Die Vertraute des Mörders“ heute auf Arte: Ein True-Crime-Film über Fred West
Arte zeigt heute das vielfach ausgezeichnete True-Crime-Drama „Die Vertraute des Mörders“ über den Serienkiller Fred West. Die Netflix-Doku „Fred & Rose West“ machte den Fall jüngst wieder zum Thema. Wir ordnen den Film ein und erklären, worin sich beide Formate unterscheiden.

Arte zeigt heute Abend den britischen True-Crime-Film „Die Vertraute des Mörders“ (Originaltitel: Appropriate Adult) – ein packendes Drama aus dem Jahr 2011 über die Verhöre des berüchtigten Serienmörders Fred West. Während die brutalen Taten des Ehepaars Fred und Rose West schon damals für Entsetzen sorgten, rückt nun eine neue Netflix-Serie das Thema erneut in den Fokus. „Fred & Rose West: Eine britische Horror-Story“ wurde 2025 zum Streaming-Hit und bietet eine sachliche Analyse der Hintergründe. Der Film auf Arte dagegen erzählt den Fall aus einer sehr persönlichen Perspektive und ergänzt die Doku auf besondere Weise.
True Crime: Die wahren Verbrechen von Fred und Rose West
Fred und Rose West gelten als eines der grausamsten Mörderpaare Großbritanniens. Zwischen 1967 und 1987 entführten, missbrauchten und ermordeten sie mindestens zwölf junge Frauen, viele davon auf grausame Weise. Die Opfer wurden im Keller, im Garten und unter der Küche ihres Hauses in Gloucester vergraben. Besonders schockierend: Unter den Opfern war auch eine ihrer Töchter. Fred West nahm sich 1995 das Leben in Untersuchungshaft. Rose West wurde später wegen mehrfachen Mordes zu lebenslanger Haft verurteilt.
„Die Vertraute des Mörders“: True-Crime-Film über Janet Leach und Fred West
Der Film, der heute um 20:15 Uhr auf Arte ausgestrahlt wird, nähert sich dem Fall aus einem ungewöhnlichen Blickwinkel: der Perspektive von Janet Leach, einer realen Person. Sie war 1994 als „Appropriate Adult“ bei allen polizeilichen Verhören von Fred West anwesend – eine gesetzlich vorgesehene Begleitperson für schutzbedürftige Verdächtige. Zwischen den beiden entwickelte sich ein gefährlich asymmetrisches Vertrauensverhältnis.
Emily Watson verkörpert Leach mit stiller Intensität, Dominic West liefert eine erschreckend glaubwürdige Darstellung des Serienmörders. Der Film basiert auf realen Ereignissen, Berichten und Vernehmungsprotokollen. Auch wenn er dramaturgisch zugespitzt ist, bleibt er in seiner Wirkung eng an der historischen Wahrheit. Für Fans des True-Crime-Genres ist „Die Vertraute des Mörders“ ein eindringliches Psychogramm und zugleich ein erschütterndes Zeitdokument.
Netflix-Serie über Fred und Rose West: „Eine britische Horror-Story“

Im Mai 2025 veröffentlichte Netflix die sechsteilige Doku-Serie „Fred & Rose West: Eine britische Horror-Story“. Die True-Crime-Produktion wurde in kürzester Zeit zum internationalen Erfolg. Sie beleuchtet nicht nur die Taten selbst, sondern stellt vor allem die Frage, wie ein solches Verbrechen über Jahrzehnte hinweg unentdeckt bleiben konnte.
Mit Archivmaterial, Originalaufnahmen, Interviews mit Ermittelnden und Angehörigen bietet die Serie eine journalistisch präzise Aufarbeitung. Der Fokus liegt auf systemischen Fehlern, institutionellem Versagen und der Nachlässigkeit von Behörden, Nachbarn und Medien.
Unterschied zwischen True-Crime-Film und Netflix-Serie: Zwei Blickwinkel auf Fred West
Obwohl sich Film und Serie mit demselben Kriminalfall beschäftigen, unterscheiden sie sich deutlich in Ton und Herangehensweise. Der Film „Die Vertraute des Mörders“ legt den Fokus auf die persönliche Beziehung zwischen Fred West und Janet Leach. Es ist ein stilles, psychologisch intensives Kammerspiel, das die Zuschauer emotional in die Verhöre hineinzieht.
Die Netflix-Serie „Fred & Rose West“ wählt dagegen einen sachlichen, dokumentarischen Zugang. Sie blickt auf das Umfeld, die Opfer, die Ermittlungen und die gesellschaftlichen Strukturen, die das Verbrechen erst möglich machten. Wer psychologisches Drama sucht, findet es im Film. Wer den Fall umfassend verstehen möchte, wird in der Doku fündig.
Quellen
Netflix