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"Resident Evil 2" Vorschau: So gut ist das Remake wirklich! | PS4, Xbox One, PC

Todesangst in Raccoon City: Das Remake von "Resident Evil 2" lässt einen absoluten Genre-Meilenstein wiederauferstehen. Wie gut Capcom seinen Klassiker in die Moderne bringt, erfahrt ihr in unserer Vorschau.

Capcom

Dieser verdammte Tyrant! Ich streife quasi dauerpanisch durch das Raccoon City Police-Departement, um endlich an diese vermaleidete Keycard zu kommen, die mich aus diesem zombieverseuchten Drecksloch rausmanövriert. Vor allem will ich aber diesen gigantischen Typen loswerden, der meinen Pulsschlag seit gefühlt einer Ewigkeit in die Höhe treibt. Vielleicht kennt ja der eine oder andere die fantastischen Twitch-Streams á la Quake Champions & Co., in denen die Puls-Anzeige der Pro-Gamer bei den unfassbar-intensiven Duellen angezeigt wird. Mir kommt es vor, als würde sich mein Puls seit knapp zwei Stunden in völlig wahnwitzigen Höhen bewegt. Und trotzdem ist Aufhören oder Aufgeben keine Option. Denn das brillante Resident Evil 2 Remake weckt den ungesunden Ehrgeiz in mir.

"Resident Evil 2": Horror-Klassiker auf der Gamescom 2018 angespielt

 

Resident Evil 2 Remake: Alt und neu verschmelzen

20 Jahre nach der Veröffentlichung von Resident Evil 2 hat sich im Horror-Genre natürlich so einiges getan hat. Auch deshalb war von Anfang an klar, dass das Resident Evil 2 Remake mit seinem Setting und seinen Figuren viele nostalgische Gefühle wecken würde, doch gameplaytechnisch auch zwangsläufig neue Wege gehen würde. Die neue Anspielversion des Resident Evil 2 Remakes setzt genau da an, wo die Claire-zentrische Gamescom 2018-Demo aufgehört hat. Doch zunächst schlüpfen wir in die Rolle von Leon und stellen ein weiteres Mal eindrucksvoll fest, dass sich das Remake des Horror-Klassikers mit seiner von Resident Evil 7 angelehnten Grafik-Engine fast wie ein brandneues Spiel anfühlt. Immer wieder flackert ein wenig Nostalgie auf, wenn wir bspw. das erste Mal Ada Wong treffen oder vom Waffenshop-Besitzer überrascht werden – doch selbst bekannte Schlüsselmomente aus Resident Evil 2 gestalten sich teilweise deutlich anders als wir in Erinnerung haben.

Leon hätte sich den Gang in die Kanalisation gerne erspart...          Capcom

Auch deshalb fühlt sich das Resident Evil 2 Remake familiär und doch irgendwie erfrischend neu an. Und auch im spielerischen Bereich gibt es sinnvolle Verbesserungen: Das Inventar ist nun deutlich an Resident Evil 7 angelehnt. Gegenstände können und müssen teilweise miteinander kombiniert werden (wie bspw. Schmuckschatullen, in denen sich wichtige Gegenstände oder Schlüssel befinden) und können in den Speicherstationen bzw. in der Nähe von Schreibmaschinen in einer Box abgelegt werden. Und trotzdem sorgt das etwas fummelige Inventar auch immer wieder für heftige Frustmomente, wenn der passende Gegenstand gerade natürlich nicht parat ist während der Tyrant einen mal wieder hinterherdonnert. Das Platzmanko im Inventar verstärkt selbstverständlich noch einmal den atemlosen Spannungsmoment des Spiels, doch lässt den Spieler innerlich auch immer wieder fluchen. Doch auch das zeichnet den Reiz der Spiele-Reihe aus genauso wie die cleveren Puzzles, die für das Remake noch einmal überarbeitet wurden bzw. ganz neue Herausforderungen bieten.

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Atemloser Horror mit Leon, Claire – und Ada Wong | Stimmungsvolle Präsentation

Generell schlüpft ihr auch diesmal wieder in die Rolle von Leon und Claire. Während wir uns mit Leon in die Kanalisation von Raccoon City gestürzt und dabei eine Mischung aus brutal-effektiven Spannungsmomenten und gleichermaßen atemberaubenden Action-Sequenzen erlebt haben, geht es mit Claire deutlich "klassischer" zu. Verfolgt vom Tyrant stoßen wir im Racoon City Police Department natürlich auch auf die berühmte Bibliothek und allerhand garstige Widersacher, wie die verdammt hartnäckigen Licker, die sich an Wände hangeln und den Spieler ohne passende Großkaliber die Hölle auf Erden bereiten. Und inmitten der atemberaubenden Action überraschen uns die Macher immer wieder mit spannenden neuen Ideen wie bspw. der Möglichkeit in die Rolle von Ada zu schlüpfen, die in der Raccoon City Kanalisation mit einem Scanner Stromkreise erfasst und diese, wenn nötig, zum Überspannen bringen kann. Doch dabei muss die gute Ada komplett still stehen – blöd, wenn jede Sekunde ein gewaltiger Widersacher um die Ecke biegt…

Auch als Ada Wong seid ihr in "Resident Evil 2" unterwegs!          Capcom

Während das Gameplay tatsächlich den fast perfekten Spagat aus alt und neu schafft, überzeugt die grandiose Präsentation, die die atmosphärische Brillanz von Resident Evil 2 erst richtig zur Geltung bringt. Fast jeder Zombie wirkt wie ein Unikat, was die Bedrohlichkeit der Untoten noch einmal auf ein neues Level hievt. Die Lichteffekte sind genauso eine Klasse für sich wie der deftige Gore-Grad. Und die grandiose Sound-Kulisse jagt uns vor allem mit Kopfhörern auf den Ohren immer wieder einen Schauer über den Rücken.

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Fazit

Soviel ist klar: Mit dem Resident Evil 2 Remake erwartet uns Ende Januar potentiell das erste hitverdächtige Spiele-Release im Jahr 2019. Denn 20 Jahre nach der Erstveröffentlichung hat Capcom sein Genre-Meisterwerk nicht nur eine grandiose neue Präsentation spendiert, sondern auch gameplaytechnisch sinnvoll erneuert und an die Neuzeit angepasst. Doch das Allerwichtigste: Resident Evil 2 steht auch im Jahr 2019 für nervenzerfetzende Horror-Kost, die uns schon beim mehrstündigen Anspielen schweißgebadet zurückgelassen hat.

Resident Evil 2 erscheint am 25. Januar 2019 für PS4, Xbox One und PC. Einen Trailer zum Spiel seht ihr hier: