skript, das wir bekommen hatten, hatte alle Zutaten, die wir lieben. Also dachten wir uns, dass dies ein Dreh wäre, bei dem wir wirklich nur das machen können, was uns begeistert und was hoffentlich auch ein Publikum anspricht.

 

Darum geht es in „Abigail“

In „Abigail“ geht es um eine Bande von Kriminellen, die einen heiklen Auftrag bekommen: Sie sollen die Tochter einer unbekannten, reichen Person kidnappen und 24 Stunden lang in einem abgelegenen Herrenhaus bewachen. Schnell stellt sich heraus, dass der Coup nicht ganz so läuft, wie es sich die Gangster gedacht haben und die Gastgeber wortwörtlich einige Leichen im Keller haben. Dass sie das Anwesen auch nicht verlassen können, setzt dem Ganzen noch die Krone auf.

Viele der „Zutaten“, von denen Bettinelli-Olpin spricht, werden Zuschauer:innen bereits aus „Ready or Not“ bekannt vorkommen. Der Überlebenskampf in einem abgeriegelten Haus ist nur eines der Details, was recycled wirkt, auch einige Bilder und Ideen scheinen eins zu eins übernommen worden zu sein. Lediglich das Sub-Genre hat sich gewandelt – wer also unbedarft in „Abigail“ gehen will, sei hiermit vor leichten Spoilern gewarnt, die bereits im ersten Trailer erkennbar waren.

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Es handelt sich nämlich um einen Vampir-Film. Den meisten Zuschauer:innen wird dies klar sein, der Film verwendet trotzdem einen Großteil des ersten Drittels darauf, diese Information vor den Figuren geheim zu halten. Eine bewusste Entscheidung, wie Bettinelli-Olpin verriet: „Wir lehnten uns einfach an die Idee an, die hinter vielen unserer Lieblingsfilme steckt, wie 'Alien', 'Predator' und sogar 'Der weiße Hai', in denen man dem Monster erst spät begegnet. Oder wenn, dann trifft man das Monster nur kurz, und dann ist es für eine Weile von der Bildfläche verschwunden. Unser Film und die Zuschauer:innen wissen, dass sie ein Vampir ist, die Figuren aber nicht. Ich hoffe also, dass man den Film aus einer Position heraus betrachten kann, in der man sich in die Figuren hineinversetzen kann, die diese Reise durchmachen.“ Erstaunlicherweise funktioniert dies tatsächlich über lange Strecken ziemlich gut. Der Spannungsaufbau zu Beginn ist stark, das Haus ist ein interessanter Handlungsort und gerade Alisha Weir macht einen tollen Job als sich naiv-stellende Vampirin. Ab einem bestimmten Punkt dreht wird dies aber umgedreht und aus dem Spannungsfilm wird eine ziemlich heftige Blut-Orgie.

Hier macht der Film dann auch am meisten Spaß. Wenn Körperteile zerplatzen, Personen aufgespießt werden und das Blut in Zentilitern fließt, ist „Abigail“ schlichtweg unterhaltsam, auch dank ziemlich guter Tricktechnik. Leider wird hier aber immer wieder versucht, auch den Figuren etwas Tiefe zu geben und den einen oder anderen überraschenden Twist einzufädeln. Das gelingt dem Drehbuch allerdings nur in den seltensten Fällen, gerade die Protagonisten sind Klischees und entwickeln sich genau, wie man es erwartet. Dadurch wird das aufgebaute Tempo immer wieder verschleppt, was den Film deutlich länger wirken lässt, als er eigentlich ist – auch, da das Finale durch verschiedene Faktoren ebenfalls gestreckt wird.

 

„Abigail“: Fazit

Diese negativen Punkte sind gerade deswegen schade, da „Abigail“ über die meiste Zeit viel Spaß macht. Der komplette Cast lässt sich darauf ein, von einer 14-Jährigen durch ein hübsches Haus gejagt zu werden, während der Härtegrad immer weiter anzieht. Dass der Ton nie zu hundert Prozent ernst ist, wird einige Horror-Fans vielleicht abschrecken. Alle anderen können aber eine gute Zeit mit der jungen Vampirin und ihren Opfern haben.



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