„Rise of the Raven“ als Serie der Superlative: Kostüme-Details sprengen jede Vorstellungskraft
Seit wenigen Tagen ist die epische Historienserie „Rise of the Raven“ bei MagentaTV zu sehen – und verzaubert mit aufwendiger Ausstattung, imposanten Kulissen und atemberaubenden Kostümen. TVMovie.de war bei den Dreharbeiten vor Ort in Budapest und durfte hinter die Kulissen blicken.

Endlich ist sie da: die teuerste Serie, die je in Mitteleuropa produziert wurde. Doch der Weg bis zur Fertigstellung von Rise of the Raven – im Original Hunyadi – war lang. Bereits im Sommer 2023 reiste ich nach Budapest, um bei den Dreharbeiten zur monumentalen Großproduktion dabei zu sein. Schon beim Betreten des riesigen Setgeländes war klar: Diese Serie sprengt alle Grenzen, denn hier wird mit Superlativen gearbeitet. Dass viel Planung, Schweiß und Mühe nötig war, um das Historienspektakel auf die Bildschirme zu bringen, dürfte den Zuschauerinnen und Zuschauern klar sein. Davon, WIE aufwändig die Kostüme waren, dürften jedoch die wenigsten auch nur die leiseste Ahnung haben ...
Die Serie: Krieg, Intrigen und Macht im Europa des 15. Jahrhunderts
Rise of the Raven erzählt die Lebensgeschichte des ungarischen Feldherrn János Hunyadi (gespielt von Kádár L. Gellért), der im 15. Jahrhundert gegen das vorrückende Osmanische Reich kämpfte – und im Jahr 1456 bei der legendären Belagerung von Belgrad (Nándorfehérvár) einen historischen Sieg errang. Politische Machtspiele zwischen Adelshäusern in Warschau, Rom, Wien und Belgrad prägen die Handlung ebenso wie persönliche Beziehungen: Hunyadis Ehefrau Elisabeth Szilágyi (Vivien Rujder) und seine Jugendliebe Mara Branković, die zur Vertrauten des Sultans wird, sind zentrale Figuren in diesem komplexen Drama.
Handgefertigte Meisterwerke: Das steckt in den Kostümen von „Rise of the Raven“
Im Rahmen unseres Setbesuchs führte uns das Team auch in einen Ausstellungsraum, in dem ausgewählte Kostüme aufwändig inszeniert waren – darunter schwere Rüstungen, detailverliebte Roben und opulente Accessoires. Die Chefdesignerin Bea Merkovits empfing die Pressegruppe persönlich und schilderte die Herausforderungen der Gestaltung.
Laut Merkovits ist die Serie in ihrer Ästhetik so eigenständig, dass es keine passenden Leihgaben gegeben habe. Stattdessen wurde alles von Grund auf neu entworfen und handgefertigt – insgesamt rund 300 Kostüme, viele davon in doppelter Ausführung für Stuntszenen. Ein einziges Outfit beanspruchte rund drei Wochen Produktionszeit, wobei bis zu zehn Personen gleichzeitig an einem Stück arbeiteten.

Merkovits selbst übernahm dabei sowohl das Design als auch die historische Recherche. Der Großteil der Stoffe stammt wegen der besonderen Textur und Authentizität aus Indien. Auch der Schmuck wurde aufwendig angefertigt: Da sie selbst Vintage-Schmuck liebe, aber für die Serie etwas „mittelalterlich Echtes“ gebraucht wurde, habe sie sich auf die Suche nach einem Juwelier gemacht, der in der Lage sei, Relikte nach historischen Vorbildern herzustellen.
Rüstungen mit Aussage: Mode als Machtfaktor
Besonders betonte die Designerin, dass Hunyadis Armee nicht nur strategisch, sondern auch optisch überlegen gewesen sei. Entsprechend wirkten die Kostüme martialisch, robust, aber auch ästhetisch kraftvoll – ein sichtbares Signal an Freund wie Feind. Die Rüstung des jungen János Hunyadi galt als eines der herausforderndsten Projekte.
Zusätzliche Hürden ergaben sich im Verlauf der Produktion: So veränderte sich der Körperbau des Hauptdarstellers erheblich – durch intensives Training gewann er zwei Konfektionsgrößen dazu. Einige Rüstungen mussten daher kurzfristig umgenäht oder komplett neu produziert werden.

Farbwechsel für Elisabeth Szilágyi: Von Gold zu Dunkelgrün
Auch der Look von Elisabeth Szilágyi entwickelte sich dynamisch. Merkovits berichtete, dass ursprünglich Gold und Grün für das Kostüm vorgesehen waren. Doch durch die extrem helle, fast porzellanartige Haut der Darstellerin Vivien Rujder habe man sich letztlich für dunkelblau und ein tiefes, fast schwarzes Grün entschieden – ein starker, kontrastreicher Auftritt.
Wie sich die Designerin heute beim Anblick der fertigen Kostüme fühlt? Ihre Antwort auf unsere Frage blieb uns in Erinnerung: Es sei, als würde man seinem eigenen Kind beim Erwachsenwerden zusehen.
Kulissen der Superlative: Ein Schloss aus dem Boden gestampft
Neben der Ausstattung beeindruckte auch das Production Design, das uns Marton Voros persönlich zeigte. Er führte die Journalist:innen durch das Herzstück der Kulisse – ein eigens errichtetes Schloss mit einer Höhe von 25 Metern. Bis zu zwölf Crewmitglieder dürfen gleichzeitig auf dem Bauwerk stehen, erklärte er. Es habe 17 Wochen Bauzeit gebraucht, um dieses Set zu errichten – nur ein Bruchteil der Gesamtkulisse, die aus Dorfstruktur, Nebengebäuden und Hofarealen besteht.

Da es keine historischen Bildquellen des Originals gebe, habe Voros das Design komplett aus seiner Vorstellungskraft entwickelt – was dem Schloss eine nahezu filmische Fiktionalität verleiht, die gleichzeitig glaubhaft wirkt.
Fazit: „Rise of the Raven“ ist ein visuelles Gesamtkunstwerk
Mit einem Cast aus internationalen Stars, aufwendig inszenierten Schlachten und einer Ausstattung, die in jedem Detail überzeugt, ist „Rise of the Raven“ ein Muss für alle Fans von Historienserien. Die erste Episode ist kostenlos bei MagentaTV abrufbar – und wer einmal eingetaucht ist in die Welt von Hunyadi, wird so schnell nicht mehr auftauchen wollen.