Weltjournal

Kaum irgendwo liegen Leid und Freude, Reichtum und Armut so nah beieinander wie in Neapel. Die Stadt tanzt wortwörtlich auf dem Vulkan, was den Fatalismus ihrer Bewohner erklären dürfte. 2025 wird nur gefeiert: Von der erstmals seit Diego Maradonas Zeiten wieder gewonnenen italienischen Fußballmeisterschaft erwartet man sich den sozialen Aufschwung, der so bitter nötig ist. Nirgendwo wird das bedingungslose Grundeinkommen, das die Rechtsregierung in diesem Jahr auslaufen lässt, öfter in Anspruch genommen als in Neapel. Die sozialen Probleme sind groß. Italien-Korrespondentin Cornelia Vospernik besucht für ihr Stadtporträt Initiativen, die das Bild ihrer Stadt ändern wollen, und spricht mit dem Bürgermeister, einem ehemaligen Universitätsrektor, über seinen unmöglichen Job in einer Stadt, die immer mehr Touristen anzieht. Auch Hermann Nitsch war einer. In seinem Museum in Neapel zeigt er, was sich in seiner Kunst von Neapel spiegelt und umgekehrt.