Anna

Eine Epidemie hat die Welt verwüstet. Die erwachsene Bevölkerung hat sie nicht überlebt, aber die Kinder, die bis zur Pubertät immun waren, blieben verschont. In Sizilien sind vier Jahre nach dem Ausbruch von „La Rouge“ alle menschlichen Aktivitäten verschwunden und die Natur erobert sich ihre Rechte zurück. Kinderbanden durchstreifen die Insel und sind bereit, alles für ihr Überleben zu tun. Anna, ein mutiges und einfallsreiches Mädchen, versteckt sich mit ihrem kleinen Bruder Astor. Sie hat ihrer Mutter versprochen, dass sie auf ihn aufpassen wird

Anna freundet sich mit Pietro, einem friedliebenden Teenager, an. Eines Tages, als sie ihn in seinem Lager an einem See besucht, der sie an die Welt „vor der Zeit“ erinnert, wird Astor entführt. Anna begreift mit Schrecken, dass er von den „Blauen“ verschleppt wurde, einer Bande von Kindern, die einer geheimnisvollen jungen Frau namens Angelica unterstellt sind. Anna ist fest entschlossen, ihn zu finden, aber Pietro weigert sich, ihr zu helfen. Auf der Suche nach einer Karte der Insel kreuzt sie den Weg des Sadisten Mario...

Nach einer rituellen Taufe tritt Astor in die Reihen der Blauen ein. Währenddessen wird Anna von Mario missbraucht, kann ihm aber mit Pietros Hilfe entkommen. Sie gelangt in die Villa von Angelica, einem teuflischen Kind, das zum Guru geworden ist und behauptet, die Macht zu besitzen, „die Rote“ zu heilen. Um sich abzulenken, veranstaltet Angelica Gesangswettbewerbe, die von Reality-TV inspiriert sind. Bald entdeckt sie Annas Talent...

Am Tag nach einem festlichen Abend in der Villa macht sich Anna auf die Suche nach ihrem Bruder, in der Hoffnung, mit ihm fliehen zu können. Doch Astor, der die Gesellschaft anderer Kinder genießt, zieht es vor, bei den Blauen zu bleiben, anstatt zurückgezogen zu leben. Angelika erfährt von Annas Fluchtplänen und bestraft sie grausam. Das Mädchen schickt ihren Bruder los, um bei Pietro Hilfe zu holen. Gleichzeitig lernt sie die erwachsene Katia kennen, die von dem Virus verschont zu bleiben scheint...

Anna und Katja verbünden sich, um Angelica in einen tödlichen Hinterhalt zu locken. Während Katja beschließt, bei den Blauen zu bleiben, schließt sich Anna Pietro an. Dort findet sie heraus, dass ihr Bruder nicht bei ihm ist und dass er sich mit der Roten angesteckt hat. Er hat nur noch wenig Zeit zu leben. Die beiden beginnen eine Reise mit dem Motorroller zum Ätna, den Pietro vor seinem Tod noch sehen will. Doch eine Bande macht ihnen das Leben schwer...

Auf dem Rückweg trifft Anna Astor zufällig im Wald wieder. Sie erzählt ihm von ihrer Entscheidung, Sizilien zu verlassen: Auf dem Festland hat vielleicht jemand ein Heilmittel gegen die Rote gefunden. Nach einer langen Reise zu Fuß setzen sich Anna und Astor an Bord eines alten Tretbootes, um das Mittelmeer zu überqueren. Die Reise erweist sich als schwierig. Astor ertrinkt fast und verliert das Buch „Was man tun soll, wenn Mama tot ist“. Doch schließlich finden sie einen Platz zum Anlegen...